- Fernmeldeturm Plettenberg
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Plettenberg (Berg) Plettenberg, vom Ortenberg aus gesehen
Höhe 1.002 m ü. NN Lage Baden-Württemberg, Deutschland Gebirge Schwäbische Alb Geographische Lage 48° 12′ 49″ N, 8° 48′ 27″ O48.2136111111118.80751002Koordinaten: 48° 12′ 49″ N, 8° 48′ 27″ O Der Plettenberg (1.002 m ü. NN) ist ein markanter Berg an der Westseite der Schwäbischen Alb. Er ist als der am weitesten herausragende Berg derselben bekannt und aufgrund des auf ihm erbauten 158 Meter hohen Fernmeldeturms von großer Ferne gut zu erkennen. Der Plettenberg gehört neben der Lochen (963 m ü. NN) und dem Schafberg (1000 m ü. NN) zu den so genannten Balinger Bergen, von denen er der höchste ist.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Der Plettenberg liegt oberhalb des Oberen Schlichemtals und ist von den Städten und Gemeinden Schömberg, Dotternhausen, Roßwangen (Stadtteil von Balingen), Hausen am Tann und Ratshausen umgeben.
Natur
Die Plettenberghochfläche wird von vielen Wacholdersträuchen gesäumt. Diese Flächen stehen unter Naturschutz. Im sogenannten Plettenkeller am Südhang des Berges sind noch die sehr seltenen Bärlappgewächse sowie eine unberührte Wald- und Mooslandschaft anzutreffen.
Kalksteinabbau
Seit 1908 wird auf dem Plettenberg Kalkstein zur Zementproduktion gewonnen. Das aus dem Berg gewonnene Gestein wurde ab 1909 mit einer Drahtseilbahn nach Balingen zur dortigen Balinger Cementfabrik transportiert. Dieses Werk musste im Jahr 1926 aufgrund finanzieller Schwierigkeiten aufgegeben werden, infolgedessen wurden auch die Arbeiten im Kalksteinbruch vorläufig beendet. Die Drahtseilbahn nach Balingen wurde abgebaut. Von ihr zeugen noch ein Mastfundament am Nordhang Richtung Roßwangen.
Im Jahre 1939 wurde in Dotternhausen das Portlandzementwerk Rudolf Rohrbach KG erbaut, welche den Steinbruch übernahm und den Kalksteinabbau wieder aufnahm. Die heutige Holcim AG, bis 2002 Rohrbach-Zement GmbH & Co. KG, betreibt diesen Steinbruch bis heute für die Zementproduktion. Der Kalkstein Weißer Jura wird hier aus dem Berg gesprengt, zerkleinert und mit einer 2,3 Kilometer langen Materialseilbahn nach Dotternhausen transportiert. Täglich werden hier 3000 Tonnen Kalkstein gewonnen.
Die Materialseilbahn für den Transport des Kalksteins wurde im Jahr 1942 erbaut und 1971 modernisiert. Sie verläuft von der Westseite des Plettenbergs bis in das Zementwerk in Dotternhausen und überquert dabei unter anderem die Bundesstraße 27. Es handelt es sich um eine Waggonrundlaufseilbahn mit 65 Lorenwagen, welche jeweils ein Fassungsvermögen von 1,7 Tonnen haben.
Fernmeldeturm
Die Deutsche Funkturm GmbH, Tochtergesellschaft der Deutsche Telekom AG betreibt auf dem Plettenberg an der Nordseite einen 158 Meter hohen Fernmeldeturm (Typenturm aus Stahlbeton, FMT 13), welcher 1980 erbaut wurde und seither als das Erkennungszeichen des Berges gilt.
Tourismus
Der Plettenberg ist ein Hauptziel des Tourismusgebietes Oberes Schlichemtal. Zahlreiche Wanderwege erschließen den Berg, die Hochfläche ist von allen Seiten gut zu erreichen. Einige Wege sind hier sehr anspruchsvoll, wie die Steilaufstiege von Ratshausen, Schömberg (Känzele) und Dotternhausen (Eselsteigle). Die Plettenberghütte an der Straße nach Dotternhausen hat an Sonn- und Feiertagen für Wanderer geöffnet und wird vom Schwäbischen Albverein, Ortsgruppe Dotternhausen, betrieben.
Zwei Hauptwanderwege des Schwäbischen Albvereins verlaufen über den Plettenberg: Der Hauptwanderweg 1 (Schwäbische-Alb-Nordrand-Weg) und der Hauptwanderweg 3 (Main-Neckar-Rhein-Wanderweg).
Da der Plettenberg ein sehr weit aus der Linie des Albtraufs herausragender Berg ist, hat man dort eine gute Fernsicht in den Schwarzwald, die Vogesen, das Albvorland bis hinter Stuttgart, die anderen Albberge sowie Oberschwaben, die Bodenseeregion und die Alpen.
Der Plettenberg wird bereits seit dem frühen 19. Jahrhundert in vielen Wanderführern erwähnt, so z. B. in Gustav Schwabs Wanderführer Wegweiser und Reisebeschreibung unter dem Titel Die Neckarseite der Schwäbischen Alb, in welchem eine Wanderung von Bahlingen auf den Plettenberg (Höhe 3520 Würt. Fuß) beschrieben wird. Ebenso wurde der Plettenberg von Julius Wais, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts Autor vieler Wanderführer war, als einer der schönsten Aussichtspunkte Württembergs erwähnt.
Wissenswertes
Der Plettenberg wird von den Anwohnern in den umliegenden Gemeinden heute noch Bloachta genannt (nach dem alten Namen des Berges Plaikten, welcher vermutlich keltischen Ursprungs ist).
Am südlichen Ende des Plettenbergs befinden sich noch Grabenreste der Burg Plettenberg aus dem 12. Jahrhundert.
Aus Dankbarkeit dafür, dass Dotternhausen den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden hatte, errichteten die Einwohner 1947 an der Nordseite des Plettenbergs ein Bergkreuz aus Eichenholz (restauriert 1997). Von 1968 bis 1986 wurde an dieser Stelle jährlich am Pfingstsonntag eine Bergmesse gefeiert.
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