Fritz Sattler

Fritz Sattler

Fritz Sattler (* 1. Juni 1896 in Suhl; † 1. November 1964 ebenda) war ein deutscher Politiker und Verleger.

Nach der Volksschule absolvierte Sattler eine Lehre als Verwaltungsangestellter und war danach mit Unterbrechungen als Verwaltungsgehilfe beim Magistrat der Stadt Suhl.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Im August wurde Sattler Mitglied der USPD und ab 1920 Mitglied der KPD. Ab Januar 1921 übernahm er die Leitung der Druckerei und des Verlages „Volkswille“. Nach der Abspaltung des Leninbundes 1928 gründete er den Verlag „Arbeiterwille“ in Suhl, wurde 1929 Leiter des Thüringer „Volksverlages Gotha“, am 1. August 1930 Leiter des KPD-Verlages „Tribüne“ in Magdeburg, und vom 8. Juni 1932–März 1933 Leiter des KPD-Verlages „Kämpfer“ in Chemnitz.

Nach dem Verbot der Zeitung arbeitslos, wurde Sattler im Juni/Juli 1933 in Haft genommen. Von 1934 bis 1935 war er als politischer Leiter des KPD-Bezirks Chemnitz illegal tätig, wird am 16. April 1935 verhaftet und am 18. Oktober 1935 durch den Volksgerichtshof in Berlin zu sieben Jahren Zuchthaus in Waldheim verurteilt und wurde am April 1942 ins KZ Sachsenhausen verlegt.

Karriere in der DDR

Nach der Befreiung wurde Fritz Sattler wieder politisch aktiv und vielfach in der Verwaltung eingesetzt. Vom 1. August 1945 bis zum 18. September 1946 war er 2. Bürgermeister der Stadt Suhl, wurde vom 19. September 1946 bis 25. November 1946 Kommissarischer Landrat des Landkreises Eichsfeld in Heiligenstadt und am 26. November 1946 bis 31. Dezember 1947 erneut als 2. Bürgermeister der Stadt Suhl eingesetzt. 1948 war er Bürgermeister der Stadt Zella-Mehlis. Er war von 1946–1950 Abgeordneter des Thüringer Landtages, wurde Hauptabteilungsleiter im Thüringer Finanzministerium in Weimar, später in Erfurt. Auf Beschluss des Politbüros wurde er 1952 zum Bezirksratsvorsitzenden für den neugebildenden Bezirk Suhl bestimmt[1] und blieb bis 1958 auf dieser Stelle. Von 1952–1964 war er Abgeordneter des Bezirkstages Suhl und auch Mitglied der Bezirksleitung Suhl der SED. Zudem war Sattler von 1959–1964 Vorsitzender der Bezirkskommission Suhl zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung.

Ehrung

Werke

  • Was mich bewegte … ,[Gedichte], Weimar [Bernhardstr. 2a], Thüringer Volksverlag, 1946

Literatur

  • Martin Broszat, Hermann Weber: SBZ-Handbuch. 2. Auflage, Oldenbourg, Januar 1997, ISBN 978-3-486-55262-1
  • Hermann Weber: Die DDR 1945–1990. Oldenbourg, 2001
  • Norbert Moczarski: Fritz Sattler, 1896–1964. Biographische Skizze eines politischen Lebens zwischen Selbstverwirklichung und Parteidisziplin. Kleine Suhler Reihe 16, 2006

Einzelnachweise

  1. meiningen.de (PDF) Seite 6
  2. kgvlinsenhof.de (PDF)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sattler (Begriffsklärung) — Sattler bezeichnet: das Handwerk des Sattlers Sattler ist der Name folgender Orte: Sattler (Texas), Stadt in Texas Sattler ist der Familienname folgender Personen: Andreas Sattler (1931–2010), deutscher Jurist für Staats und Verwaltungsrecht… …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Rumpf — (* 16. Februar 1856 in Frankfurt am Main; † 23. Juli 1927 in Potsdam) (der Ältere) war ein deutscher Maler, Kunstsammler, Schriftsteller, von 1918 bis 1923 ehrenamtlicher Stadtrat in Potsdam und Erbauer der Villa Rumpf in Potsdam.… …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Henßler — Friedrich Wilhelm Henßler (* 12. April 1886 in Altensteig; † 4. Dezember 1953 in Witten) war ein deutscher, sozialdemokratischer Politiker. Er war Landtags , Bundestags und Europaabgeordneter sowie Oberbürgermeister der Stadt Dortmund …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Wächtler — (* 7. Januar 1891 in Triebes; † 19. April 1945 in Waldmünchen) war NSDAP Gauleiter der Bayerischen Ostmark und SS Obergruppenführer (1944). Leben Wächtler, Sohn ei …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Vilmar — (* 28. Juli 1929 in Insterburg, Ostpreußen) ist ein deutscher Hochschullehrer. Er lehrte Politikwissenschaft und Soziologie am Otto Suhr Institut der Freien Universität Berlin. Leben Nach seinem Soziologiestudium war er in der politischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Müller (SED) — Fritz Müller (* 3. Dezember 1920 in Forst (Lausitz); † 15. April 2001) war ein SED Funktionär, der von 1960 bis 1989 die Abteilung Kader des ZK der SED leitete. Leben Der Sohn eines Zigarettenmachers absolvierte nach dem Besuch der Mittelschule… …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Wollny — (* 2. Dezember 1891 in Jauer, Provinz Schlesien; † 4. Dezember 1965 in Potsdam Babelsberg) war ein deutscher Politiker (SPD/SED). Er erwarb sich Verdienste beim Aufbau des Archivwesens in der DDR. Leben Wollny trat 1906 in den Verwaltungsdienst… …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Valjavec — Friedrich Maria Ludwig genannt Fritz Valjavec (* 26. Mai 1909 in Wien; † 10. Februar 1960 in Prien am Chiemsee) war ein ungarndeutscher Historiker mit österreichisch ungarischer bzw. jugoslawischer und schließlich deutscher Staatsbürgerschaft. Er …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Kochers Aufsätze — Robert Walser Fritz Kochers Aufsätze sind Erzählungen von Robert Walser, im Insel Verlag Leipzig 1904 erschienen. Außer den Aufsätzen des Gymnasiasten Fritz Kocher enthält dieses erste Buch Walsers noch die Betrachtungen Der Commis, Der Wald und… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Sattler — (* 16. Oktober 1879 in Bad Blankenburg; † 19. Juli 1975 in Gotha) war ein deutscher Jurist, Verwaltungsbeamter und Politiker (DNVP). Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Politik 3 Siehe auch …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”