Gargazon

Gargazon
Gargazon
(ital.: Gargazzone)
Wappen von Gargazon
Gargazon (Südtirol)
Gargazon
Gargazon
Lage von Gargazon in Südtirol
Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt
Provinz: Bozen (Südtirol)
Region: Trentino-Südtirol
Staat: Italien
Einwohner (VZ 2001/31.12.2010): 1.366/1.638
Sprachgruppen
laut Volkszählung 2001:
78,22 % deutsch
21,32 % italienisch
0,46 % ladinisch
Koordinaten 46° 35′ N, 11° 12′ O46.58333333333311.2267Koordinaten: 46° 35′ N, 11° 12′ O
Meereshöhe: 252 - 440 m s.l.m. (Zentrum: 267 m s.l.m.)
Fläche/Dauer-
siedlungsraum:
4,9/4,2 km²
Nachbargemeinden: Burgstall, Lana, Mölten, Nals, Terlan, Tisens
Postleitzahl: 39010
Vorwahl: 0473
ISTAT-Nummer: 021035
Steuernummer:
Politik
Bürgermeister (2010): Armin Gorfer (SVP)

Gargazon (italienisch: Gargazzone) ist eine Gemeinde in Südtirol (Italien). Sie liegt 14 km südlich der Kurstadt Meran (Merano) und 20 km nördlich von Bozen. Das Dorf liegt auf der linken Talseite an der Staatsstraße, hat 1638 Einwohner (Stand 31. Dezember 2010) und eine Fläche von 4,90 km². In der Landwirtschaft werden die verschiedensten Apfelsorten angebaut, die großteils von der örtlichen Obstgenossenschaft vermarktet werden. Als Ferienort ist Gargazon im Frühjahr zur Zeit der Blüte, im Sommer zum Wandern und Radfahren und im Herbst zur Erntezeit sehr beliebt.

Durch die zentrale Lage ist Gargazon Ausgangspunkt für unzählige Ausflüge zu Fuß oder mit dem Fahrrad, sowie für Tagestouren mit Auto oder Motorrad (Dolomitenrundfahrt, Gardasee, Venedig). Der Ferienort liegt etwas abseits des Touristenrummels. Die Kurstadt Meran und die Landeshauptstadt Bozen sind jedoch in wenigen Minuten mit Auto, Bus oder Zug zu erreichen.

Inhaltsverzeichnis

Aschlerbach

Gargazon ist auf dem Schutthügel entstanden, den der Aschlerbach im Laufe vieler Tausende von Jahren in der Talebene gebildet hat. Der Bach hat eine Schlucht in den Berghang gefressen und das Geröll und Gestein in der Ebene abgelagert. Heute hat der Aschlerbach mehrere schöne Wasserfälle aufzuweisen, aber bei Unwetter kann er immer noch gefährlich werden. In den Jahren 1960 und 1966 haben seine schmutzigen Wassermassen die Obstanlagen in der Talebene überflutet und große Schäden angerichtet. Der Aschlerbach war und ist auch Grenze:

  • Vor 2000 Jahren bildete er die Grenze zwischen den römischen Provinzen Rätien I und Rätien II.
  • Um 1270 n. Chr. bildete er die südliche Grenze der Grafschaft Vinschgau und des Bistums Chur.
  • Von 1800 - 1812 bildete der Aschlerbach die Grenze zwischen dem Königreich Italien und der bayrischen Herrschaft in Tirol.
  • Noch heute ist er Grenze zwischen den Bezirken Burggrafenamt und Etschtal.

Sehenswürdigkeiten

Die Gemeinde ist im Besitz zweier Kirchen; beide stehen unter Denkmalschutz.

Kurtialkirche zum Hl. Johannes dem Täufer

Hl Johannes der Täufer, Gargazon 1.JPG

Schon 1337 wird eine Kirche in Gargazon erwähnt. Es ist die alte Kirche, die jetzt als Totenkapelle dient. Sie ist natürlich öfters umgebaut und restauriert worden; zuletzt im Jahre 1981. Nun ist die im gotischen Baustil errichtete Kirche das Schmuckstück des Dorfes. Sie hat einen 13,5 m hohen Spitzturm, einen vielwinkligen Choralabschluss und ein Tonnengewölbe. Der Altar ist aus Stuckmarmor; das Altarbild zeigt die Taufe Christi. Die auf dem Kirchengelände befindliche Tanne wird jedes Jahr in der Weihnachtszeit beleuchtet. Das Kriegerdenkmal befindet sind an der Westseite des Gebäudes. Ebenso wird hier das alljährliche Johannesfest (24. Juni) gefeiert.

Pfarrkirche

Herz Jesu Kirche Gargazon 1.JPG

Im Jahre 1899 begann man in Gargazon mit dem Bau einer neuen Kirche, die dem Herz Jesu geweiht werden sollte, denn die alte war so klein, dass sie nicht einmal für die Hälfte der damaligen Bevölkerung genügte. Am 13. Mai 1900 wurde der Grundstein gelegt und 1902 war die Kirche bis auf den Oberbau des Turmes vollendet. Das Mosaikbild über dem Hauptportal, Jesus Christi mit geöffneten Händen, wurde im Dezember 1903 eingesetzt. Geweiht wurde die Kirche erst am 13. Mai 1928 durch Bischof Celestino Endrici aus Trient (13. Mai). Der Turm wurde 1930 vollendet und die Glocken wurden 1931 geweiht. Der Bau ist im romanischen Stil ausgeführt. Der Porphyrstein, aus dem die ganze Kirche und auch der Turm gemauert ist, stammt aus einem nahen Steinbruch. Wegen dieses schönen Steins war ein Außenverputz nicht nötig. Die Portale und Gesimse wurden aus Sandstein und teils in gelbgrauen Trientner Marmor ausgeführt. In letzter Zeit wurden neue Fenster und farbige Scheiben eingesetzt, die Tür des Hauptportales wurde verkupfert, ein neuer Altar aus Sandstein wurde aufgestellt, Lautsprecheranlagen wurden installiert, ebenso wie eine Heizung.

Kröllturm

Der Kröllturm scheint wohl immer vereinzelt dagestanden zu haben und nicht als Rest einer älteren Burg, denn es wurden keine Mauerreste in unmittelbarer Umgebung gefunden. Für ein Burggebäude wäre auch schwerlich Platz vorhanden gewesen. Der Kröllturm diente wohl als Wacht- und Signalturm. Er überwachte die Grenze sowie die einzige Straße, die durch das Etschtal führte. Durch Kreidefeuer, weitum sichtbar, warnte er die Einwohner vor dem Anmarsch der Feinde. Ein Weißbauer hat im September 1905 im Inneren des Turmes gegraben und dabei 7 römische Münzen gefunden. Die Herkunft aus der Römerzeit wird aber bezweifelt. Im Jahre 1984 wurde eine eingestürzte Wand des Turms wieder errichtet.

Wappen

Das Wappen von Gargazon zeigt auf rotbraunen Berg, Hinweis für das rötlich schimmernde Gestein der Gegend, den Bozner Quarzporphyr, in Silber den Bergfried Kröllturm. Er wurde wahrscheinlich von Berthold Chrello von Trantson im Jahre 1240 n. Chr. erbaut. Die drei stilisierten Laubbäume weisen auf den lebenswichtigen Obstbau in der Gemeinde hin.

Bildung

In Gargazon gibt es einen deutsch- und italienischsprachigen Kindergarten. Außerdem eine deutschsprachige Volksschule. Die weitere Schulbildung erfolgt in der Mittelschule von Terlan. Die Bibliothek verfügt über einen großen Bestand an Büchern, Zeitschriften und anderen Medien. Der Bestand wird weiterhin aufgebaut und gepflegt.

Wichtige Persönlichkeiten

Zu den wichtigsten Persönlichkeiten zählen:

  • Pater Josef Chronst (* 19. März 1924 in Gargazon; + 17. Dezember 1997 in Algund) war während seiner priesterlichen Tätigkeit Pfarrer der Pfarrgemeinde Algund, Dekan von Tramin sowie Kooperator und Religionslehrer in Schenna, Margreid und Nals, der Erbauer der neuen Pfarrkirche von Algund sowie Ehrenbürger des Dorfes Algund und Träger des Landesverdienstkreuzes des Landes Tirol.
  • Rudolf Bertoldi war Bürgermeister des Dorfes, bei seinem Amtsantritt war er jüngster Bürgermeister Südtirols.
  • Armin Gorfer seit 2010 Bürgermeister des Dorfes.
  • Hans Staffler ist Kommandant der Schützenkompanie Gargazon.

Weblinks

360 Grad Panorama im Zentrum von Gargazon
360 Grad Panorama im Zentrum von Gargazon

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