- Französische Garde-suisses von 1616/14
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Die Schweizergarde in Paris war eine von 1616 bis 1792 bestehende Söldnertruppe der Könige von Frankreich. Sie war eine von mehreren historischen Schweizergarden an europäischen Fürstenhöfen, von denen heute noch die päpstliche Schweizergarde in Rom besteht.
Bereits 1497 schuf Karl VIII. die Truppe der Cent-Suisses, die jedoch eher ein Paradekorps als eine echte militärische Einheit war. 1792 von der Nationalversammlung aufgelöst, wurde sie 1814 von Ludwig XVIII. neu gegründet und bestand noch bis zur Julirevolution von 1830.
Nach dem Vorbild der Cent-Suisses entstanden ähnliche Truppen 1579 in Savoyen (später Piemont-Sardinien, aufgelöst 1798), der Toskana, Österreich (1745) und Brandenburg bzw. Preußen von 1696 bis 1713; dazu gehört auch die 1506 gegründete Schweizergarde in Rom.
Parallel zu den Cent-Suisses schuf Karl IX. von Frankreich 1597 ein eigentliches schweizerisches Garderegiment. Seit damals standen stets einige Schweizer Kompanien im Dienst der königlichen Garde, bis Ludwig XIII. im Jahre 1616 eine ständige Schweizergarde bildete, die im 18. Jahrhundert zum Vorbild von Schweizer Einheiten in den Niederlanden, Neapel und Sachsen wurde. Sie nahm an zahlreichen Feldzügen teil, beschränkte sich aber in den letzten Jahren der Monarchie auf den Schutz von Paris und Versailles.
Zu Beginn der Französischen Revolution kam es im August 1789 zu einer Meuterei im 2. Bataillon der Garde, und einige Soldaten desertierten, doch der Rest der Truppe hielt treu zum König, um schließlich größtenteils dem Tuileriensturm am 10. August 1792 und den September-Massakern zum Opfer zu fallen. An diese Tragödie erinnert das Löwendenkmal in Luzern.
Wie die Cent-Suisses wurde die königliche Schweizergarde von Paris nach dem Sturz Napoleons ebenfalls noch einmal wiederbelebt, nahm 1823 am Feldzug nach Spanien teil und verteidigte die Bourbonen ein letztes Mal während der Julirevolution, wobei wiederum mehrere hundert Mann zu Tode kamen.
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