- Gilgenburg
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Dąbrówno Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Ermland-Masuren Landkreis: Ostróda Geographische Lage: 53° 26′ N, 20° 2′ O53.43333333333320.033333333333Koordinaten: 53° 26′ 0″ N, 20° 2′ 0″ O Einwohner: 1.400 (?) Postleitzahl: 14-120 Telefonvorwahl: (+48) 89 Kfz-Kennzeichen: NOS Wirtschaft und Verkehr Straße: Działdowo - Ostróda Nächster int. Flughafen: Danzig Gemeinde Gemeindeart: Landgemeinde Fläche: 165,37 km² Einwohner: 4.386 (31. Dez. 2007[1]) Verwaltung (Stand: 2007) Gemeindevorsteher: Tadeusz Błaszkiewicz Adresse: ul. Kościuszki 21
14-120 DąbrównoWebpräsenz: www.dabrowno.pl Dąbrówno [dɔm'bruvnɔ] (deutsch Gilgenburg) ist ein Dorf und Sitz einer Landgemeinde im Powiat Ostródzki in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Der Ort liegt auf einer Landenge zwischen dem östlich gelegenen Großen Damerausee und dem im Westen befindlichen Kleinen Damerau See (Dabrowa Wielka und Dabrowa Mala). Im Norden sind beide Seen durch den kleinen Fluss Wicker verbunden. Das Umland gehört zum südlichen Teil des früher so bezeichneten Kernsdorfer Höckerlandes, dessen höchste Erhebung die 312 Meter hohe Kernsdorfer Höhe etwa 20 Kilometer nördlich des Ortes liegt. Eine untergeordnete Landstraße führt zur 18 Kilometer entfernten Europastraße 77, über die auch die Kreisstadt Ostroda (Osterode) zu erreichen ist. Das Gebiet der beiden Schlachten von Tannenberg liegt acht Kilometer nördlich des Ortes.
Geschichte
Auf der von Wasser umgebenen und dadurch strategisch günstig gelegenen Landenge errichtete der Deutsche Orden zu Beginn des 14. Jahrhunderts eine Burg. Bereits vorher hatte es an gleicher Stelle zwei Befestigungsschanzen der Prußen gegeben. In einer Urkunde der Christburger Komturei von 1316 wird der Ordensritter Beringer von Meldungen als Ordenspfleger des „Hauses Ilienburg“ erwähnt. Der Name leitet sich von prußisch ilga (lang) ab. Im Bereich der Burg siedelte der Orden deutsche Einwanderer an. Die Siedlung entwickelte sich offenbar günstig, denn schon 1326 wurde ihr nach einem Bericht des Ordenschronisten Peter von Dusburg durch den Christburger Komtur Luther von Braunschweig das Stadtrecht verliehen. Über „Ilienburg“, „Ilgenburg“ festigte sich Anfang des 16. Jahrhunderts der Name Gilgenburg. Die Stadt wurde Sitz eines Vogts und eines Kammeramtes. Nahe der Grenze zu Polen gelegen, wurde die Stadt immer wieder in die kriegerischen Auseinandersetzungen des Ordens mit Polen hineingezogen. Auf ihrem Wege zur Tannenbergschlacht von 1410 eroberten polnische Truppen zwei Tage zuvor am 13. Juli 1410 die Stadt und zerstörten sie zusammen mit der Burg. 1414 fielen die Polen erneut über die Stadt her, die danach so danieder lag, dass die Vogtei und das Kammeramt zum Ordenshof Vierzighuben verlegt werden mussten. 1440 schloss sich Gilgenburg dem gegen den Orden aufbegehrenden Städtebund „Preußischer Bund“ an, unterwarf sich aber während des Städtekrieges bald wieder dem Orden. Durch den Krieg gegen Polen in Finanznot geraten, begann der Orden Städte als Ersatz für Söldnerlohn zu verpfänden. So wurde auch Gilgenburg 1475 an den Söldnerführer Georg von Löben verpfändet. Dies war jedoch nur Anfang einer Kette von Besitzwechseln, erst mit dem Erwerb der Stadt durch den Hauptmann Felix von Finckenstein am 24. April 1572 trat wieder Kontinuität ein. Die Familie Finck von Finckenstein hielt den Besitz bis in das 20. Jahrhundert hinein. Nachdem 1525 der Ordensstaat zum Herzogtum Preußen säkularisiert worden war, wurde Gilgenburg verwaltungsmäßig dem Oberländischen Kreis unterstellt und wurde Sitz eines Erbamtes. Den Status des Erbamtes behielt die Stadt bis 1818. Vorher wurde die Stadt im Zuge einer Verwaltungsreform dem Kreis Neidenburg zugeordnet. Ab 1818 gehörte Gilgenburg schließlich zum Kreis Osterode. Im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) besetzte die russische Armee zeitweise die Stadt, dessen Einwohner den Proviant aufbringen mussten. Ähnlich schlecht ging es Gilgenburg während des Feldzugs von Napoleon gegen Preußen. Im Januar 1807 lagen in und um Gilgenburg 6000 französische Soldaten unter Marschall Ney. Als sie bei ihrem Abzug die Stadt plünderten, hinterließen sie so schwere Schäden, dass die Stadt erst 1832 die Schulden für den Wiederaufbau getilgt hatte. Der Ausbau der modernen Verkehrswege ab Mitte des 19. Jahrhunderts ging zunächst an Gilgenburg vorbei. Erst 1910 erfolgte der Anschluss an die Bahnlinie Osterode - Soldau. So blieb der Ort ein unbedeutende Ackerbürgerstadt, die 1885 1862 Einwohner zählte. Am 30. August 1914 fand nahe Gilgenburgs erneut eine geschichtsträchtige Schlacht statt. Unter dem Kommando von Hindenburg und Ludendorff schlug das deutsche Heer die 2. russische Armee. Auf Vorschlag Hindenburgs wurde der Sieg als „Schlacht von Tannenberg“ benannt. Der vier Jahre später verlorene 1. Weltkrieg hatte für Gilgenburg besonders negative Auswirkungen, da die Stadt durch die Schaffung des „Polnischen Korridors“ von ihrem westlichen Hinterland abgeschnitten wurde. Zudem wurden die Einwohner durch den Versailler Vertrag gezwungen, sich innerhalb des Kreises Osterode durch einen Volksentscheid zwischen Polen und Ostpreußen zu entscheiden. Sowohl die Stadt als der Kreis entschieden sich am 11. Juli 1920 eindeutig für den Verbleib in Ostpreußen, in Gilgenburg lautete das Ergebnis 1203:40. Infolge der wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit sank die Einwohnerzahl bis 1939 auf 1678. Zu diesem Zeitpunkt waren 30 Prozent der Erwerbstätigen in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt, in Handel und Verkehr waren es 37 Prozent und in der Industrie und im Handwerk arbeiteten 34 Prozent. Der Reichsarbeitsdienst hatte in Gilgenburg ein Lager für etwa 50 Personen eingerichtet. Im Januar 1945 wurde die Stadt unter schweren Zerstörungen von der Roten Armee erobert und anschließend unter polnische Verwaltung gestellt. Die polnischen Behörden erkannten der Stadt das Stadtrecht ab und nannten Gilgenburg in Dabrowno um. Die Stadtkirche und Teile der Befestigung waren von der Zerstörung verschont geblieben, aber erst nach 1990 wurde mit dem Ausbau der Altstadt begonnen.
Söhne und Töchter der Stadt
- Otto Brodde (* 1910; † 1982), deutscher Kirchenmusiker
Verweise
Weblinks
Fußnoten
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