- Geheimnis Tibet
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Filmdaten Deutscher Titel Geheimnis Tibet (alternativ: Lhasa-Lo – Die verbotene Stadt) Produktionsland Deutschland Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1943 Länge 101 Minuten Altersfreigabe FSK 12 Stab Regie Ernst Schäfer,
Hans-Albert LettowDrehbuch Ernst Schäfer,
Hans-Albert LettowProduktion Ernst Schäfer Musik Alois Melichar Kamera Ernst Krause Geheimnis Tibet ist ein deutscher Dokumentarfilm über die Deutsche Tibet-Expedition Ernst Schäfer, der von Heinrich Himmler gefördert und 1943 uraufgeführt wurde.[1] Die Uraufführung des Films erfolgte am 16. Januar 1943 in München im Ufa-Palast.[1]
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Der Film wurde aus Filmmaterial zusammengestellt, das 1938/1939 von den Teilnehmern der Expedition in Tibet gedreht wurde. Eingang in den Film fanden unter anderem tibetische Kriegstänze für den Kriegsgott Mahakala, Präsentationen des tibetischen Militärs, Toten- und Leichenkulte der Tibeter sowie Filmsequenzen über das tibetische Staatsorakel. Auch die rassistischen Messungen und Abformungen von Körperteilen der Tibeter durch die NS-Wissenschaftler fehlen nicht.
Hintergrund
Einer der wissenschaftlichen Mitarbeiter der Expedition, Bruno Beger, war nach 1939 für das Vermessen und Klassifizieren von Menschen in Auschwitz verantwortlich. Für den Auftrag zur Ermordung von über 80 speziell hierfür selektierter Menschen erhielt er 1970 eine dreijährige Freiheitsstrafe.[2]
Bewertung
Vordergründig eine Kulturdokumentation Tibets, beschwört der Film auf propagandistische Art erwünschte Tugenden: „Schäfer und seine Forscherkollegen wurden als ‚Typen‘ dargestellt, an denen sich jeder ‚normale‘ SS-Mann und Hitlerjunge orientieren konnte“.[1] Die Unterscheidung zwischen Ideologie und Dokumentation tibetischer Kultur fällt schwer: „Der Film wirft die Frage auf, was ist daran Nazi-Propaganda und was sind authentische Darstellungen. Immerhin nimmt der Zuschauer hier bewegte Bilder wahr, die sprechen und die von zahlreichen Berichten westlicher Tibetreisender, auch wenn diese keine Nazis waren, bestätigt wurden.“[1]
Heute, unter dem Eindruck anderer Bilder über Tibet aus Filmen wie Sieben Jahre in Tibet oder Kundun, wird von der Bundeszentrale für politische Bildung konstatiert: „Die Filmbilder, die auf dieser Forschungsreise gedreht wurden, kollidieren in ihrer Archaik mit den sanften Tibet-Vorstellungen des modernen Kinos.“[3]
Literatur
- Geheimnis Tibet. Ein Filmdokument der Deutschen Tibet-Expedition Ernst Schäfer 1938/39 (Hans Albert Lettow, Ernst Schäfer, Carl Junghans, Lothar Bühle, 1938-42)
Weblinks
- Geheimnis Tibet in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Der SS-Film „Geheimnis-Tibet“ von Victor und Victoria Trimondi
- Wissenschaft im Dienst der Nazis: Professor Ernst Schäfer. Neues vom Nichtwissen, von Monika Köhler in: Die Zeit, Ausgabe 04, 1989
Fußnoten
Kategorien:- Rassismus im Nationalsozialismus
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