- Gefecht der verbundenen Waffen
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Das Gefecht der verbundenen Waffen, seit 2007 neuer Ausdruck: Operation verbundener Kräfte [1], ist ein taktisches Konzept der Gefechtsführung, das mit Beginn der Aufstellung in die Bundeswehr eingeführt wurde und darauf ausgelegt ist, dass primär mechanisierte Truppengattungen eng zusammenwirken, um einen möglichst hohen gemeinsamen Gefechtswert zu erreichen.
Inhaltsverzeichnis
Doktrin
Kern der Operation verbundener Kräfte ist die Koordination von Feuer und Bewegung der eigenen Kräfte, um den eigenen Auftrag gegenüber Feindkräften durchzusetzen. Hierzu wirken die verschiedenen Truppengattungen der Kampftruppen (Panzertruppe und Panzergrenadiere sowie Infanterie) sowohl mit den Kampfunterstützungstruppen (Artillerie, Pioniere, Heeresflieger, Heeresflugabwehr, ABC-Abwehrtruppe) als auch mit den Führungstruppen (Heeresaufklärungstruppe, EloKa) auf dem Gefechtsfeld so zusammen, dass einerseits die eigene Informations- und Feuerüberlegenheit sowie die Bewegungsfähigkeit an der entscheidenden Stelle erzwungen, ihr Einsatzwert und ihr Durchhaltevermögen erhöht und andererseits die Aufklärungs-, Wirkungs- und Bewegungsmöglichkeiten des Feindes minimiert werden sollen.
Kennzeichnend für die Fähigkeit zum Gefecht der verbundenen Waffen ist das vorhandene Führungs- und Informationssystem. Im Idealfall können Aufklärungsergebnisse in Form universell nutzbarer Zieldaten direkt der Führung zugänglich gemacht werden, die wiederum dasjenige Waffensystem mit der Bekämpfung des jeweiligen Ziels beauftragt, das hierfür am besten geeignet ist. Rechnergestützte Auswertesysteme reduzieren gelegentliche Mehrfach-Zielbekämpfungen bzw. ein außer Acht lassen von erforderlicher Zieleinwirkung.
Wichtige Bestandteile der Operation verbundener Kräfte sind
- Feuer
- Bewegung
- Sperren
- Elektronischer Kampf (EloKa)
sowie
- Kräfte
- Raum
- Zeit
- Information
Durchführung
Das Gefecht der verbundenen Waffen wird bereits ab der Einheitsebene der Kompanie geführt. Dazu werden durch das übergeordnete Bataillon im Zuge der Truppeneinteilung der Kompanie Teile der Stabs- und Versorgungskompanie wie Fernmeldetrupp, Sanitätstrupp, Wartungsgruppentrupp (WTG-Trupp) und Bergepanzer oder Feldküchentrupp unterstellt und/oder die Züge einer Panzer- und Panzergrenadierkompanie gegenseitig unterstellt - so dass diese grundsätzlich jeweils zwei Panzerzüge und zwei Panzergrenadierzüge führen. Darüber hinaus können einzelne Teileinheiten oder Einheiten der übergeordneten Brigade wie bspw. ein Vorgeschobener Beobachter (VB) der Artillerie oder ein Panzerpionierzug auf Zusammenarbeit mit den Kompanien oder Bataillonen angewiesen werden.
Bis zur Einnahme der Heeresstruktur Neues Heer für neue Aufgaben 1997–2001 waren die wesentlichen Elemente durch Kampftruppen mit Panzern und Panzergrenadieren sowie Artillerie und Pionieren (Sperren, Räumen) zum Gefecht der verbundenen Waffen in einer Brigade organisch enthalten. Die Zuteilung weiterer Kräfte wie Heeresflugabwehr oder Verstärkung der Artillerie (für den Feuerkampf oder zur Aufklärung) oder Pioniere erfolgte durch Kräfte der übergeordneten Division. Auf Ebene der Division erfolgte auch die Abstimmung des Einsatzes der Luftwaffe zur Luftnahunterstützung (Close Air Support).
Nach dem Zwischenschritt Heer der Zukunft (2001–2006) sind die Kräfte des Heeres im Neuen Heer bzw. Heer 2010 (ab 2006) völlig neu strukturiert. Nur noch die zu den Eingreifkräften gehörenden Brigaden der 1. Panzerdivision (Panzerlehrbrigade 9 und Panzerbrigade 21) sowie die Deutsch-Französische Brigade sind in der Lage, wie oben beschrieben die Operation verbundener Kräfte mit eigenen Truppenteilen selbständig zu führen. Die Brigaden der Stabilisierungskräfte [A 1] sowie die Brigaden der Division Spezielle Operationen sind erst dann dazu befähigt, wenn ihnen im Einsatz entsprechende Teile der Heerestruppenbrigade unterstellt werden.
Weitere Entwicklung
Die weitere Entwicklung führt zur vernetzten Operationsführung (engl. „Network Centric Warfare”), die nicht nur teilstreitkraftübergreifend wirkt, sondern auch alle anderen Einflussfaktoren in die Operationsplanung einbezieht, wie z. B. das Verhalten von Gruppen der lokalen Zivilbevölkerung und von Nichtregierungsorganisationen (NGOs).
Verweise
→ Siehe auch: Gefecht - Taktik - Operation - Strategie
Literatur
- Harry Horstmann: Die Entwicklung der Gefechtsarten: Operatives Denken und Handeln in deutschen Streitkräften. ISBN: 978-3640650613.
- Jonathan M. House: Toward Combined Arms Warfare: A Survey of 20th-Century Tactics, Doctrine, and Organization. US Army Command General Staff College, 1984. Available online or through University Press of the Pacific (2002).
- Roland Perry:: Monash: The outsider who won a war. Random House, Sydney, 2004
- Shelby Stanton: The 1st Cav in Vietnam:Anatomy of a division. Presidio Press, Novato, 1999
- John Schlight: Help from above: Air Force Close Air Support of the Army 1946-1973. Air Force History and Museums program, Washington D.C., 2003
Einzelnachweise
- ↑ HDv 100/200 der Bundeswehr
Anmerkungen
Kategorie:- Kriegs- und Gefechtsführung
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