Gegenkönigtum

Gegenkönigtum

Als Gegenkönig bezeichnet man einen König, der – aufgrund zerrütteter, instabiler oder unklarer Machtverhältnisse oder nicht geregelter oder umstrittener Thronfolge – gegen einen noch amtierenden König aufgestellt wurde, um diesen zu stürzen. Gegenkönige traten in Wahlmonarchien wie dem Heiligen Römischen Reich häufiger auf als in Erbmonarchien wie England oder Frankreich.

Manche der Gegenkönige konnten sich mit ihrem Herrschaftsanspruch durchsetzen und wurden als rechtmäßige Könige anerkannt (z. B. Friedrich II.). Bei einigen (z. B. Heinrich II. (Bayern), Ekbert II. (Meißen)) ist ihr Status als König oder Gegenkönig bis heute umstritten.

Mit der Regelung der Königswahl durch die Goldene Bulle Karls IV. (1356) wurde im Heiligen Römischen Reich die Wahl eines Gegenkönigs nahezu ausgeschlossen.

Inhaltsverzeichnis

Gegenkönige im Heiligen Römischen Reich

Englische Gegenkönige

Literatur

  • Heinrich Mitteis: Die deutsche Königswahl. Ihre Rechtsgrundlagen bis zur goldenen Bulle, 2., erweiterte Auflage, Rohrer, Brünn, München, Wien 1944, S. 113 ff.
  • Dietmar Willoweit: Deutsche Verfassungsgeschichte. Vom Frankenreich bis zur Wiedervereinigung Deutschlands, 5., erweiterte und um eine Zeittafel und einen Karten-Anhang ergänzte Auflage, Beck, München 2005, S. 71 f., 94 ff., ISBN 3-406-52637-3
  • Gerhard Theuerkauf: Gegenkönig. In: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage. Herausgegeben von Albrecht Cordes, Heiner Lück, Dieter Werkmüller und Ruth Schmidt-Wiegand als philologischer Beraterin. Redaktion: Falk Hess und Andreas Karg, Band I: Aachen-Geistliche Bank, Erich Schmidt Verlag, Berlin 2008, Sp. 1995-1996, ISBN 978-3-503-07912-4

Siehe auch


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rudolf von Rheinfelden — Die Grabplatte Rudolfs von Rheinfelden im Dom zu Merseburg ist die älteste Bronzegrabplatte Mitteleuropas. Sie war einst vergoldet und mit Edelsteinen ausgelegt. Die Grabplatte trägt die Umschrift: König Rudolf, dahingerafft für das Gesetz der… …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf von Schwaben — Grabplatte Rudolfs von Rheinfelden im Dom zu Merseburg. Dabei handelt es sich um die älteste Bronzegrabplatte Mitteleuropas. Sie war einst vergoldet und mit Edelsteinen ausgelegt …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf von Schwaben (Gegenkönig) — Grabplatte Rudolfs von Rheinfelden im Dom zu Merseburg. Dabei handelt es sich um die älteste Bronzegrabplatte Mitteleuropas. Sie war einst vergoldet und mit Edelsteinen ausgelegt …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich V. (HRR) — Herrschaftsübergabe von Heinrich IV. an seinen Sohn Heinrich V., Darstellung aus der Chronik des Ekkehard von Aura. Heinrich IV. überreicht seinem Sohn Heinrich V., der das Lilienszepter in seiner Rechten hält, die Reichsinsignien Sphaira (mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Agila II. — Agila II. (auch Achila oder Akhila, † um 714) war von 711 bis ca. 714 König der Westgoten. Er regierte in der Endphase des Westgotenreichs und beherrschte nur einen Teil des Reichsgebiets. Inhaltsverzeichnis 1 Regierung 2 Agila als angeblicher… …   Deutsch Wikipedia

  • Doppelkönigtum — Unter Doppelkönigtum fasst man die gleichzeitige legitime Regentschaft zweier Könige auf – und grenzt gegenüber dem Begriff Gegenkönig ab, der einen Insult gegen die Thronfolge darstellt. Inhaltsverzeichnis 1 Sparta 2 Deutsches Reich 2.1 …   Deutsch Wikipedia

  • Graf von Sponheim — Wappen der Gft. Sponheim Landkarte um 1690 Die Grafschaft Sponheim im heutigen Rheinland Pfalz entwickelte sich im …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich IV. (HRR) — Aus einem Evangeliar aus St. Emmeram, nach 1106: In der oberen Reihe Kaiser Heinrich IV. (Heinricus imperator) zwischen seinen Söhnen. Ihm zur Linken Konrad (Chuonradus), der 1101 in Opposition zu seinen Vater verstorben war, und zu seiner… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Heinrich von Luxemburg — Wappen Johann Heinrichs, welches luxemburgische und mährische Elemente kombiniert Johann Heinrich (Jan Jindřich) (* 12. Februar 1322 in Prag; † 12. November 1375 in Brünn) war der jüngere Sohn des böhmischen Königs …   Deutsch Wikipedia

  • Konrad III. (HRR) — König Konrad III. Miniatur aus der Chronica regia Coloniensis, Köln, um 1240, Königliche Bibliothek Belgiens, Brüssel Konrad III. (* 1093 in Bamberg; † 15. Februar 1152 ebenda), aus dem Geschlecht der Staufer, war 1116/20 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”