- Fritz Encke
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Friedrich August Ernst Encke, genannt Fritz Encke (* 5. April 1861 in Oberstedten; † 12. März 1931 in Herborn) war ein deutscher Gartenarchitekt, königlicher Gartenbaudirektor und städtischer Gartendirektor, der zahlreiche Parkanlagen und Plätze vor allem in Köln entwarf.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er studierte zwischen 1880 und 1882 an der königlichen Gärtner-Lehranstalt zu Wildpark bei Potsdam. Von 1883 bis 1890 war er für private Gärtnereien in Erfurt, Chester (England) und Berlin tätig. Dort arbeitete er in dieser Zeit auch für ein Jahr in der städtischen Gartenverwaltung. 1890 bis 1903 war er als Lehrer für Gartenkunst an der Gärtnerlehranstalt Wildpark tätig, wo er sich für die Reform der Gartenkunst einsetzte. Wegen seiner Verdienste als Lehrer wurde er 1897 zum Königlichen Garteninspektor, 1899 zum Königlichen Gartenbaudirektor ernannt.
In Köln wirkte er vom 1. April 1903 bis zum 1. Oktober 1926 als Nachfolger des kommissarischen Gartendirektors Hermann Robert Jung, der Adolf Kowallek im Jahre 1902 abgelöst hatte. Von 1908 bis 1913 war er Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst.
Die Ehrendoktorwürde der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin wurde ihm im Jahre 1931 verliehen.
Leistungen
In seiner Zeit in Köln prägte er als Planer bis heute das Gesicht der Kölner Grünanlagen und Volksgärten wie etwa den Blücherpark, Friedenspark (früher: Hindenburgpark), Beethovenpark, Klettenbergpark, Fritz-Encke-Volkspark, Vorgebirgspark, Humboldtpark und den Rheinpark („Rheinvolkspark“; in seinem Bestand bis 1945). Er wirkte bei der Stadtwalderweiterung mit. Auch eine Erweiterung des Kölner Zoos im Jahre 1913 fand unter seiner Regie statt. Daneben gestaltete er zahlreiche Kölner Plätze, die er als multifunktionale Stadtplätze in einen Spielbereich und einen Schmuckbereich (Anlagen bzw. Blumengärten) untergliederte, etwa den Manderscheider Platz in Sülz oder den Lindenthaler Lortzingplatz und gab Ideen zur Gestaltung des Platzes rund um den Bismarckturm[1] in Bayenthal.
Fritz Encke verfolgte in seinen Werken schon früh den Gedanken des „sozialen Grüns“ in der Großstadt, der anderenorts erst nach dem Ersten Weltkrieg zur Anwendung kam. Seine grünen Stadtplätze, vor allem in den Vororten, wurden multifunktional angelegt. Er gliederte sie in Spielplätze und Schmuckgärten auf, die den Bewohnern der Mietshäuser den häuslichen Garten ersetzen sollten. In seinen Parkanlagen verfolgte er den Gedanken des „Volksparks“ mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten für die Bevölkerung – Blumenanlagen, Architektur und Raum für Sport in einem Parkgelände. Nach dem ersten Weltkrieg bekam er mit Unterstützung von Konrad Adenauer zusammen mit dem Hamburger Stadtplaner Fritz Schumacher die Gelegenheit, beim Ausbau der Kölner Festungsringe zu Grüngürteln mit zu wirken.
Außerhalb Kölns wirkte Fritz Encke unter anderem beim Entwurf des Rudolph-Wilde-Parks und des Viktoria-Luise-Platzes in Berlin-Schöneberg mit, sowie bei der Bebauung des dortigen Bayerischen Viertels.
Literatur
- Wiegand, Heinz: Die Entwicklung der Gartenkunst und des Stadtgrüns in Deutschland zwischen 1890 und 1925 am Beispiel der Arbeiten Fritz Enckes. Hannover, Techn. Univ., Fak. f. Gartenbau u. Landeskultur, Diss., 1975.
Ehrungen
In Potsdam wurde 2001 eine Straße nach ihm Fritz-Encke-Straße benannt. Köln ehrte seinen Gartendirektor 2002 durch die Umbenennung des „Volkspark Raderthal“, eines seiner bedeutenden Gartenwerke, in Fritz-Encke-Volkspark.
Werke
- Der Hausgarten. - Jena : Diederichs, 1907. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Einzelnachweise
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