- Gasterntal
-
Das Gasterntal, auch Gasterental, ist ein Tal bei Kandersteg im Berner Oberland. Es wird von der Kander durchflossen. Der hintere Talkessel liegt etwa 1600 m, der Talausgang etwa 1350 m hoch.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das relativ unberührte, von hohen Felswänden begrenzte Tal ist ca. 10 km lang und liegt südöstlich der Gemeinde Kandersteg. Wenn man aus dem Talkessel aufsteigt, gelangt man zum Kanderfirn, wo der Fluss auf etwa 2200 m Höhe entspringt. Im Norden wird das Tal von Doldenhorn, Fründenhorn, Oeschinenhorn und Blümlisalp, im Süden von Altels, Balmhorn, Lötschenpass, Hockenhorn, Sackhorn und Birghorn begrenzt.
Seine Schönheit rührt einerseits von der abgeschiedenen Lage und der ungezähmt mäandrierenden Kander her, andererseits von der insbesondere im Bergfrühling auftretenden Blütenfülle mit Exemplaren von teils seltenen Arten (z.B. Frauenschuh, Türkenbund). Das Gasterntal bietet Wander- und Bergsteigemöglichkeiten sowie Unterkunft und Verpflegung in mehreren Gasthöfen.
An der Südwand des Gasterntales tritt bei warmer Witterung der Geltenbach mitten aus einer rund 300 Meter hohen Felswand. Die Gesamtlänge der Geltenbachhöhle beträgt rund 1350 Meter.[1]
Erreichbarkeit
Das Gasterntal ist mit einem privaten Autobusdienst, zu Fuss, per Fahrrad oder mit dem Auto erreichbar. Die Zufahrt erfolgt über eine schmale gebührenpflichtige Bergstrasse. Die Fahrt ist jeweils nur während zwanzig Minuten pro Stunde je Richtung erlaubt. Für den Autobusdienst ist eine Reservation unerlässlich. Zuhinterst im Tal liegt der Weiler Selden (1537 m) und die Alp Heimritz (1635 m). Von Süden her erreicht man das Gasterntal zu Fuss über den Gemmipass oder den Lötschenpass.
Hotel Waldhaus
Anfangs des Tales steht das Hotel Waldhaus, eines der wenigen Hotels in der Schweiz, das Zimmer ohne Elektrizität und fliessendem Wasser anbietet.[2]
Die Geschichte des Hauses geht auf den Beginn des letzten Jahrhunderts zurück, als der Frutiger Gemeinderat Peter Klopfenstein, beim Berner Büro Steiner & Schneider Pläne zur Errichtung einer Pension im Gasterntal in Auftrag gab. Der Plan wurde nicht realisiert; ein Grund dafür mag unter anderem gewesen sein, dass das Tal damals nur über einen schmalen Pfad erreichbar war.
1910 unternahm der Grossrat G. Tönen aus Frutigen einen erneuten Anlauf. Verwirklicht wurde ein wesentlich kleineres Gebäude, als die Pläne des Büros Friedrich Steiner in Bern zeigen. Der Grund dafür ist nicht bekannt; vielleicht waren die zu hohen Kosten dafür verantwortlich. 1936 erwarben die sieben Geschwister Ryter aus Kandergrund von Walter Thönen im Gasterntal 1000 Juchart Land, darunter auch das Waldhaus. Seit einigen Jahren ist es im Besitzer Familie Aellig-Ryter.
-
Blaupause von 1902
Galerie
Weblinks
Commons: Gasterental – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienCommons: Hotel Waldhaus (Kandersteg) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienLiteratur
- AG Heimatbuch Kandersteg: Kandersteg, 2001
Einzelnachweise
46.4627537.667985Kategorien:- Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung
- Tal in Europa
- Tal im Kanton Bern
- Auengebiet von nationaler Bedeutung
- Kandersteg
-
Wikimedia Foundation.