- Cessna Skymaster
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Cessna 336/337
Cessna O-2 SkymasterTyp: Leichtflugzeug Entwurfsland: Vereinigte Staaten Hersteller: Cessna Erstflug: 1963 Indienststellung: 1963 Produktionszeit: 1963 bis 1982 Stückzahl: 2.993 Die Cessna Skymaster ist ein sechsitziger, zweimotoriger propellergetriebener Schulterdecker des US-amerikanischen Flugzeugherstellers Cessna Aircraft Company. Sie wurde zwischen 1963 und 1980 in mehreren zivilen und militärischen Varianten gefertigt.
Inhaltsverzeichnis
Konstruktion
Nach langen Untersuchungen wählte Cessna bei der Konstruktion der Skymaster eine recht ungewöhnliche Auslegung, das so genannte Zentralschubsystem. Der Rumpf wurde als Gondel konstruiert, an deren Bug sich ein Motor mit einem Zug- und an deren Heck sich ein Aggregat mit einem Druckpropeller befindet. Die zentrale Anordnung der beiden Motoren hat gegenüber der klassischen Anordnung an den Tragflächen den Vorteil, dass bei Ausfall eines Motors kein Drehmoment um die Hochachse auftritt. Dies macht die Skymaster bei Motorausfall leichter beherrschbar.
Der schallisolierte Rumpf wurde in Ganzmetall-Halbschalenbauweise gefertigt und hat nur eine Tür, die sich auf der rechten Seite befindet. Heizung und Belüftung sind serienmäßig.
Die in Schulterdecker-Anordnung ausgeführten Tragflächen sind zur Rumpfunterseite hin abgestrebt. Das Leitwerk ist als Doppelleitwerk ausgelegt, das sich an den Enden von Auslegern befindet, die von der Tragflächenhinterkante nach hinten ragen. Durch diese relativ einfache Auslegung versprach sich Cessna geringe Produktionskosten, mehr Sicherheit sowie vor allem ein einfacheres fliegerisches Handling.
Die Tragflächen haben elektrisch betätigte Spaltklappen, auf Kundenwunsch wurden Tragflächen und Leitwerk mit einer pneumatischen Enteisungsanlage ausgestattet.
Das Fahrwerk hat ein lenkbares Bugrad und hydraulische Scheibenbremsen.
Die Konstruktion der Skymaster begann am 25. Januar 1960, eine Attrappe wurde im Juli 1960 gebaut.
Varianten
Modell 336
Das erste Skymaster-Modell war die Baureihe 336. Diese Version mit einem starren Dreibeinfahrwerk hatte ihren Erstflug am 28. Februar 1961.
Mit der Serienfertigung wurde nach der Musterzulassung der FAA im Jahre 1963 begonnen; insgesamt wurden von der 336, die mit 2 Motoren des Typs Continental IO-360-A mit einer Leistung von je 157 kW ausgestattet war, bis Mitte 1964 eine Stückzahl von 195 Maschinen produziert.
Neben der Standardcockpitauslegung von 4 Personen waren auch Ausstattungsvarianten bis zu 6 Personen möglich.
Soweit bekannt, existieren in Deutschland heute (Stand 2010) nur noch zwei Cessna 336.
Von 1975 bis 1979 wurde eine Cessna 336 in Koblenz-Winningen zu Taxi- und Rundflügen eingesetzt. Später wurde diese Maschine dann von einem Privatmann in Koblenz betrieben und danach nach Worms verkauft.
Auf Grund der heutigen Emissisionsschutzbestimmungen in Deutschland ist die Maschine nur noch begrenzt einsetzbar.
Modell 337
Das Modell 337 Super Skymaster (später wurde auf das „Super“ im Namen verzichtet und die Bezeichnung in 337 Skymaster geändert) wurde von Cessna im Jahre 1965 präsentiert. Diese Maschine hatte geringfügig größere Abmessungen als die 336, stärkere Triebwerke, ein Einziehfahrwerk und auf Grund der bei dem Vorgängermodell oftmals aufgetretenen Überhitzungsprobleme des Heckmotors für diesen einen zusätzlichen Lufteinlaß. Der Erstflug der Maschine fand am 30. März 1964 statt. Insgesamt gab es bis zum Produktionsende 1980 die Typen 337A bis 337H, die ab 337C auch mit aufgeladenen Motoren ausgerüstet werden konnten. Bei der 337G und 337H kam ab 1974 eine Druckkabine zum Einsatz, die daraufhin auch als P337 „Pressurized Skymaster“ vertrieben wurden. Man erkennt diese an gegenüber den anderen Versionen kleineren abgerundeten Kabinenfenstern und an der zweiteiligen druckdichten Tür. Eine Luxusversion war die T337GP, die mit Druckkabine und aufgeladenen Motoren ausgestattet war. Insgesamt wurden 2.678 Maschinen (davon 356 mit Druckkabine) der verschiedenen 337-Varianten in den USA gebaut.[1]
Modell T337/T377G
1967 erschien die T377, eine Skymaster mit Turboaufladung, und 1972 die druckbelüftete Version T377G.
Militärische Variante O-2
Die Cessna O-2 ist ein zweimotoriges Militärflugzeug des US-amerikanischen Flugzeugherstellers Cessna Aircraft Company auf Basis des zivilen Modells 337 „Skymaster“.
Geschichte
Nach Erfahrung im Vietnamkrieg bestand für die USAF ein Bedarf an kleinen Flugzeugen für den Fliegerleitdienst, wobei diese Maschinen neben dem Piloten mit einem so genannten Forward Air Controller, dem Beobachter, besetzt werden sollten. Nicht zuletzt sollten diese Flugzeuge die inzwischen veralteten Cessna O-1 Bird Dogs ersetzen.
Um die Kosten einer Neuentwicklung zu sparen, suchte man für diesen Zweck nach einem geeigneten Serienprodukt. Ende des Jahres 1966 fiel die Wahl auf die Cessna 337 Skymaster.
Äußerlich unterschied sich die O-2 (das O steht für das englische Wort Observation =Beobachtung) von der 337 lediglich durch zusätzliche Fenster für den Beobachter sowie die vier an den Tragflächen angebrachten Trägern für Außenlasten. An diesen Trägern konnten Leuchtkörper, leichte Waffen oder Raketen angebracht werden. Im Gegensatz zur zivilen Variante waren die O-2 mit für die damalige Zeit äußerst modernen Funk- und Navigationsanlagen ausgestattet.
Die vollständige Bezeichnung der Standardversion dieses Flugzeuges, von der insgesamt 501 Exemplare an die US-amerikanische Luftwaffe und Anfang 1970 12 Stück an die iranische Luftwaffe geliefert worden sind, lautete O-2A.
Bei der US-amerikanischen Luftwaffe wurden die letzten O-2 in den 1980er-Jahren außer Dienst gestellt.
Variante O-2B
Für die psychologische Kriegsführung wurden 31 Maschinen mit je drei 600 Watt leistenden Audio-Verstärkern sowie Richtlautsprechern ausgestattet. Diese Flugzeuge erhielten die Bezeichnung O-2B. Ferner waren diese nicht mit den Zusatzfenstern für den Beobachter versehen.
Militärische Nutzer[2][3]
- Äquatorialguinea
- Äthiopien
- Argentinien
- Bangladesch
- Bangladesh Army
- Belgien
- Benin
- Burkina Faso
- Chile
- Fuerza Aérea de Chile
- Costa Rica
- Ecuador
- El Salvador
- Frankreich
- Gabun
- Guinea
- Guinea-Bissau
- Haiti
- Iran
- Jamaika
- Kolumbien
- Liberia
- Libyen
- Mauretanien
- Mexiko
- Nicaragua
- 8 x 0-2A, 1 x 0-2B
- Niger
- Pakistan
- Paraguay
- Peru
- Portugal
- Sri Lanka
- Simbabwe - Rhodesien
- Luftwaffe
- Südvietnam
- Südafrika
- Südkorea
- Singapur
- Schweden
- Küstenwache
- Swasiland
- Thailand
- Togo
- Tschad
- Trinidad und Tobago
- Venezuela
- Vereinigte Staaten
- Vietnam
- Zaire
- Zentralafrikanische Republik
Technische Daten
Kenngröße Daten Länge: 9,07 m Höhe: 2,79 m Flügelspannweite: 11,62 m Tragflügelfläche: 18,81 m² Antrieb: zwei Continental-Motoren IO-360-GB mit je 157 kW Leistung / je 210 PS Höchstgeschwindigkeit: 332 km/h in Meereshöhe Reisegeschwindigkeit: 315 km/h in 1.675 m Reichweite: 2.288 km in 3.050 m Höhe Dienstgipfelhöhe: 5.485 m Steigrate: 366 m/Minute Besatzung: 1 Pilot Passagiere: 5 Leergewicht: 1.264 kg max. Startgewicht: 2.100 kg Produktionszahlen
Bis zum Ende der Produktion im Jahre 1980 wurden von Cessna insgesamt 1.859 „Standard“- bzw. turbogetriebene Skymaster produziert, dazu 332 Maschinen des Typs T337G. Hinzu kommen 513 Militärversionen, bekannt unter der Typbezeichnung O-2.
Exportiert wurden Cessna Skymaster u.a. nach Deutschland, Frankreich, Iran, Libyen, Mauretanien, Niederlande, Pakistan, Peru, Portugal und Sri Lanka. Heute existieren nur noch wenige Exemplare. Eine T337G ist am Flugplatz Würzburg-Schenkenturm stationiert.
Lizenzfertigungen
Neben der Produktion bei Cessna wurden insgesamt 94 Skymaster vom französischen Flugzeughersteller Reims Aviation in Lizenz gefertigt; die zivile Version unter der Bezeichnung FTB337, die Militärvariante unter der Bezeichnung FTMA Milirole.
Das Skymaster-Konzept heute
Eine dezente Modifikation vertreibt die Fa. Riley als Skyrocket [4].
Das grundlegende Antriebskonzept der Skymaster wurde in der Adam M-309 (entwickelt von Scaled Composites) und der daraus entstandenen Serienversion Adam A500 der Firma Adam Aircraft Industries verwendet; die Adam A500 hatte am 11. Juli 2002 ihren Erstflug, die Auslieferung der Maschinen hat im Dezember 2005 begonnen.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ FliegerRevue 12/2008, S.67, Sammelserie-Cessna 337 Skymaster
- ↑ World Air Forces
- ↑ Taylor, Michael: Encyclopedia of Modern Military Aircraft, page 67. Gallery Books, 1987. ISBN 0-8317-2808-6
- ↑ http://www.superskyrocket.com/
Weblinks
Commons: Cessna Skymaster – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienFlugzeuge von CessnaEinmotorige Flugzeuge: Model A | 120 | 140 | 150 | 152 | 162 | 165 | 170 | 172 | 175 | 177 | 180 | 182 | 185 | 188 | 190 | 195 | 205 | 206 | 207 | 208 | 210 | 305 | 350 | 400 | NGP
Zweimotorige Flugzeuge: T-50 | 303 | 310 | 320 | 335 | 336 | 337 | 340 | 401 | 402 | 404 | 406 | 407 | 411 | 414 | 421 | 425 | 441
Citation-Reihe: I-I/SP | II-II/SP-SII-Bravo | III-VI-VII | V-Ultra-Encore(+) | Excel-XLS(+) | Latitude | Sovereign | CitationJet-CJ1(+)-CJ2(+)-CJ3-CJ4-M2 | Mustang | X | Columbus
Hubschrauber: CH-1/CH-4
Militärische Baureihen: AT-17 | Cessna L-19 | O-2 | UC-35 | LC-126 | A-37 | T-37 | T-41 | T-47 | YH-41
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