- Friedrich Scharf
-
Friedrich (Joachim Ludwig Christian) Scharf (* 25. August 1897 in Penzin; † 31. Dezember 1974 in Kempen) war ein deutscher Jurist und Politiker (NSDAP). In der Zeit des Nationalsozialismus war er Ministerpräsident von Mecklenburg.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Friedrich Scharf wurde am 25. August 1897 als Sohn eines Gehöftserben in Penzin geboren. Nach dem Abitur 1917 am Realgymnasium in Bützow nahm er bis 1918 als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. Danach begann er ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten in Kiel und Rostock, das er 1922 mit dem Referendarexamen beendete. Während des Studiums schloss er sich der Burschenschaft Redaria Rostock an. Seine Promotion zum Dr. jur. erfolgte 1924 an der Universität Rostock (Dissertationsarbeit: Das Nachvermächtnis nach dem Recht des Bürgerlichen Gesetzbuches). Im Anschluss war er bis 1926 als Gerichtsassessor in Rostock, Güstrow und Warin tätig.
Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelte Scharf nach Westdeutschland über und war seit Juni 1945 zunächst als kaufmännischer Angestellter in Krefeld tätig. Von 1952 bis 1968 arbeitete er dort als Rechtsanwalt. Friedrich Scharf starb am 31. Dezember 1974 in Kempen.
Friedrich Scharf war mit Clara Finck verheiratet.
Politik
Scharf trat in die NSDAP ein und war von 1926 bis 1932 Bürgermeister und Stadtrichter in Teterow. Anschließend wurde er Amtshauptmann des Amtes Güstrow. Am 13. Juli 1932 wurde er als Innen-, Justiz- und Unterrichtsminister in die von Ministerpräsident Walter Granzow geführte Regierung des Freistaates Mecklenburg-Schwerin gewählt. Am 5. Juli 1933 übernahm er statt des Unterrichtsministeriums die Leitung des Finanzministeriums. Er gehörte seit dem 10. August 1933 auch der von Ministerpräsident Hans Egon Engell geleiteten Folgeregierung an und war hier ebenfalls Minister für Inneres, Justiz und Finanzen. Nach der Vereinigung der Freistaaten Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz zum Land Mecklenburg am 1. Januar 1934 blieb er Mitglied des Kabinetts.
Scharf wurde am 25. Oktober 1934 von Reichsstatthalter Friedrich Hildebrandt mit der Führung der Regierungsgeschäfte beauftragt und zum Ministerpräsidenten des Landes Mecklenburg ernannt. In dieser Funktion oblag ihm auch die Verwaltung der Fachabteilungen, die in den folgenden Jahren teilweise umstrukturiert und neuorganisiert wurden. Seit 1943 führte Scharf die Bezeichnung „Mecklenburgischer Staatsminister“. Nach der Besetzung Mecklenburgs durch alliierte Truppen musste er sein Amt im Mai 1945 räumen.
Siehe auch
- Kabinett Granzow I (Mecklenburg-Schwerin) – Kabinett Granzow II (Mecklenburg-Schwerin) – Kabinett Engell (Mecklenburg-Schwerin) – Kabinett Engell (Mecklenburg) – Kabinett Scharf (Mecklenburg)
Literatur
- Scharf, Friedrich Joachim Ludwig Christian. In: Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon. Edition Temmen, Bremen 1995, ISBN 3-86108-282-9, S. 373
- Helge Bei der Wieden: Die mecklenburgischen Regierungen und Minister 1918-1952, S. 56, Köln, Wien 1978, ISBN 3-412-05578-6
Weblinks
Kategorien:- Ministerpräsident (Mecklenburg bis 1945)
- Bürgermeister (Deutschland)
- Politiker (Deutsches Reich 1933–1945)
- Landesminister (Mecklenburg-Schwerin)
- Politiker (Mecklenburg)
- NSDAP-Mitglied
- Burschenschafter
- Deutscher
- Geboren 1897
- Gestorben 1974
- Mann
Wikimedia Foundation.