Nidda

Nidda
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Nidda
Nidda
Deutschlandkarte, Position der Stadt Nidda hervorgehoben
50.4127777777789.0091666666667131
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Wetteraukreis
Höhe: 131 m ü. NN
Fläche: 118,34 km²
Einwohner:

17.599 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 149 Einwohner je km²
Postleitzahl: 63667
Vorwahl: 06043
Kfz-Kennzeichen: FB
Gemeindeschlüssel: 06 4 40 016
Stadtgliederung: 18 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schloßgasse 34
63667 Nidda
Webpräsenz: www.nidda.de
Bürgermeister: Hans-Peter Seum (parteilos)
Lage der Stadt Nidda im Wetteraukreis
Butzbach Münzenberg Rockenberg Ober-Mörlen Bad Nauheim Friedberg (Hessen) Rosbach v.d. Höhe Wöllstadt Karben Bad Vilbel Wölfersheim Reichelsheim (Wetterau) Niddatal Florstadt Echzell Reichelsheim (Wetterau) Nidda Hirzenhain Gedern Ranstadt Glauburg Altenstadt (Hessen) Limeshain Ortenberg (Hessen) Kefenrod Büdingen Lahn-Dill-Kreis Landkreis Gießen Vogelsbergkreis Hochtaunuskreis Frankfurt am Main Main-Kinzig-KreisKarte
Über dieses Bild

Nidda ist eine Stadt in der hessischen Wetterau. Ihren Namen verdankt sie dem Fluss Nidda.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Osten Niddas liegt im westlichen Vogelsberg.

Nachbargemeinden

Nidda grenzt im Norden an die Stadt Laubach (Landkreis Gießen), im Osten an die Stadt Schotten (Vogelsbergkreis) und die Gemeinde Hirzenhain, im Süden an die Stadt Ortenberg und die Gemeinde Ranstadt, im Südwesten an die Gemeinde Echzell, sowie im Westen an die Gemeinde Wölfersheim (alle im Wetteraukreis) und die Stadt Hungen (Landkreis Gießen).

Stadtgliederung

Nidda besteht aus den Stadtteilen Bad Salzhausen, Borsdorf, Eichelsdorf, Fauerbach, Geiß-Nidda, Harb, Kohden, Michelnau, Nidda, Ober-Lais, Unter-Lais, Ober-Schmitten, Ober-Widdersheim, Schwickartshausen, Stornfels, Ulfa, Unter-Schmitten, Unter-Widdersheim und Wallernhausen.

Geschichte

Nidda - Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian 1655

Anfang des 9. Jahrhunderts wurde Nidda erstmals urkundlich erwähnt.

Der Edelfreie Folkold von Warthbeche, der zuvor mit seinem Bruder Udalrich auf den Burgen Malsburg und Schartenberg bei Zierenberg in Nordhessen residiert hatte, zog um 1124 nach Nidda, wo seine Familie Besitz hatte, wurde dortiger Vogt der Reichsabtei Fulda und begründete die Familie der Grafen von Nidda.

Im Jahre 1205 erbte Graf Rudolf II. von Ziegenhain die Grafschaft Nidda, da er die Schwester des letzten Grafen von Nidda, Berthold II., der ohne männliche Erben gestorben war, geheiratet hatte.

Von 1258 bis 1311/1333 waren die Grafschaften Ziegenhain und Nidda nach einer Erbteilung wieder voneinander geteilt. Erst 1333 kam es zur erneuten Vereinigung. Johann I. von Ziegenhain heiratete 1311 die Erbtochter Lukardis (Luitgart) des Niddaer Grafen Engelbert I. Dieser starb 1330, und seine Tochter blieb bis 1333 nominelle Regentin. 1333 vereinte dann Johann von Ziegenhain beide Grafschaften in einer Hand.

Nach dem Aussterben der Grafen von Ziegenhain und Nidda mit dem Tode Johanns II. im Jahre 1450 kam die Grafschaft Nidda in den Besitz der Landgrafen von Hessen. Seitdem ist im Haus Hessen der Titel „Graf von Nidda“ Bestandteil des Familiennamens. Zur Grafschaft Nidda gehörten zu diesem Zeitpunkt das Amt Nidda mit den Gerichten Widdersheim, Rodheim, Ulfa und Wallernhausen, die Herrschaft Lißberg, die Fuldische Mark mit den halben Vogteien Echzell, Berstadt, Dauernheim und Bingenheim mit Ausnahme des dortigen Schlosses, und die Gerichte Burkhards und Crainfeld. 1821 wurden die Ämter aufgelöst und Nidda wurde Sitz des Landratsbezirks Nidda bzw. ab 1830 des Kreises Nidda und 1848-1852 des Regierungsbezirks Nidda.

Religionen

Überwiegend evangelisch

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis:[2]

Kommunalwahl 2011 in Nidda
 %
50
40
30
20
10
0
36,8%
30,0%
16,6%
10,0%
3,6%
2,9%
n. k.
n. k.
n. k.
BL Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
FWG/FDP Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
FUB/FDP Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Gewinne und Verluste
Im Vergleich zu 2006
 %p
 18
 16
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
-16
-3,5%
-16,0%
+16,6%
+4,6%
+3,6%
+2,9%
-1,1%
-6,3%
-0,9%
BL Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
FWG/FDP Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
FUB/FDP Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 36,8 14 40,3 15
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 30,0 11 46,0 17
BL Bürger Liste Nidda 16,6 6
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 10,0 4 5,4 2
FWG/FDP Freie Wählergemeinschaft/Freie Demokratische Partei 3,6 1
DIE LINKE Die Linke 2,9 1
FWG Freie Wählergemeinschaft Nidda 1,1 1
FUB/FDP Freie Unabhängige Bürger/Freie Demokratische Partei 6,3 2
NPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands 0,9 0
Gesamt 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 48,9 52,1

Bürgermeister

  • seit 7. März 2010: Hans-Peter Seum (parteilos)

Bürgermeisterwahlen

Die vergangenen Bürgermeisterwahlen lieferten folgende Ergebnisse:

Jahr Kandidaten Partei %
Ergebnis
2010 Hans-Peter Seum parteilos 62,7
Reimund Becker SPD 37,3
Wahlbeteiligung in % 55,7
2007 Lucia Puttrich CDU 64,2
Rosemarie Spamer SPD 33,1
Daniel Lachmann NPD 2,8
Wahlbeteiligung in % 48,6
2000 Ute Kohlbecher SPD 28,3
Lucia Puttrich CDU 71,7
Wahlbeteiligung in % 64,1
1995 Georg Wegner SPD 45,9
Lucia Puttrich CDU 54,1
Wahlbeteiligung in % 69,3

Die Bürgermeisterdirektwahl am 25. Februar 2007 gewann Lucia Puttrich mit 64,2 % aller Stimmen. Es war ihre dritte und letzte Amtszeit, nachdem sie 2009 das Direktmandat für den Bundestag erhalten hat. Seit dem 7. März 2010 ist der parteilose Hans-Peter Seum neuer Bürgermeister, der im zweiten Wahlgang die Mehrheit für sich beanspruchen konnte.

Geschichte

2010 Hans-Peter Seum
1995-2009 Lucia Puttrich
1989-1995 Helmut Jung
1961-1989 Wilhelm Eckhardt
1949-1961 Dr. August Ludwig Böcher
~ ~
1910-1924 Ludwig Erk
1899-1910 Hermann Roth
1898-1899 Wilhelm Erk
1869-1898 Ludwig Rullmann
1859-1869 August Reuning
1848-1858 Ludwig Uhl

[3]

Wappen

Wappen nidda.jpg Blasonierung: „In Schwarz über einem achtstrahligen Stern (Ziegenhain) im Halbbogen eine silberne, rot (Tor und Fenster) abgesetzte Burg (Nidda).“

Flaggenbeschreibung: „Die Flagge zeigt die Farben Schwarz und Gold, im oberen Drittel das Stadtwappen“ Die Flagge ist senkrecht geteilt, links Schwarz und rechts Gold. Die Farben lassen sich bis zur Grafschaft Ziegenhain und Nidda zurückverfolgen.

Städtepartnerschaften

Nidda hat Städtepartnerschaften mit Crest in Frankreich, Bad Kösen in Sachsen-Anhalt, Weißenstein in Österreich und Cromer in England. Derzeit werden Verhandlungen über eine Partnerschaft mit Nida in Litauen und Salandra (Italien) geführt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bedingt durch seinen Wald- und Wasserreichtum sowie durch die Qualität des Wassers hat das Papierhandwerk in Nidda eine lange Tradition. Einige in Nidda ansässige Unternehmen haben dieses Handwerk weiterentwickelt und sind heute industrielle Hersteller mit modernen Anlagen und vielseitigen Produktpaletten. Sie sind wichtige Arbeitgeber in der Region. Das Schloss beherbergt seit 1874 das Amtsgericht Nidda.

Verkehr

Nidda liegt an den Bundesstraßen 455 und 457 sowie an der Lahn-Kinzig-Bahn zwischen Gießen und Gelnhausen (Haltepunkte in den Ortsteilen Nidda, Borsdorf und Ober-Widdersheim). Der Bahnhof Nidda ist außerdem Endhaltestelle der Bahnlinie nach Friedberg.

Bildungseinrichtungen

  • Gymnasium des Wetteraukreises
  • Otto-Dönges-Schule (Grundschule)
  • Haupt- und Realschule
  • Gudrun Pausewang Schule (Schule für Lernhilfe)
  • Berufsschule mit Berufsfach- und Fachoberschule.
  • Kindergärten
  • Stadtbibliothek Nidda

Freizeit- und Sportanlagen

  • Segelfluggelände Nidda des Fliegersportklub Nidda, Segelflug und Motorsegler
  • Sportplatz der Viktoria Nidda (Rasenplatz, der Sandplatz wurde 2005 in Rasenplatz umgewandelt)
  • Tennisplatz (fünf Sandplätze im Stadtteil Bad Salzhausen)
  • Minigolf (Bad Salzhausen)
  • Tartanbahn
  • Solebewegungsbad (im Stadtteil Bad Salzhausen)
  • Hallenbad und Freibad mit Schwimmer-, Springer-, Nichtschwimmer- und Babybecken, ein Fünfmeterturm, ein Dreimeterturm, zwei Einmeterbretter, zwei Beach-Volleyball-Felder
  • Reitverein mit Halle

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Blick auf die Niddaer Altstadt mit Mühle und Mühlrad.
Blick auf die Niddaer Altstadt mit Mühle und Mühlrad.

Bauwerke

Sehenswürdigkeiten

  • Kindstein im Ortsteil Unter-Widdersheim, ein Megalith aus Phonolith (Klingstein) als Zeuge für einen vorzeitlichen Kultplatz. Der Stein muss von weit her an diese Stelle geschafft worden sein. Eine Gedenktafel gibt nähere Auskunft.

Museen

  • Institut für Kirchengeschichte von Böhmen, Mähren und Schlesien
  • Niddaer Heimatmuseum, befindet sich im markanten 1632 erbauten Stadtwirtshaus am Marktplatz.
  • Zimmermann-Strauss-Museum – Jüdisches Museum Nidda
  • Feuerwehrmuseum Nidda

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Nidda literarisch, Lesungen bekannter Autoren oder Schauspieler.
  • Kirmes Unter-Widdersheim, jährlich am 2. Wochenende im Juni
  • Kirmes Wallernhausen, jährlich am ersten Juli-Wochenende (Sonntag zählt; Entfällt 2010,2011)
  • Kirmes Fauerbach, jährlich am Zweiten Juli-Wochenende, in der Regel 1 Woche nach Wallernhausen
  • Volksfeste:
    • Frühjahrsmarkt
    • Herbstmarkt / Kirmes
    • Martinimarkt
  • Weihnachtsmarkt Nidda

Persönlichkeiten

in Nidda geboren

mit Nidda verbunden

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der hessischen Gemeinden am 31. Dezember 2010 (Hilfe dazu)
  2. Hessisches Statistisches Landesamt: Endgültiges Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011
  3. Nidda: die Geschichte einer Stadt und ihres Umlandes, J. Friedrich Battenberg, ISBN 3-9803915-8-2

Weblinks

 Commons: Nidda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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