- Gokishichido
-
Als Gokishichidō (jap. 五畿七道, „5 Provinzen von Kinai und 7 Fernstraßen“) wurden die Verwaltungseinheiten Japans im Mittelalter bezeichnet.
Nach dem Ritsuryō-System gegen Ende des 7. Jahrhunderts wurde in der Asuka-Zeit ein Verwaltungssystem mit fünf inneren Provinzen und sieben äußeren Regionen geschaffen. Als Vorbild diente die chinesische Verwaltung zur Zeit der Sui-Dynastie. In diese Regionen wurden die rund 60 Provinzen gruppiert.
Innere Provinzen
Die fünf inneren Provinzen (Kinai) in der Hauptstadtregion (Kinki) waren:
Sie umfassten etwa das Gebiet der heutigen Präfekturen Nara und Ōsaka sowie die Städte Kyōto und Kōbe und das Gebiet zwischen den Städten Kyōto und Nara.
Äußere Regionen
Die sieben äußeren Regionen waren:
- Tōkaidō (東海道): Pazifikküste von Ise-Shima-Halbinsel bis heutige Präfektur Ibaraki
- Hokurikudō (北陸道): Küste am Japanischen Meer etwa von Präfektur Fukui bis Präfektur Niigata
- Tōsandō (東山道): das Landesinnere zwischen obigen Regionen etwa ab Präfektur Shiga bis ganz Tōhoku
- San’indō (山陰道): Küste am Japanischen Meer etwa vom Nordteil der Präfektur Kyōto bis zur Präfektur Shimane
- San’yōdō (山陽道): ganze Inlandsee-Küste Honshūs bis gesamte Präfektur Yamaguchi
- Nankaidō (南海道): Shikoku, Awajishima und die südliche Kii-Halbinsel
- Saikaidō (西海道): Kyūshū
Die äußeren Regionen waren nach den Fernstraßen (道, -dō) benannt, durch die sie erschlossen wurden. Die Straßen erleichterten Feldzüge, ermöglichten eine effektive Verwaltung und förderten den Handel.
Startpunkt aller Straßen war die jeweilige japanische Hauptstadt: Zuerst Heijō-kyō (Nara), dann Heian-kyō (Kyōto).
Wikimedia Foundation.