Fritz Emrich

Fritz Emrich

Fritz Emrich (* 19. August 1894 in Weihstein; † 23. Juli 1947 in Berlin) war ein deutscher Politiker (KPD).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Emrich besuchte die Volksschule. Anschließend erlernte er das Schneiderhandwerk. In den folgenden Jahren arbeitete er in der Textilbranche. Seit 1910 war Emrich Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). 1920 wechselte Emrich in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD). Seit 1928 war er hauptamtlicher Funktionär im Zentralkomitee der KPD. Im Juli 1932 wurde er als Kandidat seiner Partei für den Wahlkreis 11 (Merseburg) in den Reichstag gewählt, dem er in der Folge bis zum März 1933 angehörte.

Unmittelbar nach dem Reichstagsbrand vom Februar 1933 wurde Emrich als kommunistischer Reichstagsabgeordneter von den Nationalsozialisten verhaftet. Im März desselben Jahres wurde Emrich erneut in den Reichstag gewählt – diesmal für den Wahlkreis 18 (Westfalen-Süd) –, konnte sein Mandat wie die übrigen KPD-Reichstagsabgeordneten aber nicht mehr antreten. Bis 1936 wurde er in den Konzentrationslagern Esterwegen und Papenburg gefangengehalten. Nach seiner Entlassung war Emrich in der Berliner Untergrundorganisation der KPD tätig.

Während des Zweiten Weltkrieges war Emrich Mitglied der Berliner Widerstandsorganisation um Anton Saefkow und maßgeblich am Aufbau des Netzwerkes dieser Organisation beteiligt. Nach dem Krieg war Emrich für kurze Zeit Vorsteher des Polizeireviers Friedrichshagen und danach im Präsidium der Volkspolizei in Berlin in leitender Funktion tätig.

1947 verunglückte Emrich bei einer Munitionsbergung tödlich. Sein Grab befindet sich auf dem Evangelischen Friedhof Friedrichshagen in der Aßmannstraße.

Heute erinnert die Emrich-Straße in Treptow-Köpenick an Fritz Emrich, die seit Juni 1960 diesen Namen trägt.

Schriften

  • Das Zeichen des Schneiderlehrlings, 1930.
  • Streiksignal und Streikverrat: Hamburg, 1933.

Literatur

  • Hermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Karl Dietz Verlag, Berlin 2004, S. 186–187, ISBN 3-320-02044-7.

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