Friedrich Neuhaus

Friedrich Neuhaus
Friedrich Neuhaus

Georg Ernst Friedrich Neuhaus (* 20. September 1797 in Behme bei Herford; † 4. Dezember 1876 in Berlin) war ein deutscher Architekt. Bekannt geworden ist Neuhaus als Vorstandsvorsitzender der Berlin-Hamburger Bahn.

Leben

Nach dem abgeschlossenen Studium in Berlin als Feldmesser und kurzer Tätigkeit bei der Oberdeichinspektion in Crossen/Oder studierte er erneut und wurde 1824 Baumeister. Als preußischer Beamter war er mit dem Ausbau der Chausseen befasst und wurde anschließend Wegebauinspektor in Stargard/Pommern. Ab 1840 leitete er als Oberingenieur den Bau der Berlin-Stettiner Eisenbahn. Im Jahre 1843 wurde er technisches Mitglied der Direktion der Berlin-Hamburger Bahn (BHE) und leitete die Vorarbeiten für den Bau der Bahn. 1850 wurde er zum vorsitzenden Direktor der BHE gewählt. Gleichzeitig nahm er die Aufgaben des technischen und des Betriebsdirektors wahr. 1860 wurde er zum Königlichen Geheimen Regierungsbaurat ernannt.

Mehrere Neuheiten im Eisenbahnbau gehen auf Neuhaus zurück. So führte er die Laschenkonstruktion ein, mit denen Schienenenden miteinander verbunden wurden. Auch die Breitfußschiene wurde auf Neuhaus’ Betreiben schon zu einem Zeitpunkt verwendet, als noch neue Normen für die bis dahin übliche Doppelkopfschiene aufgestellt wurden. Er ließ die erste schmiedeeiserne Gitterbrücke in Deutschland im Verein mit Borsig in Spandau über den Elsgraben bauen und auch die Konstruktion der rund einen Kilometer langen Dömitzer Elbbrücke für die Zweigbahn Wittenberge-Buchholz stammt von ihm (1871–1874). Unter seiner Bauleitung entstand die Empfangshalle des Hamburger Bahnhofs in Berlin.

Grab auf dem Invalidenfriedhof, Berlin

Die Trauerrede zu seinem Tode führt aus, selten sei wohl ein Unternehmen so vorwiegend durch eine Person geführt worden. Neuhaus habe neben seiner Aufsichtstätigkeit auch alle wichtigen Angelegenheiten selbst bearbeitet, beinahe allen Schriftwechsel der Direktion mit anderen Eisenbahnverwaltungen, Privatpersonen und den Behörden verfasst, wobei er sich vielfach eines Stenographen bedient habe. Seiner Wirtschaftsweise sei es zu danken, wenn trotz der Ungunst der Zeiten und trotz Hinzutretens der vorläufig noch ganz unrentablen Zweigbahn Wittenberge-Buchholz der Ertrag des Unternehmens keine wesentliche Schmälerung erfuhr und von den Schwierigkeiten, unter denen andere Bahnen litten, verschont geblieben sei.

Literatur

  • Dietmar Ramuschkat: Die Eisenbahnlinie Wittenberge-Buchholz. Eine Fallstudie über Entscheidungs- und Handlungsabläufe bei der Planung einer Privatbahn in Preußen und dem zum Bau erforderlichen Grunderwerb. Dissertation am Fachbereich Philosophie und Geschichtswissenschaft der Universität Hamburg, April 2002, urn:nbn:de:gbv:18-7764

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