Fritz Grosse

Fritz Grosse
Fritz Große auf einer Briefmarke (DDR 1984)

Fritz Willibald Große (* 5. Februar 1904 in Altenberg (Erzgebirge); † 12. Dezember 1957 in Berlin) war ein deutscher Politiker (KPD, später SED).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Als Sohn eines Zimmermanns und einer Textilarbeiterin besuchte Große von 1910 bis 1918 die Volksschule in Reifland und war dort von 1918 bis 1920 als Holzarbeiter tätig. 1918 trat er dem Deutschen Holzarbeiterverband bei. Im Mai 1920 ging er im Alter von 16 Jahren in die Sowjetunion, wo er ab Juli im 3. Reiterkorps der Roten Armee für die Sowjetmacht kämpfte. 1920 wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei Russlands. 1921 kehrte er zu seinem Vater (Die Mutter war bereits verstorben) nach Deutschland zurück, die mittlerweile in Siegmar bei Chemnitz wohnten. Hier wurde er Mitglied des Kommunistischen Jugendverbandes Deutschlands (KJVD) und der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD).

1922/23 war er Leiter des KJVD-Unterbezirks Siegmar-Hohenstein, anschließend 1923/24 Leiter des KJVD-Unterbezirks Erzgebirge. Von 1924 bis 1927 war er Mitglied der KJVD-Bezirksleitung Chemnitz und zugleich Mitglied der KPD-Bezirksleitung Erzgebirge-Vogtland. Von 1925 bis 1932 war er Mitglied des ZK des KJVD. Von 1927 bis 1929 Sekretär sowohl der KJVD- als auch der KPD-Bezirksleitung Halle-Merseburg. 1929 wurde er als Kandidat ins ZK der KPD gewählt und war Organisationsekretär im ZK des KJVD.

Von 1930 bis 1932 war Große Mitarbeiter des Exekutivkomitees der Kommunistischen Jugendinternationale. Von August 1931 bis Oktober vertrat er diese in Großbritannien, wo er im April 1932 verhaftet und zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Im Oktober 1932 erfolgte seine Wahl zum Vorsitzenden des Zentralkomitees des KJVD (bis August 1934). Von November 1932 bis März 1933 war Große Abgeordneter des Deutschen Reichstags.

Zu Beginn des Jahres 1933 weilte er in Moskau und Paris, reiste aber zur am 7. Februar 1933 stattfindenden illegalen Tagung des ZK der KPD im Sporthaus Ziegenhals bei Berlin nach Deutschland.[1] Im Mai 1933 ging er ins Exil nach Prag, anschließend nach Moskau, im Juni 1933 nach Paris. Bis November 1933 hielt er sich in Amsterdam auf, dann wieder in Paris. Im Februar 1934 kehrte er nach Berlin zurück, um illegal für die KPD zu arbeiten. Im August 1934 wurde er in Düsseldorf verhaftet und im März 1936 zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurteilt. Von 1936 bis 1945 war er im Zuchthaus Brandenburg-Görden und in Außenlagern des KZ Mauthausen inhaftiert.

Zu Kriegsende befreit ging er im Juni 1945 über Wien nach Moskau. Im Juli desselben Jahres kehrte er zusammen mit Wilhelm Pieck und Franz Dahlem nach Deutschland zurück. Ab 1946 war er Mitglied des Landesvorstandes der KPD bzw. SED Sachsen sowie seines Sekretariats (Sekretär der Organisationabteilung, später für Kaderfragen), dort auch für die Jugendarbeit zuständig. Von 1947 bis 1949 hatte er das Amt des Landesvorsitzenden der VVN Sachsen inne. 1948/49 war er Vorsitzender der Landesparteikontrollkommission der SED Sachsen sowie Leiter der Staatlichen Kontrollkommission in Sachsen.

Von 1949 bis 1952 war er der erste Botschafter der DDR in der Tschechoslowakei in Prag. Anschließend war er von 1953 bis 1957 im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten als Leiter der Hauptabteilung Sozialistische Länder und als Mitglied des Kollegiums tätig. Er war 1957 maßgeblich an der Vorbereitung der diplomatischen Beziehungen zwischen der DDR und der FVR Jugoslawien beteiligt.

Durch seine elfjährige Haft im Zuchthaus und Gefängnis, hatte seine Gesundheit gelitten. Fritz Große starb nach schwerer Krankheit im Alter von 53 Jahren. Seine Urne wurde in der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt.

Fritz Große war seit 1928 mit Lea Große geb. Lichter, einer kommunistischen Funktionärin und späteren Chefredakteurin des Deutschen Soldatensenders, liiert. Geheiratet haben die beiden nach 1946. Sie hatten zwei Kinder: eine Adoptivtochter und einen Sohn.

Ehrungen

Literatur

  • Hermann Weber/Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. Dietz, Berlin 2004, ISBN 3-320-02044-7, S. 268–269.

Einzelnachweise

  1. http://www.contraer.de/ziegenhals/

Weblinks


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