- Freileitungskreuzung des Sognefjord
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Der Sognefjord im Distrikt Sogn im norwegischen Fylke Sogn og Fjordane ist der längste (204 Kilometer) Fjord Europas und gleichzeitig der tiefste (1.308 Meter) der Welt (der längste Fjord der Welt ist der Scoresbysund in Grönland). Er verästelt sich in viele kleinere Seitenarme wie z. B. den Aurlandsfjord, den Lustrafjord oder den Nærøyfjord (der schmalste Fjord Europas).
Sein westliches Ende liegt bei Sygnefest, sein östliches Ende ist Årdalstangen (am Årdalsfjord). Am weitesten zu Wasser vom offenen Meer entfernt ist allerdings Skjolden am Nordende des Lustrafjordes.
Inhaltsverzeichnis
Klima
Der innere Teil des Fjordes liegt auf der Leeseite hoher Gebirge wie Breheimen (mit Europas größtem Gletscher Jostedalsbreen). Darum gibt es einen deutlichen Klimaunterschied zwischen ausgeprägtem Seeklima an der Mündung ins offene Meer und kontinentalerem Klima am inneren Ende des Fjords und seinen Seitenarmen. Vor der Mündung des Fjords liegt unter Wasser eine Felsenschwelle, die aus der Nordsee nur das warme Oberflächenwasser in den Fjord fließen lässt. Dadurch ist das Klima insgesamt mild und ermöglicht, vor allem am Nordufer, ausgiebigen Obstanbau.
Orte, Kultur
In zwei Orten am Ufer des Sognefjords stehen Stabkirchen, in Urnes steht die älteste überhaupt erhaltene, eine weitere in Kaupanger. Noch bedeutender ist die Stabkirche von Borgund, 30 Kilometer flussaufwärts des Fjordhafens Lærdalsøyri.
Weitere sehenswerte Orte entlang des Fjordes sind u. a. Balestrand, Vadheim, Høyanger, Vik, Leikanger, Gudvangen, Aurland, Flåm, Sogndal, Kaupanger, Lærdal, Hafslo, Marifjøra und Skjolden.
Infrastruktur
Dem Nordufer folgt in fast ganzer Länge eine Straße, die allerdings zwischen Høyanger und Låne durch einen Tunnel geführt ist und zwischen Sogndal und Gaupne großenteils landeinwärts. Im Südosten sind die an die Enden der Seitenfjorde anschließenden Täler Lærdal, Aurland bzw. das benachbarte Flåm und Gudvangen miteinander durch Straßentunnel von jeweils über 20 km Länge verbunden. An mehreren Stellen überqueren Fähren den Fjord, so von Rutledal nach Rysjedalsvika, von Brekke nach Lavik, Balestrand–Helle, Hella–Dragsvik und Dragsvik–Vangsnes, Kaupanger–Revsnes, Kaupanger–Årdalsvangen (Längsverbindung), Solvorn–Urnes.
Flåm am Aurlandsfjord ist durch die 20 km lange steile, aber vollspurige Flåmsbahn mit der Bergenbahn verbunden und hat somit Anschluss an das internationale Schienennetz.
Über den Sognefjord und einen Seitenarm, den Aurlandsfjord, sind nahe dem Ort Leikanger mehrere Freileitungen gespannt. Die längste dieser Freileitungskreuzungen hat mit einer Spannweite von 4850 Metern die zweitgrößte Spannweite aller Freileitungskreuzungen weltweit und speist die Elektrizität aus dem Kraftwerk Hermansverk ins landesweite Stromnetz ein. In der Nähe befindet sich auch die Freileitungskreuzung mit der drittlängsten Spannweite von 4520 Metern. Als Hochspannungsmaste kommen an beiden Enden dieser Leitungsüberspannung je drei Abspannmaste (für jede Phase einer) zum Einsatz. Sie sind wegen des tief eingeschnittenen Fjords im Unterschied zu den Hochspannungsmasten der Elbekreuzung 1 und 2 sowie der ehemaligen Stromleitung über die Straße von Messina nicht höher als normale Freileitungsmaste.
Quellen
Weblinks
61.1361111111116.1916666666667Koordinaten: 61° 8′ 10″ N, 6° 11′ 30″ O
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