Lonza Group

Lonza Group
Lonza Group AG[1]
Lonza Logo.svg
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN CH0013841017
Gründung 1897 / 1999
Sitz Basel, Schweiz
Leitung Stefan Borgas
(CEO)
Rolf Soiron
(VR-Präsident)
Mitarbeiter 8280 (1. Januar 2011)
Umsatz 2,680 Mrd. CHF (2010)
Branche Chemie, Biotechnologie
Website www.lonza.ch

Die Lonza Group AG ist ein in den Bereichen Chemie und Biowissenschaften international tätiges Unternehmen mit Sitz in Basel.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1897 wurden in Gampel im Kanton Wallis die Lonza Elektrizitätswerke gegründet, die nach dem Namen des aus dem Lötschental fliessenden Flusses benannt wurde. Mit der erzeugten Elektrizität wurden zunächst Calciumcarbid und Acetylen hergestellt. 1909 erfolgte der Umzug nach Visp, wo man zunächst Kunstdünger produzierte. 1920 gelang der Einstieg in das Keten- und Diketengeschäft, ein Gebiet, auf dem die Lonza heute noch tätig ist. 1950 erfolgte der Einstieg ins Geschäft mit Niacin (Vitamin B3). Ein eigener Naphtha-Cracker – mit 30'000 Jahrestonnen Acetylen einer der kleinsten Cracker der Welt – ging 1965 in Visp in Betrieb. 1969 expandierte das Unternehmen auf den amerikanischen Markt.

1974 wurde Lonza von der Alusuisse übernommen und bildete in den folgenden Jahren als Tochterunternehmen des Alusuisse-Konzerns dessen Chemie-Division. Mit der Umstrukturierung der Alusuisse in eine Holding entstand im Mai 1990 die Alusuisse-Lonza Holding AG. 1992 erfolgte der Zukauf eines Produktionsstandorts in Kouřim in der Tschechischen Republik, 1997 die Expansion nach China.

Die sichtbare Neuausrichtung des Konzerns begann im April 1998 mit Umbenennung in «Alusuisse Lonza Group AG» (Algroup). Am 11. August 1999 gab der Verwaltungsrat die Absicht bekannt, die Lonza-Divisionen Chemie und Energie wieder ausgliedern zu wollen, um eine Dreierfusion der Algroup mit Alcan und Péchiney durchzuführen, in die nur die Divisionen Aluminium und Verpackungen eingebracht werden sollen. Am 18. Oktober 1999 wurde die vorgeschlagene Ausgliederung an einer ausserordentlichen Generalversammlung gutgeheissen, und bereits am folgenden 1. November ging die verselbständigte Lonza Group AG mit Sitz in Zürich an die Börse. Die ehemalige Muttergesellschaft Alusuisse Lonza Group AG strich den einstigen Bezug zur Lonza erst im Juni 2000 aus ihrem Namen. Im April 2002 wurde der gesellschaftsrechtliche Sitz der Lonza Group von Zürich an den operativen Konzernsitz nach Basel verlegt.

Im Jahr 2006 brachte Lonza den Geschäftsbereich «Polymer Intermediates» an die Mailänder Börse, der seitdem unter dem Namen «Polynt SpA» mit Sitz in Italien firmiert. Die Lonza Gruppe hält nur noch ein Minderheitsaktienpaket von rund 31 Prozent an Polynt. Ein Teil des Erlöses dieses Börsengangs floss in den Aufkauf der Biotechniksparten der US-Biotechnikfirma Cambrex, mit 460 Mio. US-Dollar der grösste Zukauf der Firmengeschichte. Diese Geschäftbreiche wurden in die Lonza Biopharmazeutika bzw. als neuer Sektor «Bioscience» in das Konzerngeschäft integriert.

Unternehmen

Lonza-Haus

Kennzahlen und Standorte

Die Lonza Group hat ihren Konzernsitz in Basel und ist seit November 1999 an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange kotiert. Der Hauptproduktionsstandort befindet sich in Visp im Kanton Wallis und ist Teil der Konzerntochter «Lonza AG».

Das Unternehmen erwirtschaftete 2010 einen Umsatz von 2,680 Milliarden Schweizer Franken (Vorjahr 2,690 Milliarden Franken) und einen Reingewinn von 284 Millionen Franken (Vorjahr 279 Millionen Franken). Die Unternehmensgruppe beschäftigte per Ende 2010 8280 Mitarbeiter (Vorjahr 8390 Mitarbeiter) verteilt auf weltweit über 35 Produktions-, Forschungs- und Entwicklungsstandorte. Der grösste F&E und Produktionsstandort mit rund 3000 Beschäftigten befindet sich in Visp im Schweizer Kanton Wallis. [2]

Geschäftsbereiche

  • Lonza Custom Manufacturing, LCM (zuvor Lonza Exclusive Synthesis, LES)
  • Lonza Life Science Ingredients, LSI (zuvor Lonza Organic Fine & Performance Chemicals)
  • Lonza Bio Science, LBS

Strategie

Mit Antritt des neuen CEO Stefan Borgas entwickelt sich Lonza in Richtung Life Sciences mit deutlichem Schwerpunkt auf Biotechnologie sowie GMP-regulierter chemischer Exklusivsynthese für den Pharmabereich. Fast alle Zukäufe der Jahre 2006–2008 umfassten Biotech-Firmen sowie aus dem Bereich Feed/Food und Nutrition. In Folge dieser Neuausrichtung auf Life-Sciences muss auch die klassische nicht-GMP Chemie des Unternehmensbereichs «Feinchemikalien» einer Neuausrichtung unterzogen werden. Hier soll eine stärkere Fokussierung auf Ernährung, Agro und Hygiene erreicht werden. In diese Strategie passt auch die Verselbständigung des Unternehmensbereichs «Polymer Intermediates» im Jahr 2006. Das Jahr 2007 war gekennzeichnet durch eine Konsolidierung der im Vorjahr getätigten Zukäufe. Im Jahr 2008 ging die Konsolidierung Lonzas weiter, flankiert von kleinen und mittleren Zukäufen, wie z.B. die deutsche Amaxa.[3] Ende des Jahres 2009 verkündete der Vorstand 3 Standorte in den USA und UK zu schliessen. Betroffen davon sind ca. 170 Mitarbeitende. Gegen Ende des Jahres 2010 lief das Kostensenkungsprogramm aus, was zu Einsparungen in hohen zweistelligen Millionenbeträgen geführt hat.

Lonza-Hochhaus

Hauptartikel: Lonza-Hochhaus

Das 68 Meter hohe Lonza-Haus von Hans Rudolf und Otto Suter aus dem Jahr 1962 ist ein markantes Hochhaus in Basel und wird oft mit dem Mailänder Pirelli-Bau verglichen. Zum Bezugszeitpunkt war das Hochhaus das höchste Basels. Die nüchterne, feingliedrige Fassade des Hauses brachte ihm den Spitznamen Rasierapparat ein.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag im Handelsregister des Kantons Basel-Stadt
  2. Lonza, Facts&Figures 2010
  3. Homepage Lonza Cologne

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