- General Atomics MQ-9
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General Atomics MQ-9 Reaper
MQ-9A „Reaper“ der U.S. Air ForceTyp: Erdkampfdrohne Entwurfsland: Vereinigte Staaten Hersteller: General Atomics Erstflug: 2. Februar 2001 Indienststellung: November 2006 Produktionszeit: Seit 2006 in Serienproduktion Stückzahl: 28 (Stand: Anfang 2009)[1] Die MQ-9 Reaper (anfangs auch Predator B genannt) ist eine Drohne des US-amerikanischen Herstellers General Atomics. Sie basiert auf der MQ-1 Predator, ist aber wesentlich größer und dient in erster Linie der Luftnahunterstützung. Sie wird unter anderem von den Streitkräften der Vereinigten Staaten und der Royal Air Force in Afghanistan eingesetzt.
Inhaltsverzeichnis
Entwicklungsgeschichte
General Atomics entwickelte im Jahr 2000 für das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten auf Basis seiner MQ-1 Predator eine größere und stärker bewaffnete Version (hunter-killer UAV) für den Krieg gegen den Terror. Der Erstflug des Prototyps erfolgte am 2. Februar 2001. Der Antrieb besteht aus einem Turboprop-Triebwerk mit rund 900 Wellen-PS (670 kW). Die zunächst Predator B genannte Drohne hat mit rund 4760 kg ein mehr als viermal so hohes Gesamtgewicht wie die MQ-1 und kann eine mehr als zehnmal so große Waffenlast tragen. An insgesamt sechs Unterflügelstationen können Luft-Boden-Raketen, Präzisionsbomben oder Zusatztanks befestigt werden. Für Aufklärungszwecke und Zielerfassung stehen Sensoren im optischen und Infrarotbereich sowie Radar zur Verfügung.
Im Februar 2003 erhielt die neue Drohne die offizielle Bezeichnung MQ-9A und im September 2006 den Namen Reaper (dt. Mäher aber auch Sensenmann). Im November 2006 aktivierte die United States Air Force (USAF) die erste Reaper-Staffel (42nd Attack Squadron) auf der Creech Air Force Base in Nevada. Anfang 2009 besaß die US-Luftwaffe rund 28 Reaper, für die nächsten Jahre ist die Beschaffung von weiteren 60 geplant.
Gorgon Stare ist ein Überwachungssystem, das Anfang 2011 erstmals an der Drohne getestet wurde.
Verwendung
Seit dem 25. September 2007 werden die MQ-9 der USAF in Afghanistan eingesetzt. Sie werden von der Creech AFB in den USA aus von einem Piloten und einem Aufklärungsoffizier gesteuert. Lediglich für Start und Landung übernimmt ein lokaler Pilot die Kontrolle. Vorrangiger Einsatzzweck ist die Luftnahunterstützung. Die typische Bewaffnung dafür besteht aus zwei lasergelenkten 500-Pfund-Bomben des Typs GBU-12 Paveway II und vier lasergelenkten Luft-Boden-Raketen AGM-114 Hellfire. Damit kann die Reaper rund 15 Stunden in der Luft bleiben, bei Bedarf bewegliche Ziele verfolgen, erfassen und bekämpfen. Anders als die MQ-1 wird die MQ-9 nur in zweiter Linie zur Überwachung und Aufklärung eingesetzt. Am 27. Oktober 2007 feuerte eine MQ-9 erstmals eine Waffe im Kampf ab.
Die United States Navy testete eine Mariner genannte Version der MQ-9 für Überwachungseinsätze und will damit ganze Städte kontrollieren.[2] Die Drohne sollte zusammen mit der Boeing P-8 Poseidon die kontinuierliche Seeraumüberwachung sicherstellen. Im Auswahlverfahren unterlag der Entwurf aber der Northrop Grumman RQ-4N.
Die NASA verwendet seit einigen Jahren eine weiterentwickelte Drohne unter dem Namen „Altair“ für verschiedene Aufgaben in der Höhenforschung.
Das Ministerium für Innere Sicherheit der Vereinigten Staaten verwendet seit 2005 unbewaffnete Versionen der Reaper zur Überwachung der Staatsgrenzen.
Am 13. Mai 2008 unternahm die 658. Aeronautical Systems Squadron (AESS) einen erfolgreichen Test, bei dem eine ferngelenkte Bombe vom Typ GBU-49 über GPS im Bereich des China Lake beim Naval Air Warfare Center, Weapons Division, eingesetzt wurde.
Die MQ-9 werden in gemischten Verbänden mit den MQ-1 betrieben.
Siehe auch: Drohnenangriffe in PakistanDie Royal Air Force (RAF) setzt die MQ-9 ebenfalls in Afghanistan ein und steuert sie von der Creech AFB aus. Großbritannien will mindestens 10 Reaper beschaffen, die erste Einsatzstaffel ist die 39. Squadron. Ab 2012 soll RAF Waddington Heimatstützpunkt werden, dann soll mit der 13. Squadron eine weitere Staffel aufgestellt werden.
Die ersten beiden Aeronautica Militare Italiana (AMI) MQ-9 sind seit Mitte 2011 vorläufig beim 32º Stormo auf der Basis Amendola einsatzbereit, insgesamt hat Italien sechs Drohnen bestellt. Am 10. August 2011 setzte Italien die Drohne erstmals für eine Mission über Libyen ein.[3]
Die Bundeswehr zog eine Anschaffung von 5 Reaper für den Auslandseinsatz in Afghanistan in Erwägung. Mittlerweile hat sich das Verteidigungsministerium jedoch für die IAI Heron des israelischen Herstellers IAI entschieden[4].
Technische Daten
Kenngröße Daten der MQ-9A Reaper Länge: 10,97 m Flügelspannweite: 20,12 m Höhe: 3,80 m Leergewicht: 2223 kg Maximales Startgewicht: 4763 kg Treibstoffkapazität: 1815 kg Höchstgeschwindigkeit: 482 km/h Marschgeschwindigkeit: - ohne externe Lasten: 313 km/h
- mit externen Lasten: 276 km/h
Dienstgipfelhöhe: 15.400 m Einsatzradius: 3065 km Maximale Flugdauer: ca. 30 Std. Antrieb: Ein Turboprop Honeywell TPE-331-10 mit rund 900 PS (670 kW) Leistung Bewaffnung
Bis zu 1361 kg Waffenlast an vier Außenlastträgern:
Medien
- In Das A-Team – Der Film muss das A-Team in einer Lockheed C-130 Hercules zwei Reapern entkommen, die sie mit Luft-Luft-Raketen beschießen. Anders als im Film gezeigt, sind Reaper-Drohnen nicht mit Maschinengewehren ausgerüstet.
Weblinks
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Commons: MQ-9 Reaper – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
- USAF-Informationen zur MQ-9 Reaper
- Informationen des Herstellers
- Test mit GBU-49 Bombe am 13.Mai 2008
Einzelnachweise
- ↑ The New York Times: Drones Are Weapons of Choice in Fighting Qaeda, 16. März 2009
- ↑ Telepolis 3. Januar 2011: Wir können alles sehen Abgerufen: 22. April 2011
- ↑ Flightglobal: Italy flies first Predator B sortie over Libya. Abgerufen am 12. September 2011.
- ↑ http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/warum-heron-1-doch-gewann;2375043
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