Mollis

Mollis
Mollis
Wappen von Mollis
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Glarus
Bezirk: (Der Kanton Glarus kennt keine Bezirke.)w
Gemeindenummer: 1617i1f3f4
Postleitzahl: 8753
UN/LOCODE: CH MOL
Koordinaten: (724272 / 217172)47.0938879.075554433Koordinaten: 47° 5′ 38″ N, 9° 4′ 32″ O; CH1903: (724272 / 217172)
Höhe: 433 m ü. M.
Fläche: 21.83 km²
Einwohner: 3176 (31. Dezember 2009)[1]
Karte
Karte von Mollis
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Mollis ist eine ehemalige politische Gemeinde des Kantons Glarus in der Schweiz. Seit dem 1. Januar 2011 ist der Ort ein Bestandteil der neu gebildeten Gemeinde Glarus Nord.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Mollis liegt im Glarner Unterland und grenzt im Norden an den Linthkanal und den Walensee. Östlich liegt die ehemalige Gemeinde Filzbach, südlich Ennenda, südwestlich Netstal und westlich Näfels, Oberurnen sowie Niederurnen.

Mollis ist der westliche Ausgangspunkt der Kerenzerpass-Strasse, die an der Südflanke des Walensees entlang in Richtung Rheintal führt. Ab Mollis trägt die Linth den Namen „Escherkanal“.

Geschichte

Ab dem Jahr 15 v. Chr. herrschten die Römer über das Gebiet des heutigen Mollis, das zuvor von Rätern besiedelt war. Zahlreiche Funde weisen auf die römische Vergangenheit hin, auch der Ortsname, der entweder von „mollis“ (= weich, wegen der sumpfigen Gegend) oder von „mola“ (= Mühle) abgeleitet wird. Um 490 wurden die Römer von den Alemannen verdrängt, die hier ansässig wurden.

Im 9. Jahrhundert erhielt das Kloster Säckingen umfangreichen Grundbesitz im Glarner Land, einiges davon auf dem Gebiet der Gemeinde Mollis. 1288 wurde das Dorf zum ersten Mal schriftlich erwähnt.

1319 wurde eine 1280 erbaute Kapelle zur Kirche erhoben, 1395 wurde die Loslösung vom Kloster Säckingen vollzogen, ab 1444 war Mollis eine von Glarus unabhängige Pfarrei. Der von 1523 bis 1525 amtierende Pfarrer Fridolin Brunner leitete die Reformation ein, die sich endgültig aber erst 1529 durchsetzen konnte. Die heutige Kirche von Hans Ulrich Grubenmann stammt aus dem Jahr 1761.

Im 18. Jahrhundert führten die Baumwollspinnerei und später die Handweberei zu einigem Wohlstand. Während der Zeit der Helvetik (1798–1803) wurde Mollis aufgrund seiner Lage durch kriegerische Auseinandersetzungen und Einquartierungen in Mitleidenschaft gezogen. Das 19. Jahrhundert bringt einen weiteren Ausbau der Textilindustrie (Stoffdruckerei), 1852 den ersten Schulhausbau und 1859 den Anschluss ans Bahnnetz.

Im Rahmen der Glarner Gemeindereform, die auf einem Landsgemeindebeschluss vom 7. Mai 2006 beruht, wurde Mollis auf den 1. Januar 2011 mit den Gemeinden Bilten, Filzbach, Mühlehorn, Näfels, Niederurnen, Oberurnen und Obstalden zur neuen Gemeinde Glarus Nord fusioniert.

Wirtschaft, Verkehr

Militärflugplatz

In der Ebene befindet sich der Militärflugplatz Mollis, welcher nur noch sporadisch militärisch belegt ist und heute weitgehend zivil genutzt wird (ICAO-Code LSMF). Im April 1923 landete dort bei einem ersten Flugtag Walter Mittelholzer – seine Passagierflüge waren ein Publikumsmagnet.

Verkehr

Mollis teilt mit Näfels einen Bahnhof an der Regionallinie RapperswilGlarusLinthal. Der Dorfkern wird vom Glarner Bus (Bilten-/Ziegelbrücke-Niederurnen-Näfels-Mollis-Filzbach-Obstalden-Mühlehorn) bedient. Konzessionärin der Buslinie ist die Schweizerische Bundesbahn, die den Transportauftrag an das Busunternehmen Emil Niederer in Filzbach vergibt. Im Norden der Gemeinde liegt der Bahnhof Weesen.

Die Gemeinde hat im Norden über die Anschlussstellen Niederurnen (44) und Weesen (45) der Autobahn A3 Zugang zum Fernstraßennetz. Durch den Ort führt die Hauptstrasse 3 (BaselCastasegna (Graubünden).

Persönlichkeiten

In Mollis geboren

Mit Mollis verbunden

  • Fridolin Schuler (1832–1903), Schweizer Arzt und erster staatlicher Fabrikinspektor der Schweiz, war von 1855–1877 Arzt in Mollis

Bilder

Weblinks

 Commons: Mollis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden

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