Friedrich Karas

Friedrich Karas

Friedrich Karas (* 29. Juli 1895 in Wien, Österreich; † 28. März 1942 in der NS-Tötungsanstalt Hartheim in Oberösterreich) war ein österreichischer katholischer Priester aus der Erzdiözese Wien und Gegner des NS-Regimes. Er wurde von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Friedrich Karas wurde 1939 zum Priester geweiht. Anschließend war er Kaplan in Gaubitsch und Petronell, danach Rektor in Mayerling.

Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Dritte Reich durch die Nationalsozialisten wurde Kaplan Friedrich Karas 1940 erstmals festgenommen und wegen angeblicher „Unsittlichkeit“ zu einer dreimonatigen Haftstrafe verurteilt. Im Juni 1941 wurde er erneut verhaftet und schließlich im August 1941 im bayrischen Konzentrationslager Dachau (KZ Dachau) inhaftiert, wo er zunächst im sogenannten „Pfarrerblock“ untergebracht war.

Friedrich Karas war der erste Priester unter den Anfang 1942 im Invalidenblock des KZ Dachau abgesonderten kranken Häftlingen, der im Rahmen des „Euthanasie“-Programmes der Nationalsozialisten als „lebensunwert aussortiert“ und im Februar 1942 im Rahmen der sogenannten „Aktion 14f13“ abtransportiert wurde. Er kam in die dem KZ Dachau nächstgelegene NS-Tötungsanstalt Hartheim im Schloss Hartheim bei Alkoven in der Nähe von Linz in Oberösterreich, wo er vergast wurde.[1]

Literatur

  • "Zum 40. Todestag des Lebensverteidigers Galen und zweier NS-Opfer, Kaplan Franz Steurer, Kaplan Friedrich Karas" / Hrsg.: Wiener Kath. Akad. Zsgest. von Franz Loidl. - Wien : Wiener Kath. Akad., 1987. - (Miscellanea / Wiener Katholische Akademie, Arbeitskreis für Kirchliche Zeit- und Wiener Diözesangeschichte ; Reihe 3, Nr. 164) geh., IDN: 900126957
  • Hermann Scheipers "Gratwanderungen - Priester unter zwei Diktaturen", St. Benno-Verlag, Leipzig 1997, ISBN 3-7462-1221-9
  • Christian Frieling "Priester aus dem Bistum Münster im KZ", Verlag Aschendorf, Münster 1992, ISBN 3-402-05427-2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Sales Hess: Dachau – Eine Welt ohne Gott: Sebaldus-Verlag, Nürnberg 1946.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Karas (Begriffsklärung) — Karas kann bezeichnen: Geographie: den Namen einer Region in Namibia, siehe Karas den Namen eines Anime von Sato Keiichi, siehe Karas (Anime) den Namen eines Flusses in Rumänien, siehe Karaš (en) Personen: Anton Karas (1906–1985),… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich von Erckert — als Schutztruppenoffizier Friedrich von Erckert (* 30. Dezember 1869 in Bromberg, Westpreußen; † 16. März 1908 bei Seatsub, Betschuanaland (heute: Botswana)) war ein deutscher Offizier der Garde und Kaiserlichen Schutztruppe. Wegen der ersten… …   Deutsch Wikipedia

  • Anton Karas — Karas auf einer Autogrammkarte, 1951. Chartplatzierungen (vorläufig) Vorlage:Infobox Chartplatzierungen/Wartung/vo …   Deutsch Wikipedia

  • Othmar Karas — (born 24 December 1957 in Ybbs an der Donau, Lower Austria) is an Austrian politician and Member of the European Parliament. He is a member of the Austrian People s Party, vice chair of the EPP ED group, and sits on the European Parliament s… …   Wikipedia

  • Liste der Biografien/Kar — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Wiener Persönlichkeiten — Bekannte Wiener Persönlichkeiten A Carlo Abarth, in Italien lebender österreichischer Automobilrennfahrer und Tuner Emil Abel, Chemiker Othenio Abel, Paläontologe und Evolutionsbiologe Walter Abish, US amerikanischer Schriftsteller Kurt Absolon,… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Wiener Persönlichkeiten — Dieser Artikel stellt eine Liste bekannter Wiener Persönlichkeiten dar. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A Carlo Abarth, in Italien lebender …   Deutsch Wikipedia

  • Geistliche im KZ Dachau — Pfarrerblock wurden zur Zeit des Nationalsozialismus in reichsdeutschen Konzentrationslagern jene Wohnblocks genannt, in denen Geistliche verschiedener Konfessionen und verschiedener aber größtenteils polnischer Nationalität inhaftiert waren. Im… …   Deutsch Wikipedia

  • Pfarrerblock — wurden zur Zeit des Nationalsozialismus in reichsdeutschen Konzentrationslagern jene Wohnblocks genannt, in denen Geistliche verschiedener Konfessionen und verschiedener aber größtenteils polnischer Nationalität inhaftiert waren. Im Lager Dachau… …   Deutsch Wikipedia

  • Pfarrerblock (KZ Dachau) — Pfarrerblock, auch Priesterblock, wurden in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern jene Baracken (euphem: Wohnblocks) genannt, in denen Geistliche verschiedener Konfessionen und verschiedener, größtenteils aber polnischer, Nationalität… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”