- Alexander Erskein
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Alexander Erskein, auch: Esken, von Erskein (* 31. Oktober 1598 in Greifswald; † 24. Juli 1656 in Zamość) war ein deutscher Jurist, schwedischer Freiherr bzw. Hofherr und Präsident der Herzogtümer Bremen und Verden.
Biografie
Erskeins Familie stammte aus Schottland. Der Vater lebte als vermögender Kaufmann in Greifswald. Alexander Erskein studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Greifswald, Leipzig, Jena und Rostock. Er unternahm ausgedehnte Studienreisen nach England und in die Niederlande.
1628 war er in schwedischen Diensten als Agent in Stralsund und als Resident in Erfurt. In dieser Zeit wurde er als der Fürsichtige Mitglied in der Fruchtbringenden Gesellschaft, der größten literarischen Gruppe des Barocks. 1634 wurde er Kriegsrat der schwedischen Militärverwaltung. 1638 stieg er auf zum schwedischen Hofrat. Er führte im Dreißigjährigen Krieg verschiedene Friedensverhandlungen. 1643 wurde er zum schwedischen Friherre (Freiherr) geadelt. Für Schweden trat er bei vielen diplomatischen Missionen auf.
1651 wurde er Erbkämmerer (Kämmerer, Finanzverwalter) und 1653 Präsident der Herzogtümer Bremen und Verden. Als Präsident war er der Leiter der Verwaltung vom gemeinsam verwalteten Herzogtum Bremen und Herzogtum Verden. In Bremen hatte Erskein seine Residenz in der Domdekanei an der Domsheide, die als Eschenhof nach ihm benannt worden ist. Er vertrat gegen die Freie Hansestadt Bremen die Interessen von Schweden im Ersten Bremisch-Schwedischen Krieg von 1654, bei der Schweden nicht die 1646 durch das Linzer Diplom verliehene Reichsunmittelbarkeit von Bremen anerkannte.
1655 zog er als Kriegspräsident (ziviler Leiter im Kriegsgebiet) mit der schwedischen Armee nach Polen. Er geriet 1656 in Gefangenschaft und starb in Polen. Seine Leiche wurde nach Bremen überführt und am 6. Mai 1658 im Bremer Dom bestattet. Die Gruft bestand bis 1822. Die sterblichen Überreste wurden im Klosterbereich des Doms begraben.
Literatur
- Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon. Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X
Weblinks
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