Fußball in Trinidad und Tobago

Fußball in Trinidad und Tobago

Der Fußball ist nach Cricket die populärste Sportart in Trinidad und Tobago. Die Fußballnationalmannschaft nimmt in der Karibik eine Spitzenposition ein und hat seit Ende der 1990er Jahren auch Anschluss an das Niveau der besten im Kontinentalverband CONCACAF organisierten mittelamerikanischen Landesverbände gefunden. Höhepunkt der nationalen Fußballgeschichte war die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Seit 1996/99 wird in der höchsten Liga professionell gespielt.

Inhaltsverzeichnis

Verband

Der Fußball des Inselstaates ist in der Trinidad and Tobago Football Federation (TTFF) organisiert. Der Verband wurde 1908 gegründet und trat 1962 dem Kontinentalverband CONCACAF und ein Jahr später dem Weltverband FIFA bei. Sein Sitz ist in der Hauptstadt Port of Spain, Präsident ist Oliver Camps. Jack Austin Warner ist Präsident der CONCACAF und Fifa-Vizepräsident, der wiederholt in den Verdacht der Korruption geriet.[1]

Vereinsfußball

Die höchste Liga von Trinidad und Tobago ist die TT Pro League. Seit 1996 spielten halbprofessionelle Teams in der TT Pro League, 1999 wurde das Vollprofitum eingeführt. In der Amateurzeit dominierte die Mannschaft der Streitkräfte (Defence Force) mit 18 Titeln zwischen 1974 und 1999. Der Polizeiverein Police FC gelangen drei Meisterschaften zwischen 1979 und 1994. Seit 2000 gewannen W Connection (2000, 2001 und 2005), San Juan Jabloteh (2002 und 2003), North East Stars (2004) sowie Joe Public FC (2006) die Meisterschaft.

Die Mannschaft von Defence Force konnte 1985 als einziges Team aus Trinidad und Tobago den CONCACAF Champions Cup gewinnen und erreichte 1987 sowie 1988 jeweils den zweiten Platz. Lediglich der Police FC belegte 1991 ebenfalls den zweiten Platz dieses kontinentalen Wettbewerbs für Vereinsmannschaften. Den seit 1997 ausgetragenen karibischen Wettbewerb CFU Club Championship konnten siebenmal Mannschaften aus Trinidad und Tobago gewinnen (United Petrotrin 1997, Joe Public 1998 und 2000, W Connection 2001 und 2007, San Juan Jabloteh 2003) und sechsmal Platz zwei belegen. Fünfmal kam es zu einem Endspiel zweier Mannschaften aus der TT Pro League. Lediglich Vereine aus Jamaika können hier konkurrieren.

Seit 1927 wird der Pokalwettbewerb Trinidad and Tobago Cup ausgetragen.

Nationalmannschaft

Das beste Ergebnis der Fußballnationalmannschaft bei der Kontinentalmeisterschaft für Mittel- und Nordamerika, dem CONCACAF Gold Cup, war das Erreichen des Halbfinals beim Turnier im Jahr 2000. Beim Vorgängerturnier CONCACAF Championship kam die Mannschaft 1973 auf den zweiten, 1989 auf den dritten und 1967 auf den vierten Platz.

Bei der Fußball-Karibikmeisterschaft, zugleich Qualifikationsturnier für den CONCACAF Gold Cup, kam Trinidad und Tobago bei allen Turnieren auf einen der ersten drei Plätze: Die Turniere 1989, 1992, 1994, 1995, 1996, 1997, 1999 und 2001 konnte die Mannschaft gewinnen, 1991, 1998 und 2007 wurde sie Zweiter, 1993 und 2005 Dritter.

Höhepunkt der nationalen Fußballgeschichte war die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland unter dem niederländischen Nationaltrainer Leo Beenhakker. In Gruppe B erreichte die Auswahl im ersten Spiel ein 0:0 gegen Schweden, verlor aber gegen England und Paraguay jeweils 0:2. Beenhakkers Nachfolge trat sein Landsmann Wim Rijsbergen an.

Spieler

Die bekanntesten Fußballer des Landes, wie Dwight Yorke, Stern John und Shaka Hislop, spielen in der englischen Premier League und sind zum Teil auch in Großbritannien geboren und aufgewachsen. Ein großer Teil der Nationalspieler spielt in der zweiten oder dritten englischen, der ersten oder zweiten schottischen Liga und in der US-amerikanischen Major League Soccer. Der WM-Teilnehmer Evans Wise spielte beim deutschen Viertligisten SV Waldhof Mannheim.

Während mehrere Vereine der TT Pro League ausschließlich Spieler aus Trinidad und Tobago in ihren Reihen haben, spielen bei anderen Clubs eine beträchtliche Anzahl ausländischer Fußballer. Diese kommen überwiegend aus karibischen Staaten (besonders aus Kolumbien, Jamaika und Guyana), aus Brasilien (so spielten bei W Connection 2006 acht brasilianische Profis) und vereinzelt aus Nigeria.

Jugendfußball

Trinidad und Tobago war 2001 Veranstalter der U-17-Weltmeisterschaft, scheiterte jedoch in der Vorrunde. 2007 konnte sich die U-17-Auswahl für die Junioren-Weltmeisterschaft in Korea qualifizieren und wird dort unter anderem auf die deutsche Mannschaft treffen.

Frauenfußball

Die Frauen-Nationalmannschaft erreichte beim CONCACAF Women’s Gold Cup 1991 den dritten Platz und 1993 sowie 1994 das Halbfinale. Für Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele konnte sich das Team bisher nicht qualifizieren.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gunda Wienke: Trinidad und Tobago Dossier Fußball-WM 2006 der deutschen Bundeszentrale für politische Bildung.

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