- Fliegendes Auto
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Ein Flugauto (auch fliegendes Auto oder fahrbares Flugzeug) ist ein Transportmittel, das die Eigenschaften eines Flugzeugs mit den Vorteilen eines Kraftfahrzeugs vereint. Die Anforderungen an ein Flugauto sind demnach: kompakte Abmessungen, Rückwärtsgang und einfache Handhabung. Daneben sollte das Fahrzeug extrem kurze Start- und Landestrecken benötigen, was die Nutzung eines Flughafens unnötig machen würde.
Inhaltsverzeichnis
Vorteile von Flugautos
Flugautos hätten gegenüber herkömmlichen Autos die Vorteile, dass teure Investitionen für Straßeninfrastruktur wegfallen könnten und dass höhere Reisegeschwindigkeiten möglich wären als auf Straßen. Ein weiterer Vorteil wäre, dass, wenn es gelingt, den Luftraum optimal zu nutzen, dieser theoretisch mehr Verkehr aufnehmen könnte als das Straßennetz.
Nachteile von Flugautos
Flugautos sind im Kraftstoffverbrauch, in der Anschaffung und in der Wartung teurer als herkömmliche Autos, selbst wenn eine kostengünstige Massenproduktion erfolgt. Flugautos dürften höhere Fahrgeräusche erzeugen, die schlechter von Bodenobjekten abzuschirmen wären. Auch muss die Wartung funktionswichtiger Teile mit größerer Sorgfalt durchgeführt werden, weil Fehlfunktionen viel fataler sind.
Geschichte
Frühe Experimente
Der erste Entwurf, das «Autoplane» von 1917, das allerdings nicht flugfähig war, stammt von Glenn Curtiss. Das erste fliegende Auto, das einen Flug absolvieren konnte, wurde von Waldo Waterman gebaut. Waterman kannte Curtiss, seit dieser im Jahre 1910 im Hafen von San Diego Flugzeuge für die Marineluftfahrt entwickelte. Am 21. März 1937 führte er seinen Jungfernflug mit dem «Aerobile» durch. Dieses Flugauto war eine Weiterentwicklung des von ihm erfundenen "schwanzlosen" Flugzeugs, der «Whatsit». Es hatte ein Flügelspannweite von 12 m und eine Länge von 6,10 m. Sowohl auf dem Boden als auch in der Luft wurde es mit einem Motor der Firma Studebaker angetrieben. Die Maschine war in der Luft maximal 177 km/h und am Boden 88 km/h schnell.
Nachkriegsentwicklung
In den Nachkriegsjahrzehnten wurde durch Science Fiction die Vorstellung ausgelöst, das fliegende Auto sei im 21. Jahrhundert das Standard-Transportmittel. Die Realität sah jedoch anders aus. Es gab zwar einige Prototypen, z. B. das «Convair Model 118», das am 12. Juli 1946 seinen Erstflug hatte oder die Moulton Taylor-Modelle «Aerocar I bis III» aus den Jahren 1949 und 1950. Sie hatten jedoch keinen kommerziellen Erfolg und blieben von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt. Der «Mizar», eine Studie des Ingenieurs Henry Smolinski, vereinigte das hintere Teil einer Cessna Skymaster mit einem Ford Pinto. Die beiden Teile lösten sich jedoch während eines Fluges, und Smolinski und der Pilot starben bei dem Absturz.
Seit 1964 widmet sich Paul Moller der Entwicklung von Flugautos. Seine letzte Studie, der «Moller Skycar» ist ein Viersitzer, der ohne Zutun der Insassen vollautomatisch zu jedem gewünschten in den Bordcomputer einprogrammierten Ort fliegen soll. 2003 wurde eine Vorversion ersten Flugtests unterzogen.
Die neueste Entwicklung ist der «Transition» der US-Firma Terrafugia, den man im Jahre 2009 als Kleinserie auf den Markt einführen will.[1] Das «PAL-V» des Ingenieurs John Bakker - ein sogenannter Tragschrauber - soll 2011 auf den Markt kommen.[2] [3]
Weblinks
- Flying Cars - Übersicht über aktuelle und historische Flugauto-Designs (archiviert)
- „Fliegende Autos“, Süddeutsche Zeitung, Oktober 2007, Fotostrecke von 21 Modellen
- Modelle
Quellen
- ↑ spiegel.de: JUNGFERNFLUG: Wissenschaftler bauen fliegendes Auto
- ↑ „Flugauto-Entwickler erwartet baldige Finanzierung“, Heise Newsticker, 26. September 2007
- ↑ „Ernsthafter denn je“, Technology Review, 2007, Nr. 10
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