- Division Spezielle Operationen
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Division Spezielle Operationen
VerbandsabzeichenAufstellung 1. April 2001 Land Deutschland Streitkräfte Bundeswehr Teilstreitkraft Heer Typ Luftlandedivision aus Eingreif-/ und Stabilisierungskräften mit Spezial- und Spezialisierten Kräften Unterstellte
TruppenteileStabskompanie
Kommando Spezialkräfte
Luftlandefernmeldebataillon DSO
Luftlandebrigade 26
Luftlandebrigade 31
LuftlandeflugabwehrRakBatt. 100
Fernspählehrkompanie 200
Heeresmusikkorps 300Stärke 10.600 Mann (Soll) Unterstellung Heeresführungskommando Sitz des Stabes Stadtallendorf Kommandeur Kommandeur BrigGen Jörg Vollmer Stellvertreter BrigGen Volker Bescht Die Division Spezielle Operationen (DSO) ist eine zukünftig etwa 10.600 Mann starke Division des deutschen Heeres mit Sitz des Stabes in Stadtallendorf und unterstellten Truppenteilen in den Ländern Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg. Die Division bündelt fast alle luftlandefähigen Kräfte und Spezialkräfte des Heeres. Damit ist die Division besonders für Spezialmissionen befähigt, die nicht dem klassischen Kampf hoher Intensität gegen militärisch organisierte Kräfte entsprechen. Teile der Division sind als Eingreifkräfte klassifiziert. Die in der Öffentlichkeit bekannteste unterstellte Einheit ist das Kommando Spezialkräfte (KSK).
Inhaltsverzeichnis
Auftrag
Der DSO sind vier Aufgaben zugewiesen:
- Die Division ist zur bewaffneten Rückführung befähigt, also der Evakuierung deutscher Staatsbürger und Schutzbefohlener, gegebenenfalls von Bürgern anderer Nationen, sowie der Rettung deutscher Soldaten unter akuter Bedrohung.
- Die Division führt außerdem den Kampf gegen irreguläre Kräfte und schützt Truppen und Einrichtungen der Streitkräfte vor irregulären Kräften.
- Die Division ist besonders zur Durchführung schneller Anfangs- und Abschlussoperationen in der Lage, was das schnelle Nehmen und Überwachen einsatzwichtiger Infrastruktur sowie die Deckung eigener Kräfte im Rahmen einer geordneten Rückführung nach Abschluss eines Einsatzes umfasst.
- Teile der Division sind außerdem zur Durchführung von Operationen in der Tiefe befähigt. Bei Operationen in der Tiefe leistet die DSO Aufklärung und Feuerleitung in der Tiefe des gegnerischen Raumes sowie das Ausschalten von Zielen operativer Bedeutung.
Gliederung
Derzeit besteht die Division aus folgende Einheiten/Verbänden:
- Stab/ Stabskompanie Division Spezielle Operationen, Stadtallendorf
Divisionstruppen Division Spezielle Operationen
- Heeresmusikkorps 300, Koblenz
- Fernspählehrkompanie 200, Pfullendorf
- Luftlandeflugabwehrraketenbatterie 100, Seedorf
- Luftlandefernmeldebataillon Division Spezielle Operationen, Stadtallendorf (Beiname: „Hessischer Löwe“)
Kommando Spezialkräfte
- Stab Kommando Spezialkräfte, Calw
- Stabs- und Versorgungskompanie, Calw
- + weitere Kompanien. Hinweis: Das Kommando Spezialkräfte ist ein Truppenteil auf Brigadebene und nicht in selbstständige Truppenteile untergliedert.
Luftlandebrigade 26
Hinweis: Brigade führt den Beinamen „Saarland“
- Stab/ Stabskompanie Luftlandebrigade 26, Saarlouis
Luftlandebrigade 31
Hinweis: Brigade führt den Beinamen „Oldenburg“
- Stab/ Stabskompanie Luftlandebrigade 31, Oldenburg
- Luftlandeaufklärungskompanie 310, Seedorf
- Luftlandepionierkompanie 270, Seedorf
- Fallschirmjägerbataillon 313, Seedorf
- Fallschirmjägerbataillon 373, Seedorf
- Luftlandeunterstützungsbataillon 272, Oldenburg
Geschichte
Die Division kann vor allem in der Tradition der 1956 aufgestellten 1. Luftlandedivision in Esslingen (ab 1964 Bruchsal) gesehen werden.
Einen der ersten Auslandseinsätze hatte die Division im Mai 1993, mit der damaligen Kommandokompanie des Fallschirmjägerbataillons 261 als Sicherung für das Vorauskommando in Somalia zur Erkundung der Einsatzbedingungen für die Bundeswehr im Rahmen von UNOSOM II. 1994 fusionierte die 1. Luftlandedivision mit der 4. Panzergrenadierdivision, die 1956 als 4. Grenadierdivision in Regensburg aufgestellt worden war, zum Kommando Luftbewegliche Kräfte/4. Division. Ihr unterstanden anfänglich drei Luftlandebrigaden. 1995 wurde das KLK/4. Division in Kroatien im Rahmen von GECONUNPF bzw. GECONIFOR 1 eingesetzt. 1996 wurde die Luftlandebrigade 25 in das Kommando Spezialkräfte umgegliedert. 1997 wurde der Verband in Sarajevo als Teil des deutschen SFOR-Kontingents eingesetzt. Ebenfalls 1997 evakuierten Einheiten des Verbandes Deutsche aus Tirana (Operation Libelle). 1998 verlegten Teile des Verbandes nach Tetovo in Mazedonien. 1999 folgten Einsätze in Albanien (AFOR) und im Kosovo (KFOR).
Am 1. April 2001 wurde der Verband zur „Division Spezielle Operationen“ umgegliedert. 2002 war die Division Leitdivision für den ISAF-Einsatz in Afghanistan. Zum 1. Januar 2003 wurde die Luftlandefernmeldekompanie 100 neu aufgestellt.
2003 wechselte das Fernmelderegiment 4 zur Division Luftbewegliche Operationen, im Gegenzug wechselte die Luftlandefernmeldekompanie 9 aus Dillingen, umbenannt zur Luftlandefernmeldekompanie 200, zum 1. Oktober 2003 zur Division. Die Fernspählehrkompanie 200 wurde der DSO am 1. Juli 2006 auch truppendienstlich von der Internationalen Fernspähschule überstellt. Die leichte Flugabwehrraketenbatterie 100 wurde am 1. Oktober 2006 der DSO unterstellt und in Luftlandeflugabwehrraketenbatterie 100 umbenannt. Im Dezember 2006 wurde die Batterie von Borken nach Seedorf verlegt. Zum 1. Januar 2008 wurde das Luftlandefernmeldebataillon DSO in Stadtallendorf neu aufgestellt.
Teile des Personals der Luftlandefernmeldekompanien 100 und 200 aus Regensburg bzw. Dillingen wurden zur Aufstellung des Luftlandefernmeldebataillons DSO bis Ende 2008 herangezogen. Die beiden Luftlandefernmeldekompanien wurden danach aufgelöst. Zusätzlich wurden Kräfte der aufzulösenden Panzerbrigade 14 (Neustadt) sowie des Logistikbataillons 51 (Stadtallendorf) zur Aufstellung verwendet.
Der Umzug des Divisionsstabes von Regensburg nach Stadtallendorf wurde zum 1. Oktober 2010 abgeschlossen.
Verbandsabzeichen
Das Verbandsabzeichen der Division zeigt als Symbol der Luftlandekräfte einen goldenen Adler im Sturzflug auf blauem Grund, die Umrandung ist weiß/silber mit eingeflochtenem schwarzen Faden. Als Hinweis auf die Spezialkräfte der Division ist auf dem Wappen unter dem Adler ein nach oben zeigender schwarzer Pfeil abgebildet. Die Wappen der unterstellten Brigaden sind gemäß der heraldischen Tradition des Heeres mit dem Wappen der Division fast identisch. Lediglich die Umrandung des Wappenschildes unterscheidet die Brigaden: Weiß für das KSK, rot für Luftlandebrigade 26 und gelb für die Luftlandebrigade 31.
Kommandeure
Nr. Name Beginn der Berufung Ende der Berufung 1 Generalmajor Hans-Otto Budde Juni 2001 August 2002 2 Generalmajor Rainer Glatz 1. September 2002 9. März 2006 3 Generalmajor Hans-Lothar Domröse 9. März 2006 10. Januar 2008 4 Generalmajor Hans-Werner Fritz 10. Januar 2008 1. August 2011 4 Brigadegeneral Jörg Vollmer 1. August 2011 --- Siehe auch
Literatur
- Sören Sünkler: Elite- und Spezialeinheiten Europas. Motorbuch Verlag 2008. ISBN 3-613-02853-0
- Christin-Désirée Rudolph: Eyes on Target - Die Fernspäher der Bundeswehr. Motorbuch Verlag 2008. ISBN 978-3-613-028524
- Christin-Désirée Rudolph: Ready Set Go - Die Fallschirmjäger der Bundeswehr. Motorbuch Verlag 2009. ISBN 978-3-613-03018-3
- Helmut Michelis: Adler und Schwert - Die Division Spezielle Operationen. Merziger Druckerei und Verlag GmbH, ISBN 978-3-938415-33-7
- Sören Sünkler: Die Spezialverbände der Bundeswehr. Motorbuch Verlag 2007, ISBN 3-613-02592-2
Weblinks
- Division Spezielle Operationen
- Schematischer Ablauf einer kompletten Luftlandeoperation auf YouTube
- LuftlandePionierKompanie 260
- Beschreibung der DSO auf der Website des Bundes Deutscher Fallschirmjäger
- Kameradenkreis
Aktive und ehemalige Divisionen des deutschen Heeres1. Panzerdivision/ Division Eingreifkräfte | 2. Panzergrenadierdivision | 3. Panzerdivision | 4. Panzergrenadierdivision | 5. Panzerdivision | 6. Panzergrenadierdivision | 7. Panzerdivision | 1. Gebirgsdivision | 1. Luftlandedivision | 10. Panzerdivision | 11. Panzergrenadierdivision | 12. Panzerdivision | 13. Panzergrenadierdivision | 14. Panzergrenadierdivision | Division Luftbewegliche Operationen | Division Spezielle Operationen | Multinational Division Central
Divisionsäquivalente: Kommando Luftbewegliche Kräfte/4. Division | Heerestruppenkommando | Wehrbereichskommandos: I·II·III·IV·V·VI·VII·VIII
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