Georg Terramare

Georg Terramare

Georg Terramare, eigentlich Georg Eisler von Terramare (* 2. Dezember 1889 in Wien; † 4. April 1948 in La Paz, Bolivien), war ein österreichischer Dramatiker und Regisseur.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn des Wiener Industriellen Josef Eisler von Terramare[1] und der Engländerin Edith, geb. Bles[2] besuchte das Wiener Schottengymnasium. Danach studierte er in Cambridge und Germanistik an der philosophischen Fakultät in Wien[1], wo er 1913 mit der Dissertation „Andreas Grypus’ Cardenio und Celinde in der neueren Literatur“[3] abschloß.

Ab 1922 leitete er die sehr erfolgreiche Laientheatergruppe Wiener Schottenspiele, bevor er als Regisseur in Bern, Hamburg und Troppau wirkte. 1925 erhielt er vom Wiener Magistrat die Bewilligung seinen Adelsnamen als bürgerlichen Namen zu führen.[4] 1939 ging er, aufgrund der Nürnberger Gesetze aus "rassischen" Gründen verfolgt, mit seiner Frau, der Schauspielerin Erni Terrel, von der Tschechoslowakei über Italien nach Bolivien ins Exil. Dort gründete er im Oktober 1939 die Kleine Casino-Bühne. Sie spielten anfangs wöchentlich in einem Hotel. Ab 1941 entwickelte sich eine engere Zusammenarbeit mit der Federación de Austriacos Libres en Bolivia und als diese 1944 ein eigenes Domizil bezog bekam auch das Theaterensemble darin eine Spielstätte.

Er wurde vor allem durch seine katholisch geprägten Mysterienspiele bekannt (Ein Spiel vom Tode, dem Antichrist und den letzten Dingen u.a.).

1959 wurde die Terramaregasse in Wien-Liesing nach ihm benannt.

Seine Frau Erni Terrel (* 2. November 1906, † 27. September 1985, geborene Erna Beutel) schloß sich, nach einem Gastspiel bei der F.D.B. (Freie Deutsche Bühne) in Buenos Aires, mit Fritz - den sie später heiratet - und Ernst Kalmar den Kammerspielen in Montevideo an.

Werke

  • Mutter Maria, 1916
  • Matthias Grandeggers Erlebnis, 1920
  • Ein Spiel von der Geburt des Herrn, den Hirten und den Königen, 1921
  • Ein Spiel vom Tode, dem Antichrist und den letzten Dingen, 1922
  • Ein Spiel vom Tode, 1923
  • Stimmen am Wege. Ein Buch um Franz von Assisi, 1924
  • Die Magd von Domrémy, 1925
  • Irmelin. 3 kleine Legenden, 1925
  • Eginhardt im Märchenland, 1927
  • Ein Spiel von den letzten Dingen, 1927
  • Die Auferweckte, 1932
  • Uns ward ein Kind geboren. Eine Weihnachtslegende
  • Therese Krones. Schauspiel in 4 Bildern

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Alisa Douer,Ursula Seeber (Hrsg.): Qué lejos está Viena: Latinoamérica como lugar de exilio de escritores y artistas austríacos, Band 44 von Zirkular, Forschungs- und Dokumentationsstelle für Neuere Österreichische Literatur Wien, Centro de Documentación de la Literatura Austríaca Moderna, 1995, ISBN 3-900467-44-7, S. 45 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche)
  2. Susanne Blumesberger, Michael Doppelhofer, Gabriele Mauthe (Hrsg.): Handbuch Osterreichischer Autorinnen und Autoren Judischer Herkunft: 18. Bis 20. Jahrhundert, Saur, 2002, ISBN 3-598-11545-8, S. 269
  3. Dieter Martin: Barock um 1800, Band 26 von Das Abendland, Vittorio Klostermann, 2000, ISBN 3-465-03039-7, S. 346, Fußnote 305 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche)
  4. Murray G. Hall,Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren, Band 23 von Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, Böhlau, 1992, ISBN 3-205-05528-4, S. 258

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