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Gammel-Lejre
Hilfe zu WappenBasisdaten Staat: Dänemark Verwaltungsbezirk: Sjælland Kommune (seit 2007): Lejre Koordinaten: 55° 37′ N, 11° 58′ O55.61712222222211.969680555556Koordinaten: 55° 37′ N, 11° 58′ O Einwohner: (2010) < 200 Postleitzahl: 4320
Umgebung Gammel Lejre vom Ravnshøj aus gesehen: Konerup Å, Schiffssetzung, Dorf, MysselhøjGammel-Lejre ist ein Dorf in der Lejre Kommune in der Nähe von Roskilde auf der Insel Seeland in Dänemark. Gammel Lejre liegt etwa 1,5 km nördlich von Lejre und etwa 4 km westlich von Roskilde. Das Dorf hat eine archäologisch bedeutende Umgebung, da die durchgehende Besiedelung seit der Steinzeit bis in die Neuzeit durch diverse Funde sowie prähistorische und historische Bauten nachgewiesen wird, die zum Teil noch erhalten sind. Zu den archäologischen und historischen Denkmälern im Nahbereich zählen:
- der Hyldetandshøj, ein Hünenbett aus der Steinzeit
- die Grabhügel Grydehøj, Hyldehøj, Mysselhøj und Ravnshøj und die Schiffssetzungen, die in die Bronze- und Eisenzeit datiert werden
- die Lejrehallen, die aus der Wikingerzeit stammen
- der Margarethenstein, ein einzelstehender Monolith
- ein mittelalterlicher Damm
- Kongsgård und Hestebjerggård, alte Bauernhöfe aus dem 17. Jahrhundert
Inhaltsverzeichnis
Lejrehallen
Bei Grabungen stieß man im Jahre 1977 auf Siedlungsspuren, die auf die gleiche Zeit datiert wurden wie das 300 Meter entfernte Gräberfeld. Von einem 40 Meter langen und 11 Meter breiten Hallenhaus, der Kongehal (Königshalle), der größten unter den „Lejrehallen“, bei der sich der Vergleich mit der Kongehal von Gudme aufdrängt, wurden die Pfostenlöcher markiert.
Die Schiffssetzungen
Die noch vorhandenen Schiffssetzungen befinden sich auf einer Erhebung zwischen den Flüssen Lejre Å und Konerup Å. Die von größeren und kleineren Lücken unterbrochenen Steinreihen gehören zu den Überresten zweier Schiffssetzungen. Die weitaus vollständigere Steinsetzung bildete ein Schiff von 80 Meter Länge, die größte sichtbare dänische Anlage. Eine weit größere ist nur in Resten unter den Hügeln von Jelling erhalten. Sie soll 170 Meter lang gewesen sein. Das andere Steinschiff von Gammel-Lejre gehört zu einem wahrscheinlich etwas kleineren Schiff. Beide sind jedoch nur die Überreste von sechs ähnlich imposanten Schiffssetzungen von denen man aus Berichten des Historikers Gebhardi von 1758 weiß. Der Margarethenstein wird als Überrest einer der verschwundenen Schiffssetzungen gedeutet.
Das Gräberfeld
Zwischen 1944 und 1968 wurden Grabungen im Bereich der Schiffssetzungen durchgeführt, wobei man auf ein Gräberfeld aus dem 10. Jahrhundert stieß. In einem Grab fand man neben dem Toten einen Geköpften. Damit besteht Einvernehmen mit Berichten über wikingerzeitliche Menschenopfer. In der Regel begleitete aber ein Hund den toten Wikinger, wie es etliche Gräber belegten. Einem Schmied hatte man Hammer, Feile und Zange ins Grab mitgegeben. Das mit einer Steinplatte bedeckte Grab liegt exakt in der Linie der Schiffssetzung. Diese war offensichtlich schon beschädigt als man das Gräberfeld anlegte.
Die Grabhügel
Dass Gammel-Lejre bereits im 6. und 7. Jahrhundert eine Rolle spielte, beweist der einst mindestens vier Meter hohe, nordöstlich der Schiffssetzung gelegene „Grydehøj“ (Topf- oder Kesselhügel), der ein Brandgrab aus dieser Zeit bedeckt. Dass es sich bei ihm um ein Häuptlingsgrab handelt, ist anzunehmen. Hyldehøj nördlich der Schiffssetzung und Mysselhøj westlich von Gammel-Lejre sind noch nicht geöffnet worden, werden jedoch der Bronzezeit zugeordnet. Beim Ravnshøj ist die Zuordnung zur Bronze- oder Eisenzeit nicht eindeutig.
Der Damm
Im 13. Jahrhundert wurde ein Damm aus Grassoden mit Holzkonstruktion errichtet, der zur Wasserregulierung der Mühlen im Tal der Lejre Å diente. In den 1990er Jahren wurden bei Ausgrabungen Reste einer Wassermühle gefunden.
Alte Bauernhöfe
Neben Kongsgård und Hestebjerggård, die als Leire-Museum zugänglich sind, gibt es noch viele andere Gebäude aus den letzten Jahrhunderten in Privatbesitz.
Sagen
Rolf Krake, Harald Hildetand (Kampfzahn) und weitere überlieferte Könige sollen hier ihren Hauptsitz gehabt haben, da sie aus dem sagenhaften Geschlecht der Skjöldungen (dän. Skjöldungerne - dt. Schildjungen) stammten. Lejre war zu dieser Zeit das historische Zentrum Dänemarks, zumindest aber Seelands (vergleichbar mit Tara in Irland).
Literatur
- Karsten Kjer Michaelsen: Politikens bog om Danmarks oldtid. In: Politikens håndbøger. Politiken, Kopenhagen 2002, ISBN 87-567-6458-8.
Weblinks
- Lejre Museum (dänisch)
- Wanderführer Nr. 91 über Gammel Lejre, herausgegeben vom dänischen Umweltministerium (dänisch) (PFD, 1,8 MB; PDF-Datei)
Geokoordinaten
Hyldetandshøj 55° 37′ 9″ N, 11° 58′ 5″ O55.61906711.968102 Grydehøj 55° 37′ 4″ N, 11° 58′ 27″ O55.61767911.974121 Hyldehøj 55° 37′ 13″ N, 11° 58′ 23″ O55.62018811.972963 Mysselhøj 55° 36′ 59″ N, 11° 57′ 31″ O55.61638911.958511 Ravnshøj 55° 37′ 9″ N, 11° 58′ 38″ O55.61909111.977243 Schiffssetzungen 55° 37′ 2″ N, 11° 58′ 25″ O55.61719511.973488 Margarethenstein 55° 37′ 7″ N, 11° 58′ 26″ O55.61867611.973778 Lejrehallen 55° 36′ 57″ N, 11° 57′ 56″ O55.61575911.965635 mittelalterlicher Damm 55° 36′ 56″ N, 11° 58′ 22″ O55.61541911.972888 Hestebjerggård 55° 36′ 56″ N, 11° 58′ 9″ O55.61544411.969154 Kongsgård 55° 37′ 2″ N, 11° 58′ 11″ O55.61712211.96968 Siehe auch
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