Friedrich Merkel

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Friedrich Merkel

Johann Friedrich Sigmund Merkel (* 5. April 1845 in Nürnberg; † 28. Mai 1919 in Göttingen) war ein deutscher Mediziner, Anatom und Rektor der Universität Rostock.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Friedrich Merkel studierte ab 1864 Medizin an den Universitäten Erlangen, Greifswald und Göttingen. Seit 1865 war er Mitglied des Corps Baruthia Erlangen.[1]

1869 promovierte Merkel in Erlangen und wurde im gleichen Jahr Prosektor am Anatomischen Institut in Göttingen wo er 1870 in der Anatomie habilitiert. 1872 wurde Friedrich Merkel zum ordentlichen Professor für Anatomie und Direktor des Anatomischen Institutes der Universität Rostock berufen. In den Jahren 1881 und 1882 wurde Merkel zum Rektor der Universität Rostock gewählt, bevor er 1883 einem Ruf an die Albertus-Universität Königsberg folgte. Nach zwei Jahren zog es Merkel zurück nach Göttingen, wo er 1885 die Nachfolge seines Lehrers und Schwiegervaters Jakob Henle als Leiter des Instituts für Anatomie der Universität Göttingen antrat.

Friedrich Merkel wurde bereits 1880 aufgrund seiner wissenschaftlichen Verdienste auf den Forschungsgebieten der mikroskopischen Technik, topografischen Anatomie und Histologie in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen. 1885 wurde Merkel an der Universität Göttingen als ordentliches Mitglied in die Mathematisch-Physikalische Klasse der Gesellschaft der Wissenschaften gewählt.

Nach ihm sind die Merkel-Zellen oder Merkel-Körperchen (Merkel-Tastscheiben) benannt.

Werke

  • Die Zona ciliaris. Leipzig, 1870.
  • Die Linea nuchae suprema. Leipzig, 1871.
  • Makroskopische Anatomie des Auges und seiner Umgebungen. In: Handbuch der Augenheilkunde; Leipzig, 1874.
  • Das Mikroskop und seine Anwendung. München, 1875.
  • Über die Endigungen der sensiblen Nerven in der Haut der Wirbeltiere. Rostock, 1880.
  • Handbuch der topographischen Anatomie. Braunschweig 1885-1907.
  • Darmsystem. In: Handbuch der Anatomie; Band 6. Jena, 1902.
  • Die Anatomie des Menschen. Mit Hinweisen auf die ärztliche Praxis. 6 Abteilungen in 11 Bänden. Wiesbaden, J. F. Bergmann, 1913-1918.

Literatur

  • Volker Zimmermann: Merkel, Friedrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 17, Duncker & Humblot, Berlin 1994, S. 145 f.
  • Schmidt, Isolde. In: Angela Hartwig, Tilmann Schmidt (Hrsg): Die Rektoren der Universität Rostock − 1419–2000. In: Beiträge zur Geschichte der Universität Rostock. Heft 23. Universitätsdruckerei Rostock-Universitätsarchiv 2000. ISBN 3-86009-173-5.

Einzelnachweise

  1. Kösener Korps-Listen 1910, 37, 441

Weblinks

 Commons: Friedrich Merkel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag Friedrich Merkel im Catalogus Professorum Rostochiensium der Universität

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