- Franz Heinrich Zitz
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Franz Heinrich Zitz (* 18. November 1803 in Mainz; † 30. April 1877 in München) war ein deutscher Politiker und Mitglied der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Franz Heinrich Zitz studierte Rechtswissenschaft in Gießen und Göttingen. In Gießen wurde er 1822 Mitglied des Corps Rhenania.[1] Nach der Promotion zum Dr. iur. in Gießen war er als Rechtsanwalt in Alzey und Mainz tätig. In Alzey trat er der Freimaurerloge Carl zum neuen Lichte bei und wurde zum Redner der Loge gewählt. In Mainz engagierte er sich im Karnevalsverein (1843–1844 Präsident des Mainzer Carneval-Verein 1838 e. V.), der sich unter seiner Präsidentschaft weitgehend politisierte. Mit der Mainzer Schriftstellerin Kathinka Zitz-Halein war er seit 1837 mehrere Jahre verheiratet.
1848 setzte Zitz sich bei der Großherzoglich Hessischen Regierung in Darmstadt erfolgreich für die Forderungen der Märzrevolution ein. Während einer großen Volksversammlung am 8. März 1848 hielt Zitz eine Ansprache zu den Märzforderungen vom Balkon des Theaters aus, die mit einem Hoch auf „Freiheit, Ordnung und Gesetzlichkeit“ endete.[2] Bei der Wahl zur Nationalversammlung erhielt er 214 von 296 Stimmen. Er gehörte dort bald dem radikalen linken Flügel an, der Fraktion Donnersberg.
Am 1. März 1849 trat er aus der Nationalversammlung aus, da ihm diese zu gemäßigt war.
Er beteiligte sich 1849 gemeinsam mit Ludwig Bamberger an der Reichsverfassungskampagne in (Baden und der Pfalz) an der Spitze des rheinhessischen Freikorps. Nach der Niederlage der Revolutionäre emigrierte er in die USA, wo er gemeinsam mit Julius Fröbel als Advokat arbeitete, 1857 konnte er nach einer Amnestie wieder nach Deutschland zurückkehren.
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Korps-Listen 1910, 56, 158
- ↑ Straße der Demokratie → Mainz
Quellen
- Karikatur Franz Heinrich Zitz’ aus der Sammlung des Deutschen Historischen Museums. Zitz ist hier mit seinem charakteristischen Vollbart dargestellt.
Literatur
- Ludwig Fränkel: Zitz, Katharina und Franz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 373–379.
- Egbert Weiß: Corpsstudenten in der Paulskirche, in: Einst und Jetzt, Sonderheft 1990, München 1990, S. 48.
Weblinks
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