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Gorden Gemeinde Gorden-StaupitzKoordinaten: 51° 32′ N, 13° 38′ O51.53416666666713.628888888889103Koordinaten: 51° 32′ 3″ N, 13° 37′ 44″ O Höhe: 103 m Fläche: 22,23 km² Eingemeindung: 2001 Postleitzahl: 03238 Vorwahl: 035325 Gorden ist ein Ortsteil der Gemeinde Gorden-Staupitz im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster. Der Ort befindet sich etwa 13 Kilometer nordöstlich von Elsterwerda an der Landesstraße 62 im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ortsgeschichte
Gorden wurde 1297 in einer Urkunde des Klosters Dobrilugk unter dem Namen Gordan erstmalig urkundlich erwähnt. 1394 wurde der Ort als „Jordan“ genannt. 1529 lebten hier 17 Hüfner und 3 Gärtner.
Während des Dreißigjährigen Krieges hatte auch Gorden schwer zu leiden. So raubten 1641 Truppen des schwedischen Feldherrn Wrangel alles Vieh des Dorfes. Nach dem Krieg lebten hier im Jahre 1672 noch 15 Hüfner, 7 Gärtner und 5 Häusler.
Durch einen großen Brand brannte 1733 ganz Gorden ab. Von 1740 bis 1744 wurde durch Johannes Müller der Gohra-Elsterwerdaer Floßgraben angelegt. Der Graben, welcher der Holzversorgung im Raum Dresden und Meißen diente, führte nur zur Floßzeit Wasser und wurde über drei Zuleiter von zwischen Sorno und Gohra gelegene Teiche damit versorgt.[1] Die erste massive Kirche in Gorden wurde 1749 errichtet und 1766 bekam der Ort eine eigene Schule.[2]
Nachdem Gorden infolge der Bestimmungen des Wiener Kongresses 1815 vom Königreich Sachsen an den Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen gefallen war, zählte das zum Kreis Liebenwerda gehörende Dorf 1835 58 Wohnhäuser mit 411 Einwohnern. An Vieh wurden 43 Pferde, 300 Stück Rindvieh, 262 Schafe, 6 Ziegen und 84 Schweine gezählt.[3] 1874 wurde im Ort ein Standesamt eingerichtet. Eine Straßenbeleuchtung mit sieben Lampen erhielt das Dorf 1929.
Ein Erntekindergarten wurde in Gorden 1954 eingerichtet und 1957 eine LPG des Typ 1 mit 3 Bauern gegründet. Ein Jahr später eröffnete im Dorf ein Lebensmittelselbstbedienungsladen, welcher der Erste seiner Art im damaligen Kreis Bad Liebenwerda und im gesamten Bezirk Cottbus war. 1963 erfolgte der Bau der Gordener Wasserleitung.
Das südöstlich gelegene Erholungsgebiet Grünewalder Lauch wurde 1977 eröffnet. Fünf Jahre später erfolgte 1982 die Schließung der Gordener Schule. Die Kinder des Ortes gingen von da an in eine neu eingeweihte Schule im benachbarten Staupitz.
Nachdem Gorden 1992 dem nach der Wiedervereinigung neuerschaffenen Amt Plessa zugeordnet wurde, entstand am 31. Dezember 2001 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbständigen Gemeinden Gorden und Staupitz die Gemeinde Gorden-Staupitz.[4][5][6]
Bevölkerungsentwicklung
Einwohnerentwicklung von Gorden ab 1875 bis 2000[5] Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner Jahr Einwohner 1875 600 1946 1119 1989 724 1995 675 1890 640 1950 1034 1990 720 1996 671 1910 700 1964 908 1991 704 1997 668 1925 787 1971 873 1992 704 1998 661 1933 784 1981 772 1993 701 1999 652 1939 813 1985 762 1994 686 2000 650 Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Auf der Denkmalliste des Landes Brandenburg befinden sich die 1749 erbaute Gordener Dorfkirche, das Pfarrhaus in der Hauptstraße 6, ein barocker Grabstein auf dem Gordener Friedhof sowie das 1926 von Oswald Haberland errichtete das Bronzedenkmal „Mutter und Kind“.[7][8]
- In der Ortslage von Gorden befindet sich Sühnekreuz. Eine Sage erzählt hier von einer untergegangenen Stadt unweit des „Loben“ einem südlichgelegenen Moorgebiet zwischen Gorden und Hohenleipisch. Dort soll es auch ein Schloss gegeben haben, wo ein unerbittlicher Ritter hauste, der die ihm untertänigen Bauern mit hohen Flachsabgaben plagte. Die Gordener Weiber waren darüber wohl so empört, dass sie ihn mit Flachssträngen erschlugen. Zur Strafe mussten sie ein Sühnekreuz setzen lassen, welches bis in die Gegenwart erhalten geblieben ist.[9][10][11]
- Das Naherholungsgebiet Grünewalder Lauch befindet sich etwa drei Kilometer südöstlich des Dorfes. Hier befindet sich ein etwa 100 Hektar großer Badesee, welcher durch die Flutung eines ehemaligen Tagebaus entstand. Am See befinden sich ein Campingplatz mit über 200 Stellplätzen, Gaststätten und ein Bootsverleih.[12][13]
Persönlichkeiten
- Axel Delmar (* 1867 in Berlin; † 1929 in Gorden) war ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Bühnenautor.
Fußnoten und Einzelnachweise
- Größe der Gemarkungsfläche (Stand: 1995) aus Autorenkollektiv des MUG Brandenburg e. V.: Heimatbuch Landkreis Elbe-Elster. Herzberg 1996, S. 118.
- ↑ Luise Grundmann, Dietrich Hanspach (Verf.); Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig (Hrsg.): Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2005, ISBN 3-412-10900-2, S. 137.
- ↑ „Erste urkundliche Erwähnungen und Jubiläen der Orte des Kreises“ in „Die Schwarze Elster-Unsere Heimat in Wort und Bild“. Nr. 580, Bad Liebenwerda 1981, S. 7 (Als dessen Hauptquelle für die Daten wird das Buch „Die Ortsnamen des Kreises Bad Liebenwerda“ von Frau Prof. Emilia Crome genannt.).
- ↑ „Übersicht der Bevölkerung und des Viehstandes im Jahre 1835“ in „Die Schwarze Elster-Unsere Heimat in Wort und Bild“. Nr. 596, Bad Liebenwerda 1985, S. 8 bis 10.
- ↑ Die Geschichte von Staupitz auf der Orts-Website
- ↑ a b Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 für Brandenburg (Online als PDF-Datei)
- ↑ Die Geschichte des Dorfes Gorden auf der Website des Dorfclub Gorden e. V. Abgerufen am 13. April 2009.
- ↑ Denkmalliste des Landkreises Elbe-Elster vom 31. Dezember 2008 (Online als PDF-Datei)
- ↑ R. Schertzberg; Arbeitsgemeinschaften der Natur- und heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda (Hrsg.): „Das Denkmal einer Mutter“. In: Heimatkalender für den Bad Kreis Liebenwerda 1959. Bad Liebenwerda 1959, S. 186 bis 188.
- ↑ Rudolf Matthies; Arbeitsgemeinschaften der Natur- und heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda (Hrsg.): Wanderung durch Heide und Moor. In: Heimatkalender für den Bad Kreis Liebenwerda. Bad Liebenwerda 1958, S. 92 bis 98.
- ↑ Georg A. Kuhlins: „Steinkreuzsagen aus dem Kreisgebiet“ in „Die Schwarze Elster-Unsere Heimat in Wort und Bild“. Nr. 579, Bad Liebenwerda 1980, S. 1 bis 3.
- ↑ Rudolf Matthies; Arbeitsgemeinschaften der Natur- und heimatfreunde des Deutschen Kulturbundes Kreis Bad Liebenwerda (Hrsg.): Heimatsagen von Zwergen und Elfen. In: Heimatkalender für den Bad Kreis Liebenwerda. Bad Liebenwerda 1962, S. 235.
- ↑ Der „Grünewalder Lauch“ auf der Website von Lauchhammer
- ↑ Der „Grünewalder Lauch“ auf der Website von Gorden-Staupitz
Weblinks
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