- Franz Morak
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Franz Morak (* 25. Mai 1946 in Graz) ist ein österreichischer Schauspieler, Sänger und Politiker der ÖVP. Sein Sohn ist Leadsänger der Wiener Ska-Band PBH Club.
Inhaltsverzeichnis
Künstlerische Karriere
Nach Schauspiel- und Regiestudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz und als Hörer am Reinhardtseminar in Wien war Morak als Sänger und Songwriter, Schauspieler, Regisseur an mehreren Theatern sowie Darsteller in TV-, Hörfunk-, und Filmproduktionen tätig. Seit 1974 ist Morak Mitglied des Burgtheaters. Er reüssierte als Nestroy-Darsteller und gelangte als Brechts "Arturo Ui" bis zum Berliner Theatertreffen. Als Regisseur verantwortete er eine viel gelobte Inszenierung von Felix Mitterers Altersheim-Tragödie "Sibirien" mit Fritz Muliar. 1988 wurde ihm der Albin-Skoda-Ring verliehen.
Zu den mittlerweile weniger bekannten Stationen im Leben des ehemaligen Kulturstaatssekretärs zählt auch seine Zeit als Extrem-Punkrock-Sänger und Songwriter. Unter anderem veröffentlichte er die Alben "Morak" (Covergestaltung: Gottfried Helnwein), "Morak'n'Roll" und "Sieger sehen anders aus". In seinen musikalischen Werken und auch bei seinen Live-Performances setzte sich Morak auf sehr drastische Weise mit der katholischen Kirche, Inzest, Pädophilie, Suizid, diversen Geisteskrankheiten und anderen brisanten Themen auseinander.
Politische Karriere
Am Burgtheater war Morak auch als Personalvertreter engagiert und bot u. a. dem künstlerischen Direktor Claus Peymann die Stirn, um Rechte, aber auch ersessene Privilegien des Ensembles zu wahren. So begab er sich zusehends und bis zur eigenen künstlerischen Beschädigung in Fundamentalopposition, indem er immer mehr Rollenangebote zurückwies (u. a. die Uraufführung von Peter Turrinis "Tod und Teufel").
Von 1994 bis zum Beginn der Haider-Schüssel-Koalition im Frühjahr 2000 war Morak Abgeordneter zum Nationalrat und stv. Vorsitzender des Kulturausschusses. Zwischen Februar 2000 und Januar 2007 war er Staatssekretär für Kunst und Medien im Bundeskanzleramt in den schwarz-blauen Regierungen von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP). Anschließend war Morak bis Oktober 2008 erneut Nationalratsabgeordneter. Nachdem er bei den jüngsten Nationalratswahlen den Einzug in den Nationalrat nicht geschafft hat, ging er im Alter von 62 Jahren in Frühpension.
Diskografie
Alben
- 1980: Morak
- 1981: Morak'n'Roll
- 1983: Sieger sehen anders aus
- 1993: Herzstillstand
- 1998: Master Series (Compilation)
Singles
- Himbeereis (von der LP Morak)(1980)
- Tanzmusik (von der LP Sieger sehen anders aus)(1983)
Auszeichnungen
- 1985 Kainz-Medaille
- 2003 Großes Silbernes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
- 2006 Fürst-Branimir-Orden mit Halsband [1]
Einzelnachweise
- ↑ Morak erhält hohen kroatischen Orden. In: volksgruppen.orf.at, Oktober 2006, abgerufen am 13. Dezember 2010.
Weblinks
Commons: Franz Morak – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Franz Morak im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Franz Morak auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Franz Moraks Web-Blog im Nationalratswahlkampf 2008
- Heidi Lackner: Franz Morak: Hearst, schlafst scho?. Oberösterreichische Nachrichten vom 30. November 1996. S.5.
- Roland Koberg: Ein mürrischer Burgschauspieler als Staatssekretär. Berliner Zeitung. 11. Februar 2000.
- Martin Wassermair: Franz Moraks Berlusconisierung der Kulturpolitik in Österreich. Kulturrisse, Oktober 2002.
- Martin Wassermair: Collateral Damage. Franz Moraks Kulturpolitik setzt auf die Vorbildwirkung von Schwarzenegger-Filmen. Kulturrisse, Juni 2002.
- Robert Menasse: Franz Morak und seine Bande. Die Presse vom 29. Oktober 2003.
- Alfred Pfabigan: Wider die larmoyante Opposition. Die Presse vom 22. November 2003.
- Robert Menasse: Ein letztes Mal in die Geisterbahn. Die Presse vom 22. November 2003.
Kategorien:- Staatssekretär (Österreich)
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