- Ferdinand Kriwet
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Ferdinand Kriwet (* 3. August 1942 in Düsseldorf) ist ein deutscher Hörspielautor und Künstler. Sein Werk umfasst Malerei, Musik, Texte, Poesie und Mixedmedia. Seine künstlerischen Schwerpunkte liegen in den Bereichen „Sehtexte“, visuelle und konkrete Poesie und interdisziplinäre Sprachkommunikation.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ferdinand Kriwet begann seine Radioarbeit 1961 mit dem Sprechtext Offen. Es folgten Sehtexte, die das traditionelle Medium Buch verließen und in Ausstellungen und auf Plakatwänden veröffentlicht wurden. Parallel dazu entwickelte Kriwet theoretische Manifeste zur akustischen Literatur, die zur Grundlage für seine Radioarbeiten wurden. Bild und Ton komponierte er zu Textfilmen, die in Mixed-Media-Shows in Kunsthallen, Kirchen und Kinos gezeigt wurden.
Das Klangmaterial für seine Hörtexte entstammt hauptsächlich Hörfunk und Fernsehen, einem Sound-Pool, der uns auf allen Wellen ständig umgibt. Organisiert nach semantischen und musikalisch-rhythmischen Gesichtspunkten, fügen sich die Medienzitate zu eindrucksvollen auditiven Collagen. Seine frühen Hörstücke verarbeiten die massenmedialen Repräsentationen der ersten bemannten Mondlandung (1969) und der amerikanischen Präsidentschaftswahlen 1973, Fragmente aus Sportreportagen und weiteres Sprach- und Klangmaterial aus dem Rundfunk.
Für seine vielfältigen Aktivitäten wurde Kriwet mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Mit Voice of America, Apollo America, Campaign, Ball, Radioball und Radio wurden 2007 sechs seiner frühen Hörfunkarbeiten erstmals auf Tonträger veröffentlicht.
Ausstellungen
- 1963 „Rundscheibe VII“
- 1975 Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf
- 1977 und 83 documenta 6 und 8, Kassel
- 1993 Galerie Friebe, Lüdenscheid
- 2011 "KRIWET - Yester 'n' Today", Kunsthalle Düsseldorf
Werke (Auswahl)
- Rotor; Mit einem Nachwort von Konrad Boehmer, DuMont Schauberg, Köln 1961.
- durch die runse auf den redder. Lesetext, Wolfgang Fietkau, Schritte 10, Berlin 1965.
- leserattenfaenge. Sehtextkommentare DuMont Schauberg, Köln 1965.
- Apollo Amerika, Suhrkamp, edition suhrkamp, Nr. 410, Frankfurt am Main 1969.
- Publit, Nova Broadcast Press, San Francisco, 1971.
- Com. Mix. Die Welt der Bild- und Zeichensprache DuMont Schauberg, Köln 1972.
- Campaign; Wahlkampf in den USA, Droste, Düsseldorf, 1973. Mit einer LP.
- Hörtexte Box mit 3 LP-Picturedisks. Edition RZ, Berlin 2007.
Hörspiele
- Offen (Hörtext 1), SWF 1962.
- Jaja (Hörtext 2), 1965.
- Reaktion (Hörtext 3), 1965.
- Oos is oos (Hörtext 4), SWF 1968.
- One Two Two (Hörtext 5), WDR/SFB 1968.
- Apollo Amerika (Hörtext 6), SWF/BR/WDR 1969.
- Voice of America (Hörtext 7), WDR/SWF 1970.
- Modell Fortuna (Hörtext 8), WDR 1972.
- Campaign (Hörtext 9), WDR/SFB/ORTF 1973.
- Ball (Hörtext 10, WDR/NDR 1974.
- Radioball (Hörtext 11), WDR 1975 (Karl-Sczuka-Preis).
- Zahl (Hörtext 12), BR 1976.
- Pause (Hörtext 13), WDR 1977.
- Dschubi Dubi (Hörtext 14), HR/WDR 1977.
- Radioselbst (Hörtext 15), WDR 1979.
- Radio (Hörtext 16), WDR/Radio France/Sveriges Radio 1983.
- ZeitZeichen, WDR 1983.
- Kriwet: Hörwerk/Frühwerk (Kompilation mit einigen Hörtexten und unveröffentlichten Gedichten), D-Kultur 2011.
- Rotor, Regie: Michael Lentz BR 2011.
- Christian Wittmann / Georg Zeitblom: BeatTheater 2011. Eine Hörcollage in zehn Formteilen nach einem Exposé von Ferdinand Kriwet (1964) sowie unter Verwendung von Originalzitaten, D-Kultur 2011.
Auszeichnungen
- 1967: Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für Bildende Kunst
- 1975 Karl-Sczuka-Preis für Radioball
Weblinks
- Literatur von und über Ferdinand Kriwet im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Klaus Hübner: Vom Radio durch das Radio in das Radio. Ferdinand Kriwet: Hörtexte. In: TITEL-Kulturmagazin, 15. November 2007.
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