- Albert Emil Brachvogel
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Albert Emil Brachvogel (* 29. April 1824 in Breslau; † 27. November 1878 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller.
Brachvogel wurde durch zwei Werke bekannt. Sein Trauerspiel Narziß huldigt dieser griechischen Sagengestalt und war auf der Bühne recht erfolgreich.
Bis ins 20. Jahrhundert viel gelesen wurde der biografische Roman Friedemann Bach, der viel zur schlechten Reputation dieses Komponisten beitrug. Dieser Roman entbehrt in seiner Handlung jeder sachlichen Grundlage und ist reine Fiktion, fand aber große Beachtung und wurde 1931 von Paul Graener als Oper bearbeitet und 1941 mit Gustaf Gründgens in der Hauptrolle verfilmt.
Albert Emils Vater – ein Kaufmann – starb 1830, die Mutter 1845. Albert Emil besuchte zunächst das Magdalenengymnasium in Breslau, ging danach zu einem Graveur und Kupferstecher in die Lehre und trat nach dem Tod seiner Mutter in Wien wenig erfolgreich als Schauspieler auf. Er kehrte nach Breslau zurück und arbeitete dort wieder in seinem erlernten Beruf, besuchte aber daneben Vorlesungen an der Universität, so über Literatur und Philosophie.
1848 in Berlin erntete er mit seinem Erstlingswerk „Favard oder Die Liebe der Reichen“ erneut einen Misserfolg. 1850 heiratete er Julie Hart und ging mit ihr zusammen ins schlesische Görbersdorf, musste später aber aus finanziellen Gründen wieder nach Berlin, arbeitete dort als Sekretär und widmete seine Freizeit der Schriftstellerei. 1856 hatte sein Trauerspiel „Narziß“ mit großem Erfolg Premiere am Berliner Königlichen Schauspielhaus. Einige weitere Werke fielen jedoch durch, und Brachvogel zog mehrmals um (Stuttgart, Karlsruhe, Eisenach, Görlitz).
Zwischen 1858 und 1867 schrieb er neben „Friedemann Bach“ einige wenig bekannte Romane. 1871 starb seine Frau, und er verlegte seinen Wohnsitz nach Lichterfelde bei Berlin.
Im Jahre 1857 wurde Brachvogel als Freimaurer in die Berliner-Loge "Friedrich Wilhelm zur Morgenröte" aufgenommen. 1874 bekleidete er das Amt des stellvertretenden Schriftführers der Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland.
1910 wurde in Berlin (heutiger Ortsteil Kreuzberg) die Brachvogelstraße nach ihm benannt.
Werke (Auswahl)
- Friedemann Bach. Wilhelmshaven 1983, ISBN 3-7959-0375-0.
- Oberst von Steuben, des großen Königs Adjudant. Kaiser Verlag, Klagenfurt 1961.
- Narziß. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen. Reclam, Leipzig 1908.
- Sturm und Drang. Christian Schubart und seine Zeitgenossen; kulturgeschichtlicher Roman aus den Anfängen der Klassik. Deutsche Buchgemeinschaft, Berlin 1929.
Literatur
- Ludwig Julius Fränkel: Brachvogel, Albert Emil. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 47, Duncker & Humblot, Leipzig 1903, S. 159–171.
- Eugen Lennhoff, Oskar Posner: Internationales Freimaurerlexikon. Überarbeitete und erw. Neuauflage der Ausgabe von 1932. F. A. Herbig, München 2003, ISBN 3-7766-2161-3.
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