- Gestern, heute und morgen
-
Filmdaten Deutscher Titel Gestern, heute und morgen Originaltitel Ieri, oggi e domani Produktionsland Italien, Frankreich Originalsprache Italienisch Erscheinungsjahr 1963 Länge 118 Minuten Altersfreigabe FSK 18 Stab Regie Vittorio De Sica Drehbuch Eduardo De Filippo
Cesare Zavattini
Billa BillaProduktion Carlo Ponti Musik Armando Trovajoli Kamera Giuseppe Rotunno Schnitt Adriana Novelli Besetzung - Sophia Loren: Adelina Sbaratti, Anna Molteni und Mara
- Marcello Mastroianni: Carmine Sbaratti, Renzo und Augusto Rusconi
- Giovanni Ridolfi: Umberto
- Tina Pica: Umbertos Großmutter
- Aldo Giuffrè: Pasquale Nardella
- Armando Trovaioli: Giorgio Ferrario
- Agostino Salvietti: Dr. Verace
- Lino Mattera: Amedeo Scapece
- Carlo Croccolo: Auktionator
- Silvia Monelli: Elvira Nardelli
Gestern, heute und morgen (Originaltitel: Ieri, oggi e domani) ist ein Film aus dem Jahr 1963, der unter der Regie des Italieners Vittorio De Sica entstand und aus drei kurzen Episoden besteht. Als Schauplätze dienen Neapel, Mailand und Rom. In den Episoden werden drei unterschiedliche Frauenprofile aus dem „Gestern“, dem „Heute“ und dem „Morgen“ Italiens vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die erste Episode (Buch: Eduardo De Filippo, Mitarbeit Isabella Quarantotti) erzählt die Geschichte von Adelina, die im neapolitanischen Armenviertel Forcella wohnt. Adelina handelt mit Schmuggelzigaretten, kann aber trotz allem ihre Schulden nicht bezahlen, und die Wohnung von ihrem Ehemann Carmine und ihr gibt nichts her, was zu pfänden wäre. Sie soll verhaftet werden, damit sie die Schulden im Gefängnis abtragen kann. Sie findet jedoch heraus, dass schwangere Frauen nicht inhaftiert werden dürfen und bis sechs Monate nach der Niederkunft einer Schonfrist unterliegen. Nach der Geburt des siebten Kindes wird ihr Mann allerdings zeugungsunfähig, Adelina kann kein Attest vorweisen und soll nun endgültig ins Gefängnis. Sie wendet sich hilfesuchend an die Neapolitaner, die Geld sammeln, um sie vor dem Gefängnis zu bewahren. Die Episode endet mit einem großen Fest für Adelina, ihren Mann und die sieben Kinder.
Der zweiten Episode (Buch: Cesare Zavattini und Billa Billa) liegt Alberto Moravias Erzählung Troppo ricca zugrunde. Anna Molteni aus dem wirtschaftlich aufstrebenden Mailand ist eine gelangweilte Industriellengattin, die den jungen Schriftsteller Renzo zum Geliebten hat. Während eines gemeinsamen Ausflugs mit ihrem Luxusauto, das ihr Liebhaber steuert, weicht dieser einem Straßenjungen aus und verursacht dabei einen Blechschaden. Anna beschimpft ihn, und Renzo erkennt, dass Anna nur an materiellen Gütern hängt und ihr Gerede von einem neuen Sinn in ihrem Leben nur vorgetäuscht war. Anna fährt mit einem reichen Kavalier zurück nach Mailand, während Renzo auf die Monteure der Autowerkstatt wartet.
Die dritte Episode (Buch: Cesare Zavattini) spielt in Rom. Die hübsche Mara arbeitet in der Nähe der Piazza Navona als Prostituierte und der Ministersohn Augusto Rusconi ist ihr Dauergast. Umberto, ein angehender Priester, beobachtet Mara vom Nachbarbalkon aus, verliebt sich in sie trotz der Gerüchte um ihren Lebenswandel und beginnt zum Leidwesen seiner Großmutter, über seine Berufung nachzudenken. Schließlich erklärt ihm Mara noch einmal, dass sie als Prostituierte arbeitet. Um Umberto wieder auf den „rechten Weg“ zu bringen, legt Mara für ihn und seine Großmutter ein einwöchiges Keuschheitsgelübde ab. Rusconi versucht nach dem Zwischenspiel mit Umberto, Mara erneut für sich zu gewinnen, muss aber wegen des Gelübdes eine Woche warten.
Auszeichnungen
Der Film gewann im Jahr 1964 gemeinsam mit Luigi Comencinis Zwei Tage und zwei Nächte und Pietro Germis Verführung auf italienisch den italienischen Filmpreis David di Donatello.
Bei der Verleihung der Golden Globes 1964 erhielt der Film den Samuel-Goldwyn-Preis. Bei der Oscarverleihung 1965 (offizielle Zählung 1964) wurde Gestern, heute und morgen als Bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet. Marcello Mastroianni gewann den British Film Academy Award als Bester ausländischer Darsteller.
Kritik
„Die früheren Exponenten des Neorealismus Zavattini und de Sica liefern hier weitgehend belanglose Geschichten in einer derb-oberflächlichen Inszenierung.“
Literatur
- (ohne Verfasserangabe): Neues Filmprogramm Nr. 3644, Leminger, Spalding und Weiss, Wien 1964
Weblinks
- Gestern, heute und morgen in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
Filme von Vittorio De SicaIl signor Max | Grandi magazzini | Rose scarlatte | Maddalena, ein Mädchen mit Pfiff | Verliebte Unschuld | I bambini ci guardano | Schuhputzer | Fahrraddiebe | Das Wunder von Mailand | Umberto D. | Das Gold von Neapel | Monte Carlo Story | Und dennoch leben sie | Boccaccio 70 | Gestern, heute und morgen | Hochzeit auf italienisch | Jagt den Fuchs! | Der Garten der Finzi Contini | Ein kurzer Urlaub
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Gestern war heute noch morgen — Kompilationsalbum von Böhse Onkelz Veröffentlichung 2001 Label Rule23 Recordings … Deutsch Wikipedia
Heute hier, morgen dort — ist ein Titel des Liedermachers und Sängers Hannes Wader. Das Lied erschien erstmals 1972 auf seinem Album 7 Lieder. Die Melodie entstammt dem Song Indian Summer des US amerikanischen Musikers Gary Bolstad, der in den 1960er Jahren in Berlin… … Deutsch Wikipedia
Gestern war heute noch morgen — Infobox Album | Name = Gestern war heute noch morgen Type = box Artist = Böhse Onkelz Released = 5 March 2001 Genre = Heavy metal, Hard rock Length = 3h 27min Label = rule23 Producer = Böhse Onkelz Reviews = Last album = 20 Jahre Live in… … Wikipedia
... und dennoch leben sie — Filmdaten Deutscher Titel: Und dennoch leben sie Originaltitel: La Ciociara Produktionsland: Italien und Frankreich Erscheinungsjahr: 1960 Länge: 100 Minuten Originalsprache … Deutsch Wikipedia
Und dennoch leben sie — Filmdaten Deutscher Titel Und dennoch leben sie Originaltitel La ciociara … Deutsch Wikipedia
Liegt dir Gestern klar und offen, wirkst du heute kräftig frei — Dies sind die ersten beiden Verse eines vierzeiligen Sinnspruchs von Goethe, der meist als Ganzes zitiert wird: »Liegt dir Gestern klar und offen,/Wirkst du heute kräftig frei,/Kannst auch auf ein Morgen hoffen,/Das nicht minder glücklich sei.« … Universal-Lexikon
heute — heutzutage; jetzt; mittlerweile; gegenwärtig; momentan; in diesen Tagen; inzwischen; nunmehr; nun; dieser Tage * * * heu|te [ hɔy̮tə] <Adverb>: 1. an diesem Tag: welches Datum haben wir heute?; heute ist Sonntag … Universal-Lexikon
Heute — Heute, in einigen Fällen auch nur heut, ein Nebenwort der Zeit, an dem gegenwärtigen Tage, an diesem Tage; im Gegensatze des gestern und morgen. 1) Eigentlich. Ich habe ihn heute noch nicht gesehen. Wirst du heute noch kommen? Heute Morgen, heute … Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart
Gestern — Gêstern, ein Nebenwort der Zeit, den nächsten Tag vor dem heutigen zu bezeichnen. Ich sahe ihn gestern. Dein Freund ist erst gestern gekommen. Seit gestern haben wir einander nicht gesehen. Gestern Abends, oder gestern Abend, gestern Mittag,… … Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart
Morgen — Morgen, ein Nebenwort, welches aus dem folgenden Hauptworte entstanden ist, den nächst folgenden, morgenden Tag zu bezeichnen; zum Unterschiede von heute und gestern. Morgen will ich kommen. Wenn ich morgen noch lebe. Hebe es bis morgen auf.… … Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart