Glashütte (Wald)

Glashütte (Wald)
Glashütte
Ehemaliges Gemeindewappen von Glashütte
Koordinaten: 47° 58′ N, 9° 13′ O47.9744444444449.2094444444444645Koordinaten: 47° 58′ 28″ N, 9° 12′ 34″ O
Höhe: 645 m ü. NN
Fläche: 1,7874 km²
Einwohner: 97 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1975
Postleitzahl: 88639
Vorwahl: 07578

Das Dorf Glashütte ist ein Teilort der Gemeinde Wald mit 97 Einwohnern (Stand: 31. Dez. 2010)[1] und liegt etwa sechs Kilometer nordwestlich von Pfullendorf im Landkreis Sigmaringen (Baden-Württemberg).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Funde von Steinbeilen und Gefäßen bei Glashütte lassen vermuten, dass bereits gegen Ende des dritten Jahrtausends v. Chr. und in der Spätjungsteinzeit in dieser Gegend Menschen gelebt haben.

Der Ort selbst bildete sich im Anschluss an eine 1701 auf Besitz des Klosters Wald gegründete Glashütte der Herren von Schmidsfeld, die mit Unterbrechungen bis 1881 in Betrieb blieb. In jenem Jahr erlaubte die Äbtissin Maria Jacobina Freifrau von Bodmann dem Glasmeister Abraham Schmid aus Liptingen den Aufbau einer Glashütte bei den günstigen Quarzsandvorkommen in der Moränenlandschaft auf Otterswanger Gemarkung. Mit Zustimmung des Jagdherren Meinrad II. Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen durfte Schmid das Holz der Waldgebiete nutzen. Die Hütte war der einzige vorindustrielle Betrieb im gesamten Oberamt Wald.

Zur Gemeinde im rechtlichen Sinne wurde das Dorf erst 1830 und gehört zu dieser Zeit zum Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen, welches das Walder Territorium 1806 im Zuge der Säkularisation annektiert hatte. 1850 kam Glashütte mit Hohenzollern-Sigmaringen als Hohenzollernsche Lande an Preußen. Glashütte gehörte also ab 1806 zum zunächst fürstlichen und 1850 bis 1862 zum preußischen Oberamt Wald, seitdem zum Oberamt bzw. seit 1925 Kreis Sigmaringen.

Am 1. Januar 1975 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde nach Wald eingemeindet. Letzter Bürgermeister war Liberat Schlachter.

Wappen

In gespaltenem Schild vorne in Schwarz ein doppelreihig rot-silbern geschachter Schrägbalken, hinten in Gold ein kelchförmiges rotes Glas.

Der Zisterzienserbalken bringt die einstige Zugehörigkeit zum Kloster Wald zum Ausdruck. Das Glas macht das Wappen „redend“.

Einzelnachweise

  1. Angaben nach Werner Müller, Bürgermeister der Gemeinde Wald, vom 11. Januar 2011.

Literatur

  • Wolfgang Wiese; Gemeinde Wald (Hrsg.): Glashütte - Von der Fabriksiedlung zum Bauerndorf. 2001, ISBN 3-9807918.
  • Gemeinde Wald (Hrsg.): 800 Jahre Wald. Meßkirch 2008, ISBN 978-3-00-023978-6.
  • Walther Genzmer (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns. Band 2: Kreis Sigmaringen, W. Speemann, Stuttgart 1948.

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