Rothenlachen

Rothenlachen
Rothenlachen
Ehemaliges Gemeindewappen von Rothenlachen
Koordinaten: 47° 55′ N, 9° 10′ O47.9161111111119.1744444444444689Koordinaten: 47° 54′ 58″ N, 9° 10′ 28″ O
Höhe: 689 m ü. NN
Fläche: 2,1818 km²
Einwohner: 38 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1971
Postleitzahl: 88639
Vorwahl: 07578
Nordostansicht von Rothenlachen

Nordostansicht von Rothenlachen

Das Dorf Rothenlachen ist ein Teilort der Gemeinde Wald mit 38 Einwohnern (Stand: 31. Dez. 2010)[1] und liegt etwa fünf Kilometer westlich von Pfullendorf im Landkreis Sigmaringen (Baden-Württemberg).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bei Rothenlachen entdeckte man eine Pfahlbautenkolonie, die von Hohenzollerischen Hofrat Karl Theodor Zingeler 1893 untersucht wurde.[2] Aus keltischer Zeit finden sich in Rothenlachen im Gewann „Leopoldswald“ zwei Grabhügel einer Keltensippe.[3][4] Des Weiteren ist eine Volksburg (Ringwallanlage) bekannt.[5]

Erstmals genannt wurde das Dorf im Jahre 1224 bei einer Güterschenkung an das Kloster Wald. Der Ort lag ursprünglich im Bereich der Goldineshuntare, dann im Gau Ratoldesbuch und später in der Grafschaft Sigmaringen. Im Laufe des 13. Jahrhundert ging es an das Kloster Wald über, 1474 auch das Niedergericht und die Dorfherrschaft und Ende des 16. Jahrhunderts die Lokalleibeigenschaft. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts bildete Rothenlachen mit den Nachbardörfern Riedetsweiler und Ruhestetten einen Gerichts- und Verwaltungsbezirk. Nach der Zerstörung von Ruhestetten im Dreißigjährigen Krieg galt der Ort als „halbe Gemeinde“.

Mit dem Übergang der Schirmvogtei des Klosters Wald von Hohenzollern-Sigmaringen an Österreich 1783 schied der Ort aus der Grafschaft Sigmaringen aus. 1806 fiel das Dorf wie das gesamte Walder Territorium durch die Säkularisation des Klosters aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses an das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen und 1850 mit diesem als Hohenzollernsche Lande an Preußen. Ab 1806 gehörte Rothenlachen also zum fürstlichen und 1850 bis 1862 zum preußischen Oberamt Wald, seitdem zum Oberamt bzw. seit 1925 Kreis Sigmaringen. Besitz und Rechte im Ort hatten im 13. Jahrhundert Herren von Eberhardsweiler, von Ertingen, von Steinfurt und Grafen von Nellenburg.

Politik

Wappen

In gespaltenem Schild vorne in Schwarz ein doppelreihig rot-silbern geschachter Schrägbalken, hinten in Gold zwei schwarze Pflugscharen übereinander.

Der Zisterzienserbalken erinnert an die jahrhundertelange Herrschaft des Klosters Wald. Die beiden Pflugscharen weisen auf den von der Landwirtschaft bestimmten Charakter der Gemeinde hin.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwertke

  • In Rothenlachen befindet sich die Marienkapelle.

Einzelnachweise

  1. Angaben nach Werner Müller, Bürgermeister der Gemeinde Wald, vom 11. Januar 2011.
  2. Vgl. Mitteilungen der Grossherzoglich Badischen Geologischen Landesantalt. Band 1. hrsg. von der Geologischen Landesanstalt Baden, 1893. S. 49
  3. Bürgerprotest gegen Kiesabbau. In der Südkurier-Ausgabe vom 9. November 2007
  4. Falko Hahn: Kiesgrube im Grabhügel-Land. In der Südkurier-Ausgabe vom 17. Oktober 2007
  5. Vgl. Fundberichte aus Schwaben. Band 2. hrsg. von der Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte im Württemberg und Hohenzollern. E. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, 1930. S. 17

Literatur

  • Gemeinde Wald (Hrsg.): 800 Jahre Wald. Meßkirch 2008, ISBN 978-3-00-023978-6.
  • Walther Genzmer (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler Hohenzollerns. Band 2: Kreis Sigmaringen, W. Speemann, Stuttgart 1948.

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