Fernlenkauto

Fernlenkauto

Ein Automodell (nicht funktionstüchtig) oder Modellauto (funktionstüchtiges Modell) ist die verkleinerte Nachbildung eines Autos. Der Zusammenbau solcher Modelle wird im Rahmen des Modellbaus verbreitet als Hobby betrieben. Für jeden Bereich gibt es aber auch fertige Modelle zu kaufen.

Der Bereich des Automodellbaus gliedert sich in mehrere Bereiche.

Inhaltsverzeichnis

Standmodelle

BMW Z8 von Maisto
BMW M3 von Kyosho
Ein Standmodell: Modell eines Mercedes 600 Landaulet
1:18-Modell von CMC eines Maserati 250F
1:18-Modellauto Bugatti Veyron

Möglichst genau dem Original nachempfunden.

Mercedes SL-Klasse von Maisto

Automodelle werden, grob geordnet, nach Vorbildtypen, Modellherstellern und/oder Maßstabsklassen gesammelt. Im deutschsprachigen Raum herrschen die Maßstäbe 1:87 (Nenngröße H0), 1:43 (Spur 0) und 1:18 vor. Im Bereich der Nutzfahrzeugmodelle (Baumaschinen, LKW und Busse) ist der Maßstab 1:50 weit verbreitet (u.a. Conrad, NZG, Joal, Tekno, Corgi usw.). Der Sammlermaßstab 1:24 hat seinen Ursprung in den USA und wird auch heute noch vorwiegend dort gesammelt. Etwa seit dem Jahr 2003 ist auch in Deutschland eine erhebliche Steigerung der Nachfrage an Modellen in 1:24 zu verspüren - hauptsächlich bedingt durch den momentanen Trend zu Tuning-Modellen (z.B. von Jada), die hauptsächlich in 1:24 angeboten werden. Automodelle sind vorwiegend fertig gebaut und montiert. Die meisten Details lassen sich zweifelsfrei an den 1:18 Modellen erkennen. Diese sind auch die Modelle mit den meisten Funktionen. (Türen, Kofferraum und Hauben sind oft zu öffnen, die Räder lassen sich lenken, usw.) Hersteller: Minichamps, AutoArt, Kyosho, Ertl, Yat Ming, CMC, Norev, Revell, Sun Star, Bburago, Hot Wheels, Matchbox, Maisto, Welly, Ricko, Motor Max, Exoto, Solido, Universal Hobbies, UT Models, Jadatoys, Highway 61, Dickie-Schuco, Abrex, IXO, Schabak, Norev.

1:43 ist der Maßstab mit der größten Auswahl an Modellen und auch der insgesamt größten Sammlergemeinde. Er gilt als der (sogenannte) internationale Sammlermaßstab und wird eigentlich fast überall auf der Welt hergestellt und gesammelt. 1:43 war in den 1970er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts vielfach hauptsächlich als „Spielzeug“, z. B. bei Gama und Solido, im Angebot. Viele interessante und hochwertigere Modelle gab es bis in die 90er Jahre meist nur in Kleinserie oder als Kit (Bausatz) bei speziellen Herstellern. Wahrscheinlich hat gerade die Coproduktion der Hersteller von Modellautos in Verbindung mit der Autoindustrie (Modelle zeitgleich mit der Markteinführung eines neuen Wagens) den Maßstab 1:43 positiv beeinflusst. Die Qualität der Formen und die Detailgenauigkeit im Vergleich zu den Vorbildern im Maßstab 1:1 hat in den letzten 10 bis 15 Jahren, nicht zuletzt durch verbesserte Möglichkeiten der industriellen Fertigung, einen grossen Sprung nach vorne getan.

Die im Allgemeinen oft als „Matchboxautos“ bezeichneten Automodelle im Maßstab um 1:64 (die „Spielzeugautos“ variieren so grob zwischen 1:52 und 1:67) erfreuen sich besonders bei Kindern großer Beliebtheit. Deswegen entspringen diese, meist aus Metall- und Plastikteilen gefertigten Modelle, oft der Fantasie. Natürlich gibt es ebenso sich am Vorbild orientierende Modelle. Wichtige Hersteller sind z.B.: Siku, Matchbox, Hot Wheels und Majorette. Ein großer Unterschied zu Modellautos im Maßstab 1:43 besteht auch darin das hierbei die Möglichkeit mit dem Auto zu spielen für Kinder im Vordergrund steht, auf Detailgetreue wird nicht so viel Wert gelegt. So lassen sich bei Matchbox, Siku, usw. generell die Fahrzeuge bewegen, soll heißen, die Räder drehen sich. Dies ist bei 1:43 Modellen keine zwingende Voraussetzung, bei Resin-Modellen ist es oftmals gar nicht möglich die Räder überhaupt zu drehen, oder aber sie sind sehr unrund und "eiern".

Brekina Mercedes in 1:87
Audi 100 und Audi A8 der Marke Rietze im Maßstab 1:87

1:87er werden hauptsächlich im deutschsprachigen Raum gesammelt. Aus Deutschland kommen auch die meisten Hersteller, die in dieser Baugröße Modelle produzieren. Modelle in 1:87 (Spur H0) sind meist aus Kunststoff, seit dem Jahr 2000 gibt es aber auch einige Modelle in Metall. Die Hersteller Brekina, Busch, Herpa, Rietze und Wiking sind nur einige wichtige Vertreter dieser Branche. Weitere nennenswerte Maßstäbe sind 1:8, 1:12, 1:32 (insbesondere landwirtschaftliche Modelle), 1:64, 1:120 (Spur TT) und 1:160 (Spur N).

Es gibt weltweit mehr als hundert Hersteller für Automodelle, dazu kommen noch unzählige Kleinserienhersteller. Diese stellen Modelle in kleinen Serien (10 bis 100 Stück) her, oftmals wird das Modell hierbei aus Resine hergestellt, nicht wie bei den Großserienherstellern aus Kunststoff oder Metall. Das Grundmodell besteht aus Metall (auch hier gibt es Ausnahmen), die Anbauteile (Fensterscheiben, Scheinwerfer, Reifen, Scheibenwischer usw.) sind meist aus Kunststoff. Sehr feine Teile, wie Kühlergrills oder auch Scheibenwischer sind aus Fotoätzteilen. Rennwagenmodelle werden meistens mit Nass-Schiebebildern beklebt, um den authentischen Rennlook wiederzugeben.

Daneben ist der Maßstab 1:24 verbreitet im Modellbau von Standmodellen aus Plastik oder Resine. Hier sind vor allem die Modelle der Firmen Tamiya aus Japan und Revell zu nennen.

Funktionsmodelle

Ein Slotcar: Ein Capri der Firma Fly

Ähnlich ausgeführt wie Standmodelle, es werden in Bezug auf Originaltreue Abstriche in Kauf genommen, um das Modell mittels Fernsteuerung oder als Slotcar auf der Autorennbahn betreiben zu können bzw. einige Funktionen ausführen zu können. Die bekanntesten Hersteller sind diesbezüglich Carrera, Ninco, Fly, Scalextric und SCX.

Wettbewerbsmodelle

Angetrieben durch Elektro- oder Verbrennungsmotoren, mit denen seit mehr als 30 Jahren in den unterschiedlichsten Klassen weltweit Wettbewerbe ausgetragen werden. Obwohl nicht immer originalgetreu, gibt es durchaus Modelle die optisch sehr ansprechend aussehen. Natürlich finden sich je nach Klasse (z.Beispiel Speedmodelle) auch reine Zweckbauten.

Veredelte Modellautomobile

Ein Tuning-Modellauto: Porsche 911 RS in 1:18
Zum Lead Sled umgebauter 1955er Chrysler C300 in 1:18

Tuning ist nicht nur im Bereich der echten Automobile möglich. Auch im Modellauto-Segment ist es ein beliebtes Hobby. Dessen Verbreitung wurde vor allem durch Modellautohersteller wie Jadatoys und in neuerer Zeit auch Maisto vorangebracht. Auch der 2001 erschienene Kinofilm "The Fast and the Furious" weckte die Begeisterung vieler für das Tuning und somit auch für die entsprechenden Miniaturmodelle.

Modellauto-Tuning ist vor allem im Maßstab 1:18 weit verbreitet. Dieser an Detail-Fülle kaum zu überbietende Maßstab bietet die meisten Möglichkeiten für Modifikationen. Als Basis für das Tuning werden meist fertige Metall-Modellautos herangezogen, seltener Plastikbausätze. Diese Basismodelle werden auseinandergebaut und nach Vornahme des Umbaus wieder zusammengefügt. Modifikationen werden oft an den Felgen, der Karosserie und Lackierung sowie am Innenraum vorgenommen. Tuningteile erhält man mittlerweile in vielen Online-Modellautoshops.

Siehe auch

Weblinks

Rennsportmodelle in 1:43
Seite zum Modellauto-Tuning


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