Kandersteg

Kandersteg
Kandersteg
Wappen von Kandersteg
Basisdaten
Staat: Schweiz
Kanton: Bern
Verwaltungskreis: Frutigen-Niedersimmentalw
Gemeindenummer: 0565i1f3f4
Postleitzahl: 3718
UN/LOCODE: CH KAN
Koordinaten: (618124 / 149510)46.4966647.6747191174Koordinaten: 46° 29′ 48″ N, 7° 40′ 29″ O; CH1903: (618124 / 149510)
Höhe: 1'174 m ü. M.
Fläche: 133.9 km²
Einwohner: 1198 (31. Dezember 2009)[1]
Website: www.3718.ch
Kandersteg

Kandersteg

Karte
Brienzersee Hinterstockensee Oberstockensee Oeschinensee Thunersee Kanton Freiburg Kanton Wallis Bern-Mittelland (Verwaltungskreis) Interlaken-Oberhasli Emmental (Verwaltungskreis) Obersimmental-Saanen Thun (Verwaltungskreis) Adelboden Aeschi bei Spiez Därstetten Diemtigen Erlenbach im Simmental Frutigen Kandergrund Kandersteg Krattigen Oberwil im Simmental Reichenbach im Kandertal Spiez WimmisKarte von Kandersteg
Über dieses Bild
w

Kandersteg ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Frutigen-Niedersimmental des Kantons Bern in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort Kandersteg liegt am Ende des Kandertals auf 1'200 m ü.M. In der Gemeinde leben rund 1200 Einwohner auf einer Fläche von 133.86 km², womit Kandersteg bezüglich der Fläche die viertgrösste Gemeinde im Kanton Bern ist. Allerdings sind aufgrund der alpinen Lage nur etwa 30 % der Fläche nutzbar. Höchster Punkt: Balmhorn, 3698 m, Tiefster Punkt: Bühl, 1150 m

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1764 1799 1818 1880 1900 1920 1940 1950 1970 1980 1990 2000
Einwohner 197 244 206 406 445 777 835 913 957 959 1062 1131

Sprachen

Sprache ist Deutsch, genau genommen Chanderstägertütsch, ein spezieller Dialekt des Berner Oberlands mit Anlehnungen an den Walliser Dialekt.

Konfession

Politik

Legislative ist die zweimal jährlich stattfindende Gemeindeversammlung, welche vom Gemeindepräsidenten geleitet wird.

Exekutive ist der Gemeinderat mit sieben ehrenamtlichen Mitgliedern inkl. Gemeinderatspräsident.

Wirtschaft

Wirtschaftlich ist Kandersteg ganzjährig vom Tourismus geprägt. Daneben existieren landwirtschaftliche und baugewerbliche Betriebe sowie die Lötschbergbahn als Verkehrsbetrieb. Die Erwerbstätigen sind auf folgenden Sektoren beschäftigt: Land- und Forstwirtschaft (5 %), Handwerk und Baugewerbe (21 %) und Handel, Gastgewerbe, Dienstleistungen (74%).

Tourismus

Die Region Kandersteg mit Oeschinensee

Der Tourismus in Kandersteg ist besonders auf Familien ausgerichtet. Kandersteg hat 19 Hotels mit rund 1'000 Betten und 800 Ferienwohnungen mit 2'000 Betten, einen Campingplatz und 22 Restaurants.

Im Sommer sind mehrere Bergbahnen in Betrieb. Zahlreiche Wandermöglichkeiten über bequeme Wanderwege bis hin zu hochalpinen Klettersteigen stehen Gästen und Einheimischen offen. Zahlreiche Mountainbike-Routen runden das Freizeitangebot ab. Der Ort selbst bietet ein geheiztes Schwimmbad, Tennisplätze, Wellness-Angebote und eine Kletterwand.

Im Winter stehen in der Skiregion Kandersteg sechs Transportanlagen (Oeschinen und Sunnbühl) und 100 km Langlaufloipen zur Verfügung.

Die beliebtesten Ausflugsziele sind der Oeschinensee, Sunnbühl (Gemmipass), das Gasterntal (Kandergletscher), Allmenalp, Ueschinen, Blausee (Fischzucht) und der Tierpark Riegelsee (letztere beiden liegen auf dem Gebiet der Gemeinde Kandergrund).

Kandersteg gehört zum erweiterten UNESCO-Weltnaturerbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch.

Verkehr

Auf der Strasse gelangt man von Spiez (Autobahn A6 von Bern) über Frutigen nach Kandersteg. Hier besteht eine Verbindung per Autoverlad nach Goppenstein im Kanton Wallis sowie während der Ferienzeiten nach Iselle in Italien.

Eisenbahnanschlüsse nach Bern und Brig bestehen mit der Lötschbergbahn.

Kandersteg verfügt über einen Ortsbus und eine Busverbindung nach Frutigen.

Geschichte

Der Ortsname geht auf einen alten Übergang über die Kander zurück, der zum Gemmi- und Lötschenpass führte. Diese Pässe ermöglichten bereits den Römern die Alpenüberquerung vom Wallis ins Berner Oberland. Die früheste erhaltene Erwähnung findet Kandersteg 1374 als Übernachtungsgelegenheit an der von Italien über den Lötschenpass kommenden Gewürzhandelsroute. Vom Handelsverkehr über die Gemmi zeugt auch das Zollhaus im Schwarenbach.

Der Bau der ersten Dorfkirche wurde 1511 begonnen. Das berühmteste Haus im Kandertal ist das reichverzierte Ruedi-Haus, erbaut 1753 für den Landsvenner Peter Germann.

Kandersteg gehörte bis 1850 zur Gemeinde Frutigen und bildete danach mit Kandergrund die Gemeinde Kandergrund. 1908 wurde Kandersteg eine eigenständige Gemeinde, das ursprüngliche Gemeindegebiet Kandergrund von total 16'594 ha wurde aufgeteilt: 3'208 ha gingen an Kandergrund und 13'386 ha erhielt Kandersteg.

Der Bau des Lötschbergtunnels von 1906 bis 1913 schuf eine wichtige Nord-Süd-Verbindung und bildete die Grundlage für den noch heute viel genutzten Autoverlad der Lötschbergbahn. Der Anschluss an das Bahnnetz förderte den Tourismus; viele der heutigen Hotels und Pensionen wurden in dieser Zeit gebaut. Vor dem Ersten Weltkrieg verfügte Kandersteg bereits über 30 Hotels und Pensionen mit insgesamt mehr als 1'300 Betten.

1923 gründete der Pfadfinderweltverband WOSM mit dem Pfadfinderzentrum Kandersteg eine der ersten dauerhaften internationalen Begegnungsstätten für Pfadfinder. Auf dem Gelände des Zentrums treffen heutzutage jedes Jahr rund 10'000 Pfadfinder zusammen.

In den 1980er-Jahren wurde der Schweizer Regierungsbunker, genannt Führungsanlage K20 (Kaverne 20), auf dem Gebiet der Gemeinde Kandersteg errichtet.[2]

1991 wurde in Kandersteg das theravada-buddhistische Kloster Dhammapala gegründet.

Persönlichkeiten

Literatur

AG Heimatbuch: Kandersteg Natur – Geschichte – Menschen. Altels Verlag, 2001

Weblinks

 Commons: Kandersteg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Schweiz – Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden
  2. Michael Soukop: Schutz vor Atomkrieg: Tief im Schweizer Bunkerberg.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kandersteg — Vue du village de Kandersteg Administration Pays Suisse …   Wikipédia en Français

  • Kandersteg — Escudo …   Wikipedia Español

  • Kandersteg — Кандерштэг (Kandersteg) деревня в Швейцарии, расположенная на северном выезде из туннеля Lotschberg, на одной из главных транспортных артерий страны. Уступая по популярности другим горнолыжным курортам, Кандерштэг предлагает большой выбор… …   Энциклопедия туриста

  • Kandersteg — Kandersteg, Dorf am Kander, im Amte Frutigen des Schweizercantons Bern; 300 Ew.; von hier führen Fußwege über den Gemmipaß u. in das von hohen Felsen u. Gletschern eingeschlossene Äschinenthal. Kanderthal, Thal daselbst, von der Kander… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Kandersteg — Kandersteg, es una localidad suiza del cantón de Berna, situada en el distrito de Frutigen …   Enciclopedia Universal

  • Kandersteg — Infobox Swiss town subject name = Kandersteg municipality name = Kandersteg municipality type = municipality imagepath coa = Kandersteg coat of arms.svg|pixel coa= languages = italian canton = Berne iso code region = CH BE district = Frutigen lat …   Wikipedia

  • Kandersteg — Original name in latin Kandersteg Name in other language Kandershteg, Kandersteg, ZHR, Кандерштег State code CH Continent/City Europe/Zurich longitude 46.49467 latitude 7.67326 altitude 1172 Population 1123 Date 2013 02 28 …   Cities with a population over 1000 database

  • Kandersteg International Scout Centre — (Кандерштег,Швейцария) Категория отеля: Адрес: Wagetiweg 7, 3 …   Каталог отелей

  • Kandersteg International Scout Centre — NOTOC infobox WorldScouting | type = campsite | | name = Kandersteg International Scout Centre | location = Kandersteg | country = flagicon|Switzerland|enc=sí Switzerland | f date = 1923 | founder = Walter von Bonstetten | owner = The KISC… …   Wikipedia

  • Kandersteg International Scout Center — Hauptgebäude des Kandersteg International Scout Center Das Kandersteg International Scout Centre (KISC) ist ein internationales Pfadfinderzentrum im schweizerischen Kandersteg. Seit 1923 ist es Treffpunkt für Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”