- Landkreis Leipzig
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Wappen Deutschlandkarte 51.11666666666712.5Koordinaten: 51° 7′ N, 12° 30′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Leipzig Verwaltungssitz: Borna Fläche: 1.646,78 km² Einwohner: 267.410 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 162 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: L Kreisschlüssel: 14 7 29 Kreisgliederung: 37 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Stauffenbergstraße 4
04552 BornaWebpräsenz: Landrat: Gerhard Gey (CDU) Lage des Landkreises Leipzig in Sachsen Der Landkreis Leipzig ist ein im Rahmen der sächsischen Kreisreform gebildeter Landkreis im Nordwesten Sachsens [2]. Er entstand durch den Zusammenschluss des bisherigen Muldentalkreises mit dem Landkreis Leipziger Land.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Nachbarkreise sind im Norden die kreisfreie Stadt Leipzig, im Norden und Osten der Landkreis Nordsachsen und südöstlich der Landkreis Mittelsachsen. Im Westen bzw. Südwesten grenzen die Bundesländer Sachsen-Anhalt und Thüringen an.
Naturraum
Geographie
Der Landkreis befindet sich in der Leipziger Tieflandsbucht und ist ziemlich eben. Einzelne Erhebungen sind im Norden (Hohburger Berge) und im Süden des Landkreises anzufinden. Größere Flüsse sind die Mulde, die Pleiße und die Weiße Elster. Erwähnenswert sind die vielen Seen des Leipziger Neuseenlandes im Westen des Kreises, die auf Grund von Flutungen der ehemaligen Braunkohletagebaugebiete entstehen.
Naturschutz
Im Landkreis sind diverse Gebiete als Naturschutzgebiete (NSG), Landschaftsschutzgebiete (LSG), Flora und Fauna Habitate (FFH) und Europäische Vogelschutzgebiete (SPA) ausgewiesen.[3]
Nr. SGVO (L-Nr.) Gebietsbezeichnung Fläche (ca. ha) L09 Burgaue (2 Teilflächen) 241 L12 Polenzwald 111 L13 Dornreichenbacher Berg 39 L17 Döbener Wald (3 Teilflächen) 143 L18 Alte See 23 L19 Rohrbacher Teiche 79 L23 Kirstenmühle-Schanzenbachtal (3 Teilflächen; Landkreis Leipzig und Döbeln) 277 L27 Pfarrholz Groitzsch 37 L28 Prießnitz 58 L29 Eschefelder Teiche 270 L30 Streitwald 70 L31 Hinteres Stöckigt 30 L39 Kleiner Berg Hohburg 40 L43 Kulkwitzer Lachen 36 L47 Wachtelberg-Mühlbachtal (2 Teilflächen) 23 L49 Haselberg-Straßenteich 39 L53 Kohlbachtal 244 L55 Am Spitzberg 160 L57 Rückhaltebecken Stöhna 293 L58 Schmielteich Polenz 38 L60 Bockwitz 545 Nr. SGVO (L-Nr.) Gebietsbezeichnung Fläche (ca. ha) c01 Muldental-Chemnitztal (2 Teilflächen) 1.362 l03 Mittlere Mulde (Landkreis Leipzig und Nordsachsen) 9.647 l05 Dahlener Heide (Landkreis Leipzig und Nordsachsen) 17.469 l06 Hohburger Berge 2.017 l11 Parthenaue Machern (Landkreis Leipzig und Nordsachsen) 4.396 l14 Großsteinberg-Ammelshain 2.574 l15 Wermsdorfer Forst (Landkreis Leipzig und Nordsachsen) 10.586 l16 Colditzer Forst 4.876 l17 Pleißestausee Rötha 183 l22 Thümmlitzwald-Muldetal 11.558 l29 Kohrener Land (2 Teilflächen) 6.462 l30 Dübener Heide (2 Teilflächen; Landkreis Leipzig und Nordsachsen) 30.000 l32 Parteaue (2 Teilflächen; Landkreis Leipzig und Stadt Leipzig) 9.650 l37 Schnauderaue 468 l40 Elsteraue 3.166 l43 Wyhraaue (2 Teilflächen) 1.507 Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (SCI, FFH)[4]:
Landes-Nr. EU-Nr. Gebietsbezeichnung TF Fläche FFH-Gebiet gesamt (ca. ha) 65 E 4340-302 Vereinigte Mulde und Muldeauen 8 5.905 56 E 4542-301 Berge um Hohburg und Dornreichenbach 4 301 198 4542-302 Lossa und Nebengewässer 2 491 213 4641-301 Teich- und Waldgebiete um Machern und Brandis 3 216 52 E 4641-302 Laubwaldgebiete zwischen Brandis und Grimma 4 389 204 4644-302 Döllnitz und Mutzschener Wasser 3 1.347 218 4739-302 Elsteraue südlich Zwenkau 1 915 224 4740-301 Oberholz und Störmthaler Wiesen 2 198 214 4741-301 Laubwaldgebiete der oberen Partheaue 2 253 225 4741-302 Rohrbacher Teiche und Göselbach 1 191 230 4840-302 Wyhraaue und Frohburger Streitwald 3 434 227 4841-301 Laubwälder um Beucha 2 80 228 4841-302 Bergbaufolgelandschaft Bockwitz 1 564 237 4842-302 Muldentäler oberhalb des Zusammenflusses 8 2.301 236 4842-303 Tiergarten Colditz 1 98 234 4842-304 Kohlbach- und Ettelsbachtal 1 144 235 4842-305 Erlbach- und Auenbachtal bei Colditz 1 433 54 E 4941-302 Stöckigt und Streitwald 1 507 Geschichte
Bei der ersten sächsischen Kreisreform am 1. August 1994 wurde der damalige Landkreis Leipzig mit den Landkreisen Borna und Geithain zum neuen Landkreis Leipziger Land zusammengeschlossen. Zum gleichen Zeitpunkt fusionierten die beiden Landkreise Grimma und Wurzen zum neuen Muldentalkreis. Mit Wirkung vom 1. August 2008 wurden der Landkreis Leipziger Land und der Muldentalkreis zum neuen Landkreis Leipzig zusammengefügt.
Politik
Landrat
Am 8. Juni 2008 fand die Landratswahl im Landkreis Leipzig statt. Da keiner der vier Kandidaten die erforderliche Mehrheit erringen konnte, wurde am 22. Juni 2008 eine Stichwahl durchgeführt, bei der sich Dr. Gerhard Gey (CDU) mit 57,0 % der Stimmen gegen die Mitbewerberin Petra Köpping (SPD, 43 %) durchsetzen konnte.[5] Er ist somit erster Landrat des neu gebildeten Landkreises.
Kreistag
Der Kreistag des Landkreises Leipzig wurde ebenfalls am 8. Juni 2008 gewählt. Die 92 Sitze im Kreistag verteilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Parteien[6]:
Partei Stimmen (%) Sitze CDU 33,4 32 Die Linke 18,6 18 SPD 17,2 16 Unabhängige Wählervereinigung (UW) 13,0 12 FDP 7,0 6 NPD 4,7 4 Bündnis 90/Die Grünen 3,1 3 Bürger für Borna (BfB) 2,0 1 Wappen
Das Wappen wurde am 30. Oktober 2009 durch die Landesdirektion Leipzig genehmigt.
Blasonierung:„Unter silbernem Schildhaupt, darin drei blaue Wellenbalken, gespalten von Blau und Grün; vorn eine goldene Burg: über einer Zinnenmauer mit Tor ein Zinnenturm. hinten ein silberner Göpel begleitet von drei goldenen vierblättrigen Blüten.“
Um ein neues Kreiswappen zu finden wurde ein Gestaltungswettbewerb ausgerufen. Im November 2008 wurde ein Entwurf zum Sieger gekürt, der einen Löwen auf blauem Grund, umrahmt von fünf Sternen vorsah. In Diskussionen wurde darauf hingewiesen, dass dieser Entwurf nur einen kleinen Teil des neuen Kreises repräsentiere und zudem die Verwechslungsgefahr mit vorhandenen Wappen bestehe.[7] Am 3. Juni 2009 beschloss der Kreistag mit großer Mehrheit einen anderen Entwurf. Das Wappen des Landkreises Leipzig ist dreiteilig. Es verbindet drei heraldische Motive, die für die drei den neuen Landkreis Leipzig kulturell und wirtschaftlich prägenden Regionen stehen.
- Im Schildhaupt symbolisieren drei blaue Wellenlinien das Leipziger Neuseenland, die im Zuge der Rekultivierung und Renaturierung der ehemaligen Tagebaurestlöcher neu entstehende und zum Sächsischen Seenland zählende Landschaft südlich von Leipzig.
- Die Burg in der (heraldisch) rechten Schildhälfte verweist auf die Burg Gnandstein des zur Stadt Kohren-Sahlis gehörenden gleichnamigen Ortsteils. Die Burg gilt als Sachsens besterhaltene romanische Wehranlage und ist das Aushängeschild der Tourismus-Region Kohrener Land.
- Für den östlichen Kreisteil steht die (heraldisch) linke Schildhälfte, in der der Zusammenfluss von Zwickauer und Freiberger Mulde durch einen silbernen Göpel auf grünem Grund dargestellt wird. Es ist das in geringfügig variierter Form übernommene Wappenbild des vormaligen Muldentalkreises, begleitet von goldenen Blüten, die wiederum als Anspielung auf dessen Vorgängerkreise standen.[8]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Als wichtige Verkehrswege im Landkreis zählen die Bundesautobahnen 9, 14 und 38 sowie die Bundesstraßen 2, 6, 7, 93, 95, 107, 175, 176 und die 186. Als wichtiger Verkehrsknotenpunkt ist das Autobahndreieck Parthenaue zu erwähnen. Die Verlängerung der A 72 von Chemnitz bis Leipzig befindet sich im Bau.
Durch das Kreisgebiet verlaufen zusätzlich die Eisenbahnstrecken Leipzig-Riesa-Dresden, Leipzig-Döbeln-Meissen, Leipzig-Chemnitz mit der bedeutenden Zweigstrecke Leipzig-Geithain, Leipzig-Altenburg-Zwickau/Hof, Leipzig-Zeitz-Gera und Leipzig-Großkorbetha.
Die Weiße Elster und die Mulde, die durch den Landkreis führen, sind nicht schiffbar.
Gesundheitswirtschaft
Im Landkreis gibt es vier Krankenhäuser der Regelversorgung, und zwar die beiden privaten Helios Kliniken Leipziger Land, bestehend aus der Helios Klinik Borna (mit zertifizierter Spezialstation für Schlaganfallpatienten[9], Brust-[10] und Darmzentrum[11]) und der Helios Klinik Zwenkau (mit Geriatriezentrum) sowie den beiden Muldentalkliniken[12] in Grimma und Wurzen in der Trägerschaft des Landkreises. Daneben arbeiten das Fachkrankenhaus für Neurologie und Psychiatrie in Zschadraß[13] mit der Diakonie als Träger und das Neurologische Rehabilitationszentrum in Bennewitz[14] mit 40 Akutbetten in der Hand der privaten Michels Kliniken. Die Michels Kliniken sind auch der Träger der Sachsenklinik in der Kurstadt Bad Lausick, einer Rehabilitationsklinik für Orthopädie, Neurologie und Psychosomatik. Die Kurstadt beherbergt mit der Median Klinik eine weitere private Rehabilitationsklinik, und zwar für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Orthopädie. In nördlich gelegenen Naunhof befindet sich die Sachsen-Klinik (mit Bindestrich!) Naunhof[15], eine Rehabilitationsklinik für Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Das Fachklinikum Brandis[16] ist eine Rehabilitationsklinik für Orthopädie, Rheumatologie, Psychosomatik und Neurologie.
Der 1963 gegründete Ausrüster für HNO-Ärzte dantschke MEDIZINTECHNIK [17] mit Sitz in Markkleeberg und die ESA Elektroschaltanlagen Grimma GmbH[18] als Ausrüster von Krankenhäusern und medizinisch genutzten Einrichtungen mit Schaltanlagen und Baugruppen zur kompletten Stromversorgung gehören zu den führenden Medizintechnik-Unternehmen Sachsens.[19]
Städte und Gemeinden
(Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2010[20])
- Borna (20.680) (Kreisstadt)
- Grimma (27.799)
- Markkleeberg (24.338)
- Wurzen (16.886)
- Bad Lausick (8486)
- Böhlen (6858)
- Brandis (9587)
- Colditz (9370)
- Frohburg (10.859)
- Geithain (5770)
- Groitzsch (8059)
- Kitzscher (5583)
- Kohren-Sahlis (2834)
- Markranstädt (14.981)
- Mutzschen (2272)
- Naunhof (8531)
- Pegau (4598)
- Regis-Breitingen (4056)
- Rötha (3881)
- Trebsen/Mulde (4091)
- Zwenkau (8749)
- Belgershain (3388)
- Bennewitz (5106)
- Borsdorf (8185)
- Deutzen (1853)
- Elstertrebnitz (1379)
- Espenhain (2498)
- Falkenhain (3727)
- Großpösna (5430)
- Hohburg (2810)
- Kitzen (1885)
- Machern (6648)
- Narsdorf (1790)
- Neukieritzsch (5639)
- Otterwisch (1476)
- Parthenstein (3657)
- Thallwitz (3671)
- Verwaltungsgemeinschaft Bad Lausick mit den Mitgliedsgemeinden Bad Lausick und Otterwisch
- Verwaltungsgemeinschaft Geithain mit den Mitgliedsgemeinden Geithain und Narsdorf
- Verwaltungsgemeinschaft Naunhof mit den Mitgliedsgemeinden Belgershain, Naunhof und Parthenstein
- Verwaltungsgemeinschaft Pegau mit den Mitgliedsgemeinden Elstertrebnitz, Kitzen und Pegau
- Verwaltungsgemeinschaft Regis-Breitingen mit den Mitgliedsgemeinden Deutzen und Regis-Breitingen
- Verwaltungsgemeinschaft Rötha mit den Mitgliedsgemeinden Espenhain und Rötha
Eingemeindungen
- Auflösung der Gemeinde Wyhratal - Eingemeindung nach Borna (1. Januar 2004)
- Auflösung der Gemeinde Eulatal - Eingemeindung nach Frohburg (1. Januar 2009)
- Auflösung der Gemeinde Großbothen - Eingemeindung nach Grimma (1. Januar 2011)
- Auflösung der Gemeinde Thümmlitzwalde - Eingemeindung nach Grimma (1. Januar 2011)
Statistische Daten für den Landkreis
Einwohner: (Stand 1. Januar 2011)
- Nach den Eingemeindungen von Thümmlitzwalde und Teilen von Großbothen am 1. Januar 2011 ist die Große Kreisstadt Grimma die bevölkerungsreichste Stadt des Landkreises.
- Die niedrigste Einwohnerzahl hat mit 1.395 Einwohnern die Gemeinde Elstertrebnitz.
Fläche
- Die flächenmäßig größte Ausdehnung hat die Große Kreisstadt Grimma mit 188 km².
- Deutzen ist mit 6,62 km² Fläche die kleinste Gemeinde des Landkreises.
- Die Stadt Grimma hat mit insgesamt 56 die meisten Ortsteile.
Bevölkerungsdichte
- Mit 774 Einwohnern pro km² hat Markkleeberg die höchste Bevölkerungsdichte.
- Die geringste Bevölkerungsdichte hat mit 51 Einwohnern pro km² die Gemeinde Falkenhain.
Höhenlage
- Die höchstgelegene Gemeinde ist Narsdorf mit 252 m ü. NN.
- Mit 100 m ü. NN. liegt die Stadt Kitzscher am niedrigsten.
Literatur
- Matthias Donath: Leipziger Land. Kulturlandschaften Sachsens Bd. 2, Edition Leipzig, Leipzig 2010
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ Verwaltungsreform Sachsen Leistungsstarkes Sachsen - Ordnung für die Zukunft.
- ↑ Regionalplan Westsachsen 2008. Teil 1 - Festlegung mit Begründung. Grimma 2008. www.rpv-westsachsen.de
- ↑ gemäß Bekanntmachung im Amtsblatt der Europäischen Union L 12/473 vom 15. Januar 2008
- ↑ Statistisches Landesamt Sachsen: Ergebnisse der Landratsneuwahlen vom 22. Juni 2008
- ↑ Ergebnis der Kreistagswahl 2008. Abgerufen am 8. Dezember 2008.
- ↑ Bericht auf mdr.de zum neuen Wappen. Abgerufen am 18.06.
- ↑ Wappenbeschluss des Landkreises Leipzig
- ↑ Liste der Stroke Units
- ↑ [1]Liste der zertifizierten Brustkrebszentren]
- ↑ Liste der zertifizierten Darmkrebszentren
- ↑ Website der Muldentalkliniken
- ↑ Website des Diakoniewerks Zschadraß
- ↑ Website des NRZ
- ↑ Website der Sachsen-Klinik Naunhof
- ↑ Website Fachklinikum Brandis
- ↑ Website dantschke MEDIZINTECHNIK
- ↑ Website ESA Elektroschaltanlagen Grimma GmbH
- ↑ Medizintechnik in Sachsen
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden
Weblinks
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