Friedrich Dotzauer

Friedrich Dotzauer
Friedrich Dotzauer, Lithographie von Josef Kriehuber

Justus Johann Friedrich Dotzauer (* 20. Januar 1783 in Häselrieth bei Hildburghausen; † 6. März 1860 in Dresden) war ein deutscher Cellist und Komponist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Sohn eines Kirchenmusikers erlernte er mehrere Instrumente, darunter Klavier, Violine, Kontrabass, Horn und Klarinette. Musiktheoretischen Unterricht erhielt Friedrich Dotzauer vom örtlichen Kirchenorganisten namens Ruttinger, einem Bekannten von Johann Sebastian Bach. Erste Übungen auf dem Violoncello machte Dotzauer unter der Anleitung des Hoftrompeters.

Um seine Ausbildung auf dem Violoncello zu vertiefen, nahm Dotzauer von 1799 bis 1801 in Meiningen Unterricht bei Johann Jacob Kriegk, einem Schüler Jean Louis Duports. Anschließend nahm er eine Stelle in der Kapelle Meiningen an. Im Jahre 1805 wechselte Dotzauer zum Leipziger Orchester, in dem er bis 1811 Violoncello spielte. 1806 besuchte Friedrich Dotzauer Berlin, wo er Bernhard Romberg traf und mit ihm seine Studien auf dem Violoncello vertiefte.

Im Jahre 1811 erhielt Dotzauer eine angesehene Stelle am Dresdner Hoforchster, bei dem er bis zu seiner Pensionierung 1850 blieb. Ab 1821 hatte er zudem den Posten des Ersten Solocellisten des Orchesters inne. Auf seinen Reisen konzertierte Dotzauer an vielen bedeutenden Orten in Deutschland sowie in den Niederlanden. Am 7. Dezember 1811 wurde in Dresden Friedrich Dotzauers zweiter Sohn Carl Ludwig geboren, der unter der Anleitung seines Vaters ebenfalls das Spiel auf dem Violoncello erlernte und eine Stelle bei der Hofkapelle Kassel erhielt. Weitere bedeutende Schüler Friedrich Dotzauers waren Friedrich August Kummer, Karl Schuberth, Karl Drechsler und Carl Ludwig Voigt.

Als Solocellist des Hoforchesters in Dresden stieg Friedrich Dotzauer zu einem angesehenen Musiker seiner Zeit auf und unternahm Konzertreisen durch Deutschland und die Niederlande. Während die meisten seiner zahlreichen Kompositionen in Vergessenheit gerieten, sind Dotzauers Lehrstücke und Etüden für den Unterricht auf dem Violoncello noch von großer Bedeutung.

Nach zehn Jahren im Ruhestand starb Friedrich Dotzauer im Alter von 67 Jahren am 6. März 1860 in Dresden.

Werke

Neben seinem Spiel auf dem Violoncello galt Friedrich Dotzauer als gut ausgebildeter Komponist. Er schrieb viele Werke verschiedener Genre, darunter eine Oper, Ouvertüren, Sinfonien, eine Messe und mehrere Kammermusikstücke. Während diese Werke weitgehend in Vergessenheit geraten sind, konnten seine Kompositionen für Violoncello ihre Popularität erhalten. Diese Arbeiten bestehen aus neun Konzerten, drei Concertinos, zwei Sonaten mit Kontrabassbegleitung, Variationen, Divertissements, Potpourris und einer großen Zahl von Duetten. Immer noch werden einige dieser Werke für den Unterricht auf dem Violoncello genutzt.

Für die Ausbildung auf dem Violoncello sind vor allem Dotzauers Lehrwerke noch heute von Bedeutung. Zu diesen gehören zwei Celloschulen, von denen die erste bei Schott in Mainz und die zweite für den Anfangsunterricht bei Haslinger in Wien erschien. Weiterhin zählen verschiedenen Etüden zu Dotzauers Lehrwerk, darunter die 18 exercices ďune difficulté progressive pour le Violoncelle seul op. 120 für Anfänger und die 24 täglichen Studien zur Erlangung der Virtuosität op. 155b. Letztere werden häufig als die besten Lehrstücke Dotzauers genannt. Außerdem veröffentlichte Friedrich Dotzauer die Schule des Flageolettton op. 147.

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Friedrich Dotzauer — Justus Johann Friedrich Dotzauer (20 January 1783 – 6 March 1860) was a German cellist and composer. Contents 1 Life …   Wikipedia

  • Justus Johann Friedrich Dotzauer — Friedrich Dotzauer, Lithographie von Josef Kriehuber Justus Johann Friedrich Dotzauer (* 20. Januar 1783 in Häselrieth bei Hildburghausen; † 6. März 1860 in Dresden) war ein deutscher Cellist und Komponist. Als Soloc …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich August Kummer — (* 5. August 1797 in Meiningen; † 22. August 1879 in Dresden) war Cellist, Cellolehrer und Komponist. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Dotzauer — Der Familienname Dotzauer (sowie auch die seltenere Variante Totzauer) geht zurück auf den Ortsnamen Totzau in Nordböhmen (Namensendung au) (tschechisch Tocov, Namensendung ov), ein kleines Dorf, das 1946 abgesiedelt und zerstört wurde. In… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich von Isenberg — Graf von Isenberg , auch Friedrich de Novus Ponte genannt (* vor 1193; † 14. November 1226 in Köln) war Sohn von Arnold von Altena, Graf von Altena († nach 1205) und Mechtild zu Styrum. Sein Stammsitz war die Burg Isenberg bei Hattingen. Er… …   Deutsch Wikipedia

  • Dotzauer — Dotzauer, Justus Johann Friedrich, geb. 1783 in Haselrieth bei Hildburghausen, Cellist, kam als solcher 1811 nach Dresden u. wurde Kammermusikus daselbst; er schr. an 150 Werke, worunter Concerte, Phantasien, Capricen, Sonaten, Variationen für… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Dotzauer — Dotzauer, Justus Johann Friedrich, Violoncellvirtuos, geb. 20. Juni 1783 zu Häselrieth bei Hildburghausen, gest. 6. März 1860 in Dresden, erhielt seine Ausbildung durch Kriegk in Meiningen, ward 1801 Mitglied der Hofkapelle zu Hildburghausen,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Friedrich Grützmacher — Friedrich Wilhelm Grützmacher (1 March 1832 ndash; 23 February 1903) was a noted German cellist in the second half of the 19th century.Grützmacher was born in Dessau, Anhalt, and was first taught by his father. Soon he began studying cello with… …   Wikipedia

  • Graf Friedrich von Isenberg — (* vor 1193; hingerichtet am 14. November 1226 in Köln) war Sohn von Graf Arnold von Altena († nach 1205) und Mechtild zu Styrum. Sein Stammsitz war die Burg Isenberg bei Hattingen. Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 1.1 Der Konflikt mit den… …   Deutsch Wikipedia

  • Königlich Bayerisches Chevaulegers-Regiment „Erzherzog Friedrich von Österreich“ Nr. 5 — Das Chevaulegers Regiment „Erzherzog Friedrich von Österreich“ Nr. 5 war ein Kavallerieverband der bayerischen Armee. Der Friedensstandort des Regiments war Saargemünd. Inhaltsverzeichnis 1 Kommandeure 2 Regimentsmusik 3 Tradition nach 1918/1919 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”