- Alexander Rahr
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Alexander Rahr (* 2. März 1959 in Taipeh, Republik China) ist ein deutscher internationaler Russlandberater und Politikwissenschaftler. Er berät die Bundesregierung, deutsche und internationale Wirtschaftsunternehmen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der Sohn des Kirchenhistorikers Gleb Rahr (1922-2006) und der Sofija Orechow (geb. 1932), wuchs in Taipeh, Tokio, Brüssel, Eschborn und München auf. 1988 absolvierte er das Studium der Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er ist Muttersprachler in Deutsch und Russisch. Seit 1994 arbeitet er für die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) und ist Leiter des Berthold Beitz-Zentrums - Kompetenzzentrum für Russland, Ukraine, Belarus und Zentralasien. Das Zentrum wird vom Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft und der Deutschen Bank getragen. Bevor er zur DGAP kam, forschte Rahr als Analytiker in den Think Tanks von Radio Liberty und Rand Corporation. Rahr sitzt im Lenkungsausschuss des Petersburger Dialogs, des internationalen Netzwerkes für die Ukraine – YES, des deutsch-russischen Rechtsdialogs (Initiative des Bundespräsidenten Christian Wulff), sowie Koordinator der deutsch-russischen Zukunftswerkstatt beim Petersburger Dialog.
Das von Rahr geleitete Berthold-Beitz-Zentrum ist eines der wichtigsten Bindeglieder in den deutsch-russischen Beziehungen. Neben der Politikberatung ist Rahr einer der wichtigsten Ansprechpartner für internationale Medien bezüglich Osteuropa geworden. Sein Netzwerk stellt er interessierten Politikern und Wirtschaftsvertretern zur Verfügung. Sein Zentrum organisiert sensitive Hintergrundgespräche. In den letzten 15 Jahren brachte Rahr die wichtigsten osteuropäischen Politiker, Oligarchen, Journalisten zu Veranstaltungen und politischen Gesprächen nach Deutschland. Er weilt jeden Monat in Russland und im postsowjetischen Raum.
Rahr bekam 2003 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Er ist Ehrenprofessor an der Moskauer Diplomatenschule und an der Higher School of Economics, Moskau. Er ist Autor zahlreicher Bücher über Russland, wie beispielsweise Biographien über Michail Gorbatschow (1985) und Wladimir Putin (2000). Rahr publiziert regelmäßig in internationalen Zeitschriften und Zeitungen. Er ist Mitglied des internationalen Clubs Valdai, der sich jährlich mit russischen Spitzenpolitikern trifft. Er unterhält weiterhin persönliche Beziehungen zu den Eliten in anderen ehemaligen Sowjetrepubliken. Er ist vielgefragter Berater für Energiefragen und berät deutsche Unternehmen im Russlandgeschäft und russische Unternehmen in Deutschland.
Rahr ist verheiratet mit Anna (Galperina), hat einen Sohn und Tochter.
Werke
- Gorbatschow – der neue Mann. Universitas-Verlag, 1986, ISBN 3-8004-1107-5.
- Wladimir Putin. Der Deutsche im Kreml. Universitas-Verlag, 2000, ISBN 978-3800414086.
- Russland gibt Gas. Hanser-Wirtschaft, 2008, ISBN 9783446413955.
- Putin nach Putin. Univeritas-Verlag, 2009, ISBN 9783800414819.
- Der kalte Freund. Hanser-Wirtschaft, 2011. ISBN 9783446424388.
Literatur
- Tatjana Lukina: Das russische München. Verlag Mir e.V., München 2010, ISBN 978-3-98-05300-9-5.
Weblinks
- Literatur von und über Alexander Rahr im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Rahr bei der DGAP
- Rahr beim Petersburger Dialog
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