Gerd Springe

Gerd Springe

Gerd Springe (* 1935 in Hamburg) ist ein deutscher Industriemanager. Er war Vorstandsvorsitzender der Alusuisse Lonza Gruppe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gerd Springe wuchs in Wasserburg gemeinsam mit Jugendlichen aus Frankreich und dem Maghreb auf; seine Mutter hatte 1949 ein deutsch-französischen Schülerheim gegründet. Später engagierte er sich ehrenamtlich im Vorstand der gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung deutsch-französischer Schüler- und Jugendtreffen und überführte das Heim im Jahr 1973 in einen gemeinnützigen Verein. Bis heute finden dort das ganze Jahr über deutsch-französische Jugendbegegnungen statt.

Nach seinem Abitur in Lindau studierte er Physik in München; er war anschließend wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Metallkunde in Stuttgart und wurde 1966 mit einer Arbeit über die Spannungskorrosionsempfindlichkeit von nichtrostenden Stählen an der Technischen Hochschule Stuttgart zum Dr. Ing. promoviert. Er wurde ab 1966 als Entwicklungsingenieur bei der Alusingen GmbH in Singen tätig. Er wurde Mitinhaber von zwei Patenten.

Springe wurde Mitglied der Konzernzentrale von Alusuisse in Sierre im Wallis, wo er als erster Nicht-Schweizer die Leitung des Stammwerkes übernahm. Später war er verantwortlich für ein Gemeinschaftsunternehmens des Konzerns in Saudi-Arabien, wo er einen Preis des Saudischen Königs für das beste Joint-Venture-Projekt gewann. Er wurde Vorsitzender der Geschäftsführung der Alusuisse Lonza GmbH, Konstanz und Singen, und führte sechs Jahre später die gesamte deutsche Gruppe des Konzerns als Holding-Chef der schweizerischen Alusuisse Lonza-Gruppe.

1997 erhielt er vom damaligen Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt den „BFA - Best Factory Award“ als ersten Preis eines Bench-Marking Wettbewerbs.

Wirken

Springe war Vizepräsident des Gesamtverbandes der Aluminiumindustrie (GDA), wo er bis weit über seine Pensionierung hinaus mit Kirchen und Hilfsorganisationen ein Solarkocherprogramm für die Dritte Welt unterstützte. Zudem war er Vorstandsmitglied der deutsch-schweizerischen Handelskammer Hochrhein-Bodensee sowie Vorstandsmitglied der Wirtschaftsvereinigung Metall.

Mit der historischen Aufarbeitung der Situation der Zwangsarbeiter in Südbaden während des Naziregimes hat er sich einen Namen gemacht und ehemalige Zwangsarbeiter aus Frankreich ins Werk nach Singen eingeladen.

Er ist Mitbegründer des "International Packaging Institute" (IPI) in Schaffhausen, das ist eine Kooperation zur Förderung der Berufe in der Verpackungsindustrie durch die Fachhochschule Konstanz (heute: HWTG Konstanz), der Hochschule der Medien Stuttgart und der Zürcher Hochschule Winterthur.

2000 gründete er die Clusterinitiative Bodensee im Rahmen der Bodensee Standort Marketing GmbH, die drei länderübergreifende Zukunftscluster betreut: die Umwelttechnologie, die Verpackungstechnologie und den Bildungsstandort Bodensee. 2002 gründete er Singen aktiv Standortmarketing e.V.

Von 2004 bis 2010 war Gerd Springe Präsident der Universitätsgesellschaft der Universität Konstanz. Er ist Initiator des Nano-Preises der Universität Konstanz für herausragende Nanotechnologieforscher.

2007 wurde er für seine Verdienste um das Gemeinwohl der Region und des Landes, um die Förderung der Wirtschaft, der Bildung und der Wissenschaft sowie um die Verständigung Deutschlands mit seinen Nachbarländern mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. [1]

Quellen

  1. „Wirtschaftsminister Pfister überreicht Bundesverdienstkreuz an Gerd Springe“, Wirtschaftsministerium BW 19. April 2007

Weblinks


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