Gerichshain

Gerichshain
Gerichshain
Gemeinde Machern
Koordinaten: 51° 21′ N, 12° 35′ O51.35619444444412.583286111111128Koordinaten: 51° 21′ 22″ N, 12° 35′ 0″ O
Höhe: 128–161 m ü. NN
Eingemeindung: 1. März 1994
Postleitzahl: 04827
Vorwahl: 034292
Gerichshain (Sachsen)
Gerichshain

Lage von Gerichshain in Sachsen

Gerichshain ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Machern im Landkreis Leipzig.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Lage

Gerichshain liegt etwa 2,5 Kilometer nordöstlich von Brandis in der Leipziger Tieflandsbucht. Die Ortslage erstreckt sich über etwa 1,2 Kilometer nahezu in Ost-West-Richtung. Westlich schließt sich unmittelbar das Gewerbegebiet an.
Die Bundesstraße 6 LeipzigWurzen führte bis vor wenigen Jahren direkt durch den Ort, bis sie zur Entlastung der Anwohner aus der Ortslage heraus nach Norden verlegt wurde. Über die Staatsstraße 45 besteht Anschluss an das südlich gelegene Brandis, über die herabgestufte B 6 erreicht man östlich Borsdorf.

Nachbarorte

Cunnersdorf
Borsdorf Nachbargemeinden Posthausen
Zweenfurth Beucha Brandis

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Gerungishain datiert aus dem 1350. Der frühe Ortsname lässt sich Aufzeichnungen zufolge auf den Bischof Gerung von Meißen zurück führen. Die Endung „-hain“ lässt auf die Rodung des Siedlungsstandortes schließen – die in der Nähe liegenden Ortschaften Ammelshain, Altenhain, Albrechtshain u. a. lassen diesen Schluss zu.
Gerichshain war bis 1516 Leipziger Amtsdorf. Bis es Herzog Georg von Sachsen im Jahr 1512 seinem Hofmeister dem Ritter Rudolf von Bünan auf Brandis für 575 Gulden verkaufte.
Vor der Reformation um 1539 bis 1930 war Gerichshain Filialkirche von Brandis. Seit 1932 ist es Filialkirche von Borsdorf. Der Ortsteil Posthausen (1551 Vorwerk des Ritterguts Brandis), ist seit 1752 nach Gerichshain gepfarrt. Nach 1945 war die kirchliche Organisation entsprechend der politischen Situation häufigen Wechseln unterworfen, meist jedoch mit Borsdorf verbunden. Seit 2001 existiert die Kirchgemeinde Gerichshain-Althen – eine Schwestergemeinde der Kirchgemeinde Borsdorf-Zweenfurth. 1784-85 wird die Kirche errichtet.
1837 erhält Gerichshain Eisenbahnanschluss an der ersten deutschen Ferneisenbahn von Leipzig nach Dresden. 1838 wird beim östlich gelegenen Posthausen eine Güterladestelle eingerichtet - zeitweise auch Güterbahnhof -, der Güterbahnhof wird 1998 geschlossen und folgend abgebaut.[1]

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl [2][1]
1551 34 besessene Mann, 2 Häusler, 25 Inwohner
1764 52 besessene Mann, 3 Häusler, 14½ Hufen
1803 313
1828 360
1834 376
1855 448
Jahr Einwohnerzahl
1871 476
1880 558
1890 488
1900 731
1905 832
1910 851
Jahr Einwohnerzahl
1925 996
1929 996
1933 1055
1939 1025
1946 1281
1950 1271
Jahr Einwohnerzahl
1951 1281
1964 1049
1990 925
1997 1630

Literatur

  • Gerichshain. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 3. Band, Zwickau 1816, S. 110.
  • Cornelius Gurlitt: Gerichtshain. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 19. Heft: Amtshauptmannschaft Grimma (1. Hälfte). C. C. Meinhold, Dresden 1897, S. 74.
  • Die Parochie Gerichshain. In: Neue Sächsische Kirchengalerie, Die Ephorie Grimma links der Mulde. Strauch Verlag, Leipzig 1911, S. 307–316 (Digitalisat)

Weblinks

 Commons: Gerichshain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b vgl. Aus der Chronik Gerichshain, abgerufen am 1. November 2010
  2. vgl. Gerichshain im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

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