Glunz

Glunz
Glunz AG
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Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0005887202
Gründung 1932
Sitz Meppen, Deutschland
Leitung Vorstand:
  • Carlos Bianchi de Aguiar (Vorstandsvorsitzender)
  • Dr. Jan Bergmann (Stellv. Vorstandsvorsitzender), Joao Paulo Pinto, Rui Manuel Correia (Mitglieder des Vorstands)
Mitarbeiter ca 1.800
Branche Holzwerkstoffe
Website www.glunz.de

Die Glunz AG ist ein bedeutender Holzwerkstoffhersteller im deutschsprachigen Raum. Das Unternehmen stellt dekorative und konstruktive Werkstoffe für Möbel- und Bauindustrie, Innenausbau sowie Laden- und Messebau her. Glunz hat in Deutschland vier Werksstandorte und erzielte im Geschäftsjahr 2009 einen Umsatz von 475 Millionen Euro. Das Unternehmen mit Sitz in Meppen wurde 1932 gegründet und gehört seit 1998 zur portugiesischen Sonae Indústria Gruppe (Maia, Portugal), einem der weltweit größten Hersteller von Holzwerkstoffen.

Inhaltsverzeichnis

Standorte

Glunz verfügt über Standorte in Meppen (Niedersachsen), Horn-Bad Meinberg (Nordrhein-Westfalen), Nettgau (Sachsen-Anhalt) und Beeskow (Brandenburg). Zur Glunz-Gruppe gehören zudem die Imprägnier-Gesellschaft ImPaper Europe GmbH in Kaisersesch (Rheinland-Pfalz), der Hersteller von Akustikplatten Tavapan (Tavannes, Schweiz) sowie das MDF-/HDF-Werk Heusweiler (Saarland), ein Joint-Venture mit dem Laminatboden-Hersteller Tarkett.

Produkte

Dekorativ

  • Mitteldichte Faserplatten (MDF)
  • Hochdichte Faserplatten (HDF)
  • Arbeitsplatten
  • Melaminharz beschichtete Platten
  • Dekore
  • Akustikelemente
  • HPL – High Pressure Laminate
  • CPL – Continuous Pressed Laminate
  • Kantenmaterial

Konstruktiv

  • Holzfaserdämmstoffe
  • OSB – Oriented Strandboard
  • Spanplatten
  • DWD-Holzfaserplatten
  • Zubehör

Unternehmensgeschichte

Die Glunz AG wurde 1932 als Holzhandlung in Hamm gegründet. 1961 kaufte das Unternehmen ein erstes Spanplattenwerk von der Firma Greco in Meppen. In den Jahren 1967 - 1988 vergrößerte sich das Unternehmen beständig durch Zukäufe verschiedener Werke. Darunter waren Novopan, Agepan, Triangel, Kaisersesch und die Caberboard Ltd. in Großbritannien (1985 erworben).

1987 ging die Glunz AG dann an die Börse. Im gleichen Jahr startete die Produktion für Mitteldichte Faserplatten (MDF) auf der Topan I-Linie in Meppen. 1989 baute das Unternehmen in Hamm einen neuen Firmensitz, das Glunzdorf, und zentralisiert den Vertrieb dort. Im darauffolgenden Jahr erwarb sie ein weiteres Unternehmen in Großbritannien, die Aaronson Bros. plc.

In Meppen begann man 1991 den Bau des Glunz-Technikums und stieg im Jahr darauf bei der Firma Isoroy S. A. in Frankreich ein. Bis 1995 baute das Unternehmen seine neue Präsenz in Frankreich aus. 1995 begann ein Joint Venture mit Noranda Forst (CSC Forest Products) in Großbritannien. Der Standort Kaisersesch erhielt als erstes Werk der Glunz AG eine Zertifizierung des Qualitätsmanagements nach DIN EN ISO 9001.

1996 und 1997 wurde der Konzern umstrukturiert und stärker dezentralisiert. Am Standort Meppen wurde mit den Arbeiten an der Produktionslinie Topan II. zur Erhöhung der Kapazitäten begonnen. Das Werk Papenburg hingegen wurde 1997 geschlossen.

1998 erwarb der portugiesische Großkonzern Sonae Indústria über seine Holding Tafisa 85% der Glunz AG Aktien. Der neue Eigentümer legt ein Investitionsprogramm auf, das bis 2001 die Holzwerkstoffproduktion modernisieren sollte. In Rahmen dieses Investitionsprogramms wurde auch ein Werk in Nettgau geplant. Der Standort Eiweiler unterzog sich im Jahr 2000 einem Zertifizierungsverfahren für das Umweltmanagement nach DIN EN ISO 14001 und wurde im Jahre darauf FSC-zertifiziert.

Das Jahr 2001 brachte eine Reihe weiterer Neuerungen mit sich. Zunächst wurde der Firmensitz von Hamm nach Meppen verlegt. Anschließend wurde das Werk in Sassenburg stillgelegt, dafür jedoch das Werk in Nettgau mit der neuen Rohspan- und OSB-Linie neu eröffnet. Im Jahr 2002 wurde der Standort Göttingen aufgegeben und das dortige Werk geschlossen. Im gleichen Jahr wurde erstmalig der Topan Design Award ausgelobt. Gewonnen hat diesen Wettbewerb das zerlegbare Regalsystem La Ola von Schreinermeister Thomas Linder.

Der Standort Eiweiler durchlief weitere Zertifizierungsverfahren erfolgreich und erhielt 2003 weitere Zertifizierungen nach OHSAS (Occupational Health and Safety) und PEFC für nachhaltige Waldbewirtschaftung. Ebenfalls 2003 wurde mit der Produktion der Holzfaser-Dämmplatte Agepan THD begonnen.

2004 erhöhte das Unternehmen sein Stammkapital. Dadurch stieg die Eigenkapitalquote auf über 30 %. Gleichzeitig konnte eine durch vermehrten Export und durch Erfolge im Bereich der konstruktiven Holzwerkstoffe eine Umsatzsteigerung von 25 % erwirtschaftet werden. Außerdem wurde das in Nettgau erprobte Supply Chain Management in der gesamten Glunz AG eingeführt.

Mit Beschluss der Hauptversammlung im Jahre 2005 wurde die Abfindung der Minderheitsaktionäre herbeigeführt. Seit dieser Zeit ist Glunz zu 100 % im Besitz der Holding und wird stärker in den Geschäftsbereich Central Europe von Sonae Indùstria integriert. Im Rahmen dieser Maßnahmen wurde eine Konsolidierung des Unternehmens auf sein Kerngeschäft beschlossen. Dies führte zum Verkauf der Tochtergesellschaft Collin GmbH. Allerdings erfolgte auch der Beschluss, Eiweiler um die Produktion von Laminatfussböden zu erweitern. Der Topan Design Award ging im Jahr 2005 an die Minimalgarderobe von Schreiner Nanda-Peter Kretschmar.

2006 übernahm der Konzern die angeschlagene Hornitex-Aktivitäten mit den Werken Beeskow, Duisburg und Horn-Bad Meinberg. Die 2005 beschlossene Abfindung der Minderheitsaktionäre wurde im Laufe dieses Jahres abgewickelt und das Laminatfußbodenwerk Eiweiler in Betrieb genommen. Zudem konnten die Holzrecyclingkapazitäten im Werk Nettgau ausgebaut werden. Die ehemaligen Hornitex-Standorte in Duisburg und Horn-Bad Meinberg wurden restrukturiert. Darüber hinaus wurde ein modernisiertes Sonae Design-Competence Center eröffnet.

2007 wurde ein Kooperationsvertrag mit der Firma Interprint geschlossen. Dieser soll den Ausbau und die Stärkung der Marktposition bei der Dekorentwicklung herbeiführen. Ebenfalls im Jahre 2007 wurden die Imprägnierkapazitäten im Werk Kaisersesch erhöht. 2008 wurden diese in die dafür neu gegründete ImPaper Europe GmbH ausgelagert.

2009 und 2010 hat Glunz sein Spanplattengeschäft in Deutschland restrukturiert und seine Standorte in Kaisersesch und Duisburg geschlossen. Glunz begründete diese Maßnahmen mit Überkapazitäten in der gesamten Holzwerkstoffindustrie.

Im Jahr 2010 wurden der Holzfaserdämmplatte Agepan THD vom Deutschen Institut für Bautechnik dämmende und mittragende Wirkung in einem bescheinigt. Zudem hat Glunz die Umweltverträglichkeit seiner MDF-, OSB- und Span-Produkte durch Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) dokumentiert.

Weblinks

  1. Glunz AG
  2. sonae-industria-tafisa
  3. Eifellive.de, Bericht über Werk Kaiseresch

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