Zweenfurth

Zweenfurth
Zweenfurth
Gemeinde Borsdorf
Koordinaten: 51° 20′ N, 12° 33′ O51.33555555555612.549166666667127Koordinaten: 51° 20′ 8″ N, 12° 32′ 57″ O
Höhe: 127 m
Einwohner: 1.140
Eingemeindung: 1. Juni 1973
Postleitzahl: 04451
Vorwahl: 034291

Zweenfurth ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Borsdorf im Landkreis Leipzig.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Zweenfurth (rechts) auf einer Karte von 1899

Zweenfurth liegt in der Leipziger Tieflandsbucht zwischen Borsdorf und Beucha. Die A 14 ist 2,5 km entfernt und über die Anschlussstelle Kleinpösna zu erreichen; die B 6 (hier ursprünglich: Via Regia) ist 2,6 km entfernt und über Borsdorf zu erreichen.

Nachbarorte

Althen Borsdorf Gerichshain
Nachbargemeinden Brandis
Hirschfeld Wolfshain Beucha

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung als datiert aus dem Jahre 1264 als Zwenvordin[1].

August Schumann nennt 1826 im Staatslexikon von Sachsen Zweenfurth betreffend u. a.:

„Zweenfurth oder Zweenfurt, ein unbeträchtliches, aber wohlhabendes und mit ansehnlichen Gütern begabtes Kirchdorf des königl. sächs. Kreisamtes Leipzig, nächst der grimmaischen Amtsgränze, gehört der leipziger Universität, welche es 1543 auf Vorbitte des D. Börner vom Herzog Moritz geschenkt erhielt, und ist eine ihrer sogenannten neuen Dorfschaften. [...]
Die 170 - 180 Bewohner treiben fast ausschließend Oekonomie, und haben 21 Hufen Feldes von mittlerer Güte; 1801 zählte man 151 Consumenten. Die Häuserzahl beträgt auf vierzig. Die Mühle hat nur 2 Gänge; ihr gegenüber beginnt das Wolfshainer Kabelholz. Im Orte ist eine Schmiede. Die Schule versieht der Schulmeister zu Beucha, als dem Mutterkirchdorfe.“
[2]

Am 1. Juni 1973 wurde Zweenfurth nach Borsdorf eingemeindet.

Der Ortsname ist den historischen Querungen von Parthe und Threne entlehnt. Nördlich der Ortslage existiert im Bereich der Ried-, Mittel- und Holzwiese ein Landschaftsschutzgebiet. Der Parthewanderweg, der über Borsdorf, Panitzsch, Taucha und Leipzig-Plaußig nach Leipzig-Schönefeld führt, nimmt in Zweenfurth seinen Anfang.

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl [3]
1551 22 besessene Mann, 32 Inwohner, 21 Hufen
1764 22 besessene Mann, 21 Hufen
1834 160
1871 217
Jahr Einwohnerzahl
1890 264
1910 524
1925 637
1939 945
Jahr Einwohnerzahl
1946 1189
1950 1117
1964 997

Verkehr

Durch den Ort verläuft die Bahnstrecke Borsdorf–Coswig, die im Bahnhof Borsdorf nach Grimma abzweigt, einen Verkehrshalt gibt es jedoch nicht. Die nächsten Bahnhöfe sind der ein Kilometer entfernte Bahnhof Borsdorf und der drei Kilometer entfernte Bahnhof Beucha. Der Bahnhof Borsdorf ist Verkehrshalt der MRB11 und der RB110. Von hier bestehen Reisemöglichkeiten Richtung Leipzig, Wurzen, Oschatz und Dresden. Der Bahnhof Beucha ist Verkehrshalt der RB110, hier bestehen Reisemöglichkeiten Richtung Grimma, Döbeln, Nossen und Meißen.

Durch die LeoBus GmbH, einem Tochterunternehmen des LVB-Konzerns, ist Zweenfurth mit der Buslinie 172 angebunden. Diese verkehrt nur montags bis freitags, in den Morgen- und Nachmittagsstunden und dient vorrangig dem Schülerverkehr zwischen Leipzig-Engelsdorf und Borsdorf. Durch die Personenverkehrsgesellschaft Muldental mbH (PVM) ist der Ort mit der Buslinie 684, in Richtungen Borsdorf und Beucha, angebunden. Auch diese Linie orientiert sich vorrangig dem Schülerverkehr; ihre Einsatzzeit liegt analog der Buslinie 172. In den Schulferien sowie an Samstagen, Sonn- und Feiertagen ist Zweenfurth nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Einzige Ausnahme bildet eine abendliche Fahrt der Buslinie 684 an Samstagen, Richtungen Bf. Borsdorf sowie Bf. Beucha und Brandis.

Bilder

Literatur

  • Cornelius Gurlitt: Zweenfurt. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 20. Heft: Amtshauptmannschaft Grimma (2. Hälfte). C. C. Meinhold, Dresden 1898, S. 297.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Zweenfurth im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  2. Zweenfurth oder Zweenfurt. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 13. Band, Zwickau 1826, S. 808.
  3. vgl. Zweenfurth im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

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