Forschungsverbund SED-Staat

Forschungsverbund SED-Staat

Der Forschungsverbund SED-Staat der FU Berlin wurde 1992 von Manfred Görtemaker, Siegward Lönnendonker, Bernd Rabehl, Klaus Schroeder und Manfred Wilke mit Unterstützung des Präsidiums der Freien Universität Berlin gegründet. Der Verbund hat die Aufgabe, „die äußeren und inneren Voraussetzungen der vierzigjährigen Existenz einer zweiten deutschen Diktatur“ zu untersuchen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahr 2000 untergliederte sich der Forschungsbereich in zwei Standorte, der eine unter der Leitung von Klaus Schroeder, der andere geleitet von Manfred Wilke. Seit der Pensionierung Wilkes im Oktober 2006 wird die gesamte Einrichtung von Klaus Schroeder geleitet.

Der Verbund hat zahlreiche Projekte initiiert, wie beispielsweise die Erforschung der Einflussnahme der Stasi auf die elektronischen Medien in der DDR und der Bundesrepublik (Operation Fernsehen) oder Untersuchungen zum Bild der DDR bei Lehrern und Schülern.

Bis 2014 ist die finanzielle Grundausstattung durch die FU Berlin gesichert. Die laufenden Forschungsvorhaben werden aus Drittmitteln finanziert. Unter anderen erhielt der Forschungsverbund Gelder von der Volkswagen-Stiftung, der Kulturstiftung der Deutschen Bank, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der ARD sowie aus Bundes- und Landesmitteln.

Kritik

Historiker wie Wolfgang Wippermann und Jürgen Kocka kritisierten die Ausrichtung des Forschungsverbunds. Wippermann sieht eine große Nähe zur Totalitarismustheorie und wirft dem Forschungsverbund deshalb Vergleich zwischen dem Nationalsozialismus und DDR vor, was einerseits zu einer Relativierung der nationalsozialistischen Verbrechen, andererseits zu einer Delegitimierung der DDR und linker Anliegen führe.[1]

Einzelnachweise

  1. Torsten Harmsen, Tribunal ohne Angeklagten, Artikel der Berliner Zeitung vom 2. Februar 1998

Weblinks


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