Gilsing

Gilsing

Anton Gilsing (* 1. Juni 1875 in Ludwigslust; † 10. November 1946 in Ohrbeck) war ein deutscher Politiker (Zentrum, CDU).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Nach dem Besuch der Volksschule in Ludwigslust absolvierte Gilsing, der der römisch-katholischen Minderheit in Mecklenburg-Schwerin angehörte, von 1889 bis 1893 eine Lehre zum Kupferschmied. Nachdem er diesen Beruf in verschiedenen deutschen Städten ausgeübt hatte, wurde er 1905 Arbeitersekretär im katholischen Arbeiterverein. Er engagierte sich auch im Christlichen Metallarbeiterverband Deutschlands.

Partei

Gilsing war im Kaiserreich und in der Weimarer Republik Mitglied der Zentrumspartei. Seit 1911 war er Geschäftsführer des Zentrums im Reichstagswahlkreis Bochum und Vorstandsmitglied des Landesverbandes Westfalen.

1945 sprach Gilsing sich gegen eine Wiedergründung des Zentrums als konfessionsgebundene Partei aus und forderte stattdessen die Bildung einer interkonfessionellen christlichen Partei. Er war an der Gründung der Christlich-Demokratischen Partei für Westfalen, des späteren CDU-Landesverbandes, beteiligt.

Abgeordneter

Gilsing gehörte 1919/20 der Weimarer Nationalversammlung an. Von 1922 bis 1929 war er Mitglied des Preußischen Staatsrats und von 1929 bis 1933 für die preußische Provinz Westfalen Mitglied des Reichsrates. In letzterer Eigenschaft protestierte er am 16. Februar 1933 gemeinsam mit den Vertretern der Rheinprovinz (Wilhelm Hamacher), der Provinz Hessen-Nassau (Otto Witte), der Provinz Sachsen (Paul Weber) dagegen, dass - entgegen dem Urteil des Staatsgerichtshofes vom 25. Oktober 1932 - die von der preußischen Staatsregierung zu vertretenden Stimmen künftig durch Reichskommissare wahrgenommen werden sollten.

Bereits von 1907 bis 1933 war Gilsing Stadtverordneter in Bochum. 1946 gehörte er der von der britischen Besatzungsmacht eingesetzten Stadtvertretung von Bochum an. Im selben Jahr kommt er auch in den ebenfalls ernannten Landtag von Nordrhein-Westfalen.

Öffentliche Ämter

Von 1920–1932 war Gilsing Stadtrat für das Wohlfahrtswesen. Vom 1. März 1946 bis zu seinem Tode war er Zweiter Bürgermeister von Bochum.

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