- Fridolin Schuler
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Fridolin Schuler (* 18. April 1832 in Bilten; † 8. Mai 1903 in Aarburg) war ein Schweizer Arzt und erster staatlicher Fabrikinspektor der Schweiz.
Leben und Wirken
Schuler hatte in Mollis im Kanton Glarus als Kinderarzt gearbeitet. 1864 wurde er kantonaler Fabrikinspektor in Glarus, nachdem der Kanton in einer Volksabstimmung eine Arbeitszeitbeschränkung auf zwölf Stunden täglich eingeführt hatte. Die Aufgabe des Fabrikinspektors bestand darin, die Einhaltung des Gesetzes in den Fabriken zu überwachen.
In der Folge war er maßgeblich an der Ausarbeitung des schweizerischen Fabrikgesetzes beteiligt und fungierte 1877-1902 als erster Fabrikinspektor der Schweiz. Dieses Gesetz entstand in Reaktion auf eine Untersuchung der Arbeits- und Lebensverhältnisse der Fabrikarbeiter, die katastrophale Zustände gezeigt hatte. Das Gesetz führte einen Normalarbeitstag von elf Stunden ein, verbot Kinderarbeit und regelte die Haftpflicht der Unternehmer bei Unfällen und Berufskrankheiten.
Als Arzt sorgte sich Schuler um die Gesundheit der Bevölkerung. In einem Vortrag von 1882 wies er auf die schlechte Ernährung der Arbeiterschaft hin, die er als Hauptursache für die zahlreichen Krankheiten betrachtete. Zu geringe Einkommen sowie mangelnde Zeit und Bildung verhinderten eine gesunde Ernährung. Oft war Schnaps die einzige Kalorienquelle. Schuler entwickelte die Idee eines gesunden, billigen und schnell zuzubereitenden Nahrungsmittels. In Julius Maggi fand er einen innovativen Unternehmer, der bereit war, diese Idee zu verfolgen. Bereits 1886 entwickelte das Unternehmen Maggi ein Mehl auf Erbsen- und Bohnenbasis, das sich zu Suppen verarbeiten ließ.
Literatur
- Hansjörg Siegenthaler (Hrsg.): Wissenschaft und Wohlfahrt: Moderne Wissenschaft und ihre Träger in der Formation des schweizerischen Wohlfahrtsstaates während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zürich 1997, ISBN 3-905312-50-6.
Weblinks
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