- Warin
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Wappen Deutschlandkarte 53.7998411.71091130Koordinaten: 53° 48′ N, 11° 43′ OBasisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Nordwestmecklenburg Amt: Neukloster-Warin Höhe: 30 m ü. NN Fläche: 44,26 km² Einwohner: 3.524 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 80 Einwohner je km² Postleitzahl: 19417 Vorwahl: 038482 Kfz-Kennzeichen: NWM Gemeindeschlüssel: 13 0 74 084 Adresse der Amtsverwaltung: Hauptstraße 27
23992 NeuklosterWebpräsenz: Bürgermeister: Michael Ankermann[2] Lage der Stadt Warin im Landkreis Nordwestmecklenburg Die Kleinstadt Warin liegt im Osten des Landkreises Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie gehört zum Amt Neukloster-Warin mit Sitz in Neukloster.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Warin liegt am Nordrand der Sternberger Seenlandschaft, eingebettet zwischen dem Großen Wariner See und dem Glammsee. Beide Seen verbindet im Stadtgebiet der Mühlengraben. Die Stadt befindet sich etwa 23 Kilometer südöstlich von Wismar. Sie liegt im Naturpark Sternberger Seenland, der sich von Neukloster im Norden über Sternberg bis nach Pinnow im Süden erstreckt. Bei den Ortsteilen Klein und Groß Labenz befindet sich der Groß Labenzer See.
Stadtgliederung
Zu Warin gehören die Ortsteile Allwardtshof, Groß Labenz, Klein Labenz, Mankmoos, Pennewitt und Wilhelmshof.
Geschichte
Der Urdolmen von Mankmoos, ein Großsteingrab im rechteckigen Hünenbett, ist das älteste Relikt im Gemeindegebiet.
1178 wurde der Name Warin erstmals urkundlich erwähnt. 1229 begann der Bischof von Schwerin mit dem Bau einer „Sommerresidenz“, vier Jahre später erwähnte Bischof Brunward Warin erstmals als Kirchdorf. Bischof Heinrich von Schladen ließ 1248 daraus eine Burg erbauen. Die Bischofsburg wurde 1322 zerstört, aber 1448 restauriert und erweitert. Bis zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges stieg die Einwohnerzahl auf 250. 1628 besetzten dänische Truppen Warin, von 1634 bis 1635 schwedische Dragoner unter Oberstleutnant Osterling. 1636 brannte ein Großteil der Stadt ab. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges hatte Warin noch 45 Bürger.
1648 kamen die Orte Warin und Bibow dann zum mecklenburgischen Herzogtum. Ein zweiter Großbrand vernichtete 1773 große Teile der Stadt. Von 1833 bis 1926 war Warin der Sitz des Amtes Warin, Neukloster, Sternberg und Tempzin. Auch das 1803 leihweise an Mecklenburg zurückgegebene Wismar wurde zeitweise von hier aus verwaltet. Die Bischofsburg wurde 1838 abgebrochen, die Burgkletter bleiben erhalten. An der Stelle der Burg entstand die Großherzogliche Landdrostei als Verwaltungssitz. Warin war ab 1851 gleichberechtigtes Mitglied im mecklenburgischen Landtag. Am 17. August 1869 wurde die Freiwillige Feuerwehr Warin gegründet. Sie ist damit eine der ältesten Feuerwehren in Mecklenburg-Vorpommern. 1878 fand die Weihe der neugotischen Stiftskirche statt. 1887 erhielt Warin einen Bahnanschluss an die Strecke Wismar–Karow. Das Elektrizitätswerk lieferte 1906 der Mühle erstmals Strom, 1932 wurde die ehemalige Landdrostei Reichsbauernschule.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurden jüdische Bürger des Ortes verfolgt und ermordet. Der Jüdische Friedhof wurde beim Novemberpogrom 1938 verwüstet, die Reste nach 1945 abgeräumt, jedoch 1961 mit einem Gedenkstein an ihn erinnert.
Am 3. Mai 1945 besetzte die Sowjetarmee Warin. Kurz danach fanden im Schloss Hasenwinkel Vorgespräche zur Potsdamer Konferenz statt. 1948 wurde das Kreiskrankenhaus in Warin seiner Bestimmung übergeben. Ab 1960 fanden die Zwangskollektivierungen in Landwirtschaft und Handwerk statt, 1962 wurden Wohnblocks am Fritz-Reuter-Platz errichtet. 1983 feierte Warin sein 750-jähriges Bestehen. Ab November 1989 bemühte sich das Neue Forum um einen demokratischen Neubeginn. Im Mai 1990 fanden freie Wahlen zur Gemeindevertretung statt.
Nach der Wiedervereinigung wurden rasch neue Infrastruktureinrichtungen geschaffen. Bereits 1992 entstanden ein neues Alten- und Pflegeheim sowie die neue Kläranlage, 1993 wurde der Gewerbepark am Ziegelberg übergeben. Das Matratzenwerk fand einen neuen Eigentümer. Warin verlor aber auch wichtige Infrastruktur: das Kreiskrankenhaus wurde geschlossen, ein neuer privater Investor nicht gefunden. Im Mai 1998 wurde die Bahnstrecke Wismar-Karow stillgelegt, der nächste noch betriebene Bahnhof liegt vier Kilometer südlich in Blankenberg.
Eingemeindungen
Mankmoos wurde am 1. September 1973 eingemeindet.[3] Groß Labenz kam am 1. Januar 2004 hinzu.[4]
Politik
Wappen
Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin festgelegt und unter der Nr. 170 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Blasonierung: „In Rot zwei schräg gekreuzte silberne Bischofsstäbe mit abgekehrten goldenen Krümmen.“
Das Wappen wurde 1998 neu gezeichnet.
Flagge
Die Flagge der Stadt Warin ist quer zur Längsachse des Flaggentuchs von Rot, Gold (Gelb) und Rot gestreift. Die äußeren roten Streifen nehmen jeweils ein Viertel, der goldene (gelbe) Mittelstreifen nimmt die Hälfte der Länge des Flaggentuchs ein. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, zwei Drittel der Höhe des Flaggentuchs einnehmend, das Wappen der Stadt Warin. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.
Sehenswürdigkeiten
- Neugotische Stiftskirche, von 1874 bis 1878 nach Entwürfen von des Baurates Krüger an der Stelle der ersten, 1233 errichteten Kirche.
- Predigerwitwenhaus von 1733, das älteste Gebäude der Stadt
- Denkmal für den in Warin geborenen Zeichner und Illustrator Ernst Lübbert (1879-1915)
- Ehrengrab auf dem Friedhof mit Gedenkstein zur Erinnerung an den Kommunisten Johann Schulz, der 1945 an den Folgen seiner KZ-Haft in Dreibergen-Bützow verstarb.
- Ehrengrab der jüdischen Familie Wolff-Stapelmann, die der Shoa zum Opfer fiel.
- Radebachtal
- Gedenkstätte mit Gedenkstein von 1963 im Ortsteil Waldheim vor der Ausfahrt nach Ventschow zur Erinnerung an den Jüdischen Friedhof
- Naturparkzentrum Sternberger Seenland im Rathaus
- Hünengrab von Pennewitt
- historischer Rundgang um den Glammsee mit Schautafeln und Aussichtsturm (Blick über den Glammsee)
- Prinzessinenschlucht
- Tausendjährige Eiche am Sportplatz
- Der Urdolmen von Mankmoos ist ein Großsteingrab im rechteckigen Hünenbett.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Ernst Lübbert (1879-1915), Zeichner und Illustrator
Einzelnachweise
- ↑ Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ http://warin.stadt-neukloster.de/index.php?id=345
- ↑ Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
Weblinks
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